Säule 3a in der Schweiz – So nutzt ihr sie als Ehepaar optimal
Was ist die dritte Säule (Säule 3a)?
Die dritte Säule ist ein wichtiger Teil des Schweizer Vorsorgesystems. Genauer gesagt, ist die Säule 3a der gebundene Teil dieser privaten Vorsorge. Das heisst: Du kannst freiwillig Geld für deine Zukunft sparen,und dabei Steuern sparen. Die einbezahlten Beträge in die 3a Säule kannst du nämlich vom steuerbaren Einkommen abziehen. Dafür ist das Geld gebunden, also bis zur Pensionierung (oder bestimmten Ausnahmen) nicht frei verfügbar. Neben der Säule 3a gibt es auch die Säule 3b (freie Vorsorge -meist- ohne steuerliche Abzüge), aber hier konzentrieren wir uns auf die gebundene Vorsorge Säule 3a – den Star, wenn es ums Steuern sparen fürs Alter geht.
In der Praxis bedeutet das: Du eröffnest ein Säule 3a Konto (bei einer Bank oder Versicherung) auf deinen Namen und zahlst dort Geld ein. Dieses Guthaben gehört dir, wächst über die Jahre an (z.B. durch Zinsen oder Investitionen) und ist für die Altersvorsorge gedacht. Du darfst es in der Regel erst fünf Jahre vor Erreichen des ordentlichen Rentenalters beziehen. Früher kommst du nur in gewissen Fällen dran – etwa wenn du ein Haus kaufst (zur Eigenheimfinanzierung), dich selbständig machst, die Schweiz für immer verlässt oder im Fall von Invalidität bzw. Tod (dann erhalten die Hinterbliebenen das Geld). Kurz gesagt: Die dritte Säule ist wie ein spezielles Sparschwein fürs Alter, das vom Staat gefördert wird – ideal, um deine Rente aufzubessern und gleichzeitig jedes Jahr weniger Steuern zu zahlen.
Doppelt hält besser: Warum sich Säule 3a für Ehepaare lohnt
Jetzt fragst du dich vielleicht: Was macht die Säule 3a für uns als Ehepaar so besonders? Nun, stell dir vor, du und dein Ehepartner verdienen beide ein Einkommen. In der Schweiz werden bei Verheirateten die Einkommen zusammen versteuert – man spricht manchmal von der berüchtigten Heiratsstrafe, weil zwei Einkommen zusammen oft in eine höhere Steuerprogression fallen. Einfach gesagt: Verdient ihr zusammen viel, zahlt ihr überproportional mehr Steuern. Aber hier kommt die Säule 3a ins Spiel und dreht den Spiess ein bisschen zu euren Gunsten!
Der Trick ist, dass jede Person ihre Einzahlungen in die dritte Säule vom gemeinsamen steuerbaren Einkommen abziehen kann. Und zwar pro Person den vollen Betrag (dazu gleich mehr). Für euch als Paar bedeutet das: doppelte Sparchance! Wenn beide arbeiten und beide einzahlen, reduziert ihr euer gemeinsames Einkommen gleich zweimal. Steuern sparen macht zu zweit eben doppelt Spass. 😄
Ein Beispiel zur Veranschaulichung: Nehmen wir an, ihr habt zusammen ein steuerbares Einkommen von rund CHF 100’000 im Jahr. Ohne Einzahlungen in die Säule 3a würdet ihr darauf (je nach Kanton) vielleicht etwa CHF 23’000 Einkommensteuern zahlen. Wenn nun einer von euch z.B. CHF 7’000 in die Säule 3a einzahlt, sinkt das zu versteuernde Einkommen auf CHF 93’000. Die Steuerersparnis könnte schnell um die CHF 1’500–2’000 pro Jahr ausmachen (je nach Steuerprogression). Zahlt ihr beide je CHF 7’000 ein (also zusammen CHF 14’000), reduziert sich euer steuerbares Einkommen auf CHF 86’000. Die Steuerersparnis fällt dann noch höher aus – sagen wir grob CHF 3’000–4’000 weniger Steuern jährlich. Doppelt hält besser, oder?
Natürlich sind das nur Richtwerte zur Illustration – die genauen Beträge hängen von eurem Wohnkanton und Einkommen ab. Aber die Botschaft ist klar: Als Ehepaar könnt ihr mit der Säule 3a doppelt profitieren. Jeder einbezahlte Franken weniger Einkommen bedeutet weniger Steuern, und bei zwei Personen läppert sich da richtig was zusammen . Warum dem Fiskus mehr schenken als nötig, wenn ihr das Geld in eure eigene Zukunft stecken könnt?
Wenn ihr beide in die Säule 3a einzahlt, baut ihr gleich zwei Vorsorgepolster für eure Rente auf. Ihr seid ein Team – und beim Vorsorgesparen zieht ihr am besten an einem Strang. So sorgt ihr gemeinsam für finanzielle Sicherheit im Alter vor. In guten wie in schlechten Zeiten – und besonders für die guten Zeiten nach der Pension 😉.
3a Maximalbetrag verstehen – pro Person statt pro Paar
Bevor ihr jetzt losrennt und blind einzahlt, müsst ihr eine wichtige Regel kennen: Es gibt einen jährlichen Höchstbetrag, den man in die Säule 3a einzahlen darf – den sogenannten 3a Maximalbetrag. Viele fragen an dieser Stelle nach dem „Säule 3a verheiratet Maximalbetrag?“ und ob dieser für Ehepaare anders ist. Die kurze Antwort: Nein, der Maximalbetrag gilt pro Person, nicht pro Ehepaar. Aber lasst uns das genauer erklären.
Wie hoch ist der 3a Maximalbetrag? Das hängt davon ab, ob man einer Pensionskasse (zweite Säule) angehört oder nicht:
- Angestellte mit Pensionskasse: Hier darfst du pro Jahr einen festen Maximalbetrag in Säule 3a einzahlen. Aktuell (Stand 2025) sind das CHF 7’258 pro Person und Jahr. Dieser Betrag wird vom Bundesrat jedes Jahr leicht angepasst (meistens steigt er alle paar Jahre etwas aufgrund von Inflation). In den Vorjahren lag er z.B. bei CHF 7’056 (2024) oder CHF 6’883 (2023). Für die meisten Erwerbstätigen (die irgendwo angestellt sind) gilt dieser sogenannte „kleine“ Maximalbetrag.
- Personen ohne Pensionskasse (z.B. Selbständigerwerbende oder Angestellte unter der BVG-Eintrittsschwelle): Wer keine zweite Säule hat, darf 20% des Netto-Erwerbseinkommens in die 3a einzahlen, bis zu einem höheren Maximum. Aktuell ist das maximal CHF 36’288 pro Jahr. Das nennt man den „grossen“ Maximalbetrag. Beispiel: Bist du selbständig und verdienst CHF 50’000 netto, könntest du bis zu CHF 10’000 (20%) in Säule 3a einzahlen; verdienst du CHF 200’000, dürftest du trotzdem nur bis CHF 36’288 reinstecken.
Wichtig: Diese Obergrenzen gelten pro Person. Auch wenn ihr verheiratet seid und zusammen veranlagt werdet, hat jeder von euch sein eigenes 3a-Limit. Es gibt kein gemeinsames Ehe-Konto und keinen gemeinsamen Maximalbetrag, den man frei aufteilen kann. Jeder eröffnet sein eigenes Säule 3a Konto (oder auch mehrere, dazu später mehr) und kann darauf bis zum individuellen Maximum einzahlen. Seid ihr also beide angestellt mit Pensionskasse, kann jeder bis CHF 7’258 einzahlen – zusammen also CHF 14’516, aber eben je auf das eigene Konto. Wenn nur einer von euch erwerbstätig ist, kann leider auch nur dieser die Säule 3a nutzen; der Andere hat ohne eigenes Einkommen keine Möglichkeit, in 3a einzuzahlen. (In dem Fall kann man über Säule 3b oder andere Anlageformen sparen – nicht steuerbegünstigt, aber besser als nichts.)
Zur Verdeutlichung: „Säule 3a verheiratet Maximalbetrag“ heisst konkret, dass für Verheiratete doppelt so viel Potential drin liegt, sofern beide arbeiten. Es bedeutet nicht, dass irgendein spezieller Betrag für Ehepaare gilt – sondern schlicht, dass jeder seinen persönlichen Maximalbetrag ausschöpfen sollte. Wenn euer Ehepartner also bislang keine 3a-Einzahlungen gemacht hat, obwohl Einkommen vorhanden ist, ist das eine verpasste Chance. Daher unser Rat: Nutzt beide euren vollen 3a-Freibetrag aus, wenn ihr könnt. So holt ihr das Maximum an Steuerabzug und Altersguthaben heraus.
Noch ein paar praktische Punkte zum Maximalbetrag:
- Einzahlungshöchstgrenze strikt einhalten: Alle Einzahlungen pro Person in einem Kalenderjahr – egal ob auf ein oder mehrere 3a-Konten verteilt – werden addiert. Du darfst insgesamt nicht über dem Limit liegen. Es gibt also keinen Bonus für mehrere Konten oder Anbieter; die Summe zählt.
- Teilzeit und Kleinstverdienste: Auch mit einem kleinen Teilzeitpensum kannst du in die Säule 3a einzahlen! Wichtig ist nur, dass du ein AHV-pflichtiges Einkommen hast. Beispiel: Du verdienst als Ehefrau z.B. CHF 20’000 im Jahr und bist nicht in einer Pensionskasse (weil unterhalb der BVG-Grenze von ca. CHF 22’680). Dann darfst du 20% von CHF 20’000 = CHF 4’000 in die Säule 3a einzahlen. Viele denken, mit Mini-Jobs ginge das nicht – doch, es ist erlaubt und du sparst damit ebenfalls Steuern. Zwar ist dein persönlicher Maximalbetrag in dem Fall kleiner als CHF 7’258, aber jeden Franken, den du einzahlen kannst, solltest du nutzen. Auch so könnt ihr als Ehepaar mehr Vorsorgekapital ansammeln.
- Kein Einkommen = keine Säule 3a: Um es nochmals klar zu sagen, falls einer von euch gar kein Erwerbseinkommen hat (z.B. Vollzeit-Elternteil ohne Lohn), kann diese Person nicht in 3a einzahlen. Ihr könnt also nicht einfach für den anderen mitüberweisen. Was der erwerbstätige Ehepartner aber tun kann: Noch konsequenter die eigene 3a füttern und vielleicht zusätzlich Geld auf die Seite legen (z.B. klassisch sparen oder investieren) für den Partner, um die Lücke ein bisschen zu kompensieren. Auch könnt ihr prüfen, ob ein Pensionskassen-Einkauf (Nachzahlung in die 2. Säule) beim arbeitenden Partner möglich und sinnvoll ist – das wäre eine andere Art, steuerbegünstigt fürs Alter vorzusorgen, falls 3a schon voll ist. Aber das führt vom Thema weg; halten wir fest: Säule 3a = individuell pro Person.
Rechenbeispiele aus dem Ehe-Alltag
Genug Theorie – schauen wir uns ein paar Alltagsszenarien an, wie Ehepaare die Säule 3a nutzen können:
Beispiel 1: Beide Partner arbeiten und nutzen die Säule 3a voll aus.
Maria und Stefan sind verheiratet. Beide sind angestellt und haben je ein 3a-Konto. Maria verdient CHF 80’000, Stefan CHF 70’000 im Jahr (steuerbares Einkommen zusammen etwa CHF 150’000). Beide dürfen jährlich den Maximalbetrag (je rund CHF 7’000) einzahlen. Sie entscheiden sich, das auch zu tun – also insgesamt ca. CHF 14’000 in die dritte Säule (Maria auf ihr Konto, Stefan auf seins). Damit reduzieren sie ihr gemeinsames steuerbares Einkommen auf CHF 136’000. Die Steuerersparnis ist erheblich: abhängig vom Kanton sparen sie vielleicht um die CHF 3’500 bis 4’000 Steuern pro Jahr. Zusätzlich haben sie nach einigen Jahren schon ein ordentliches Sümmchen fürs Alter angespart. Hätte nur einer von beiden einbezahlt, hätten sie etwa die Hälfte der Steuerersparnis verpasst und einer hätte kein Vorsorgepolster aufgebaut. Fazit für dieses Paar: Gemeinsam voll einzahlen lohnt sich richtig – doppelt gespart ist doppelt gewonnen!
Beispiel 2: Ein Ehepartner arbeitet, der andere nicht.
Julia und Mark sind verheiratet. Julia arbeitet 100% und ist in der Pensionskasse, Mark kümmert sich um die Kinder und hat kein Erwerbseinkommen. Julias Lohn beträgt CHF 90’000 im Jahr. Sie kann bis zu CHF 7’258 in Säule 3a einzahlen, Mark leider gar nichts (kein Einkommen, kein 3a). Wenn Julia den Maximalbetrag einzahlt, sinkt ihr/euer steuerbares Einkommen auf ca. CHF 82’742. Dadurch spart die Familie jedes Jahr vielleicht rund CHF 1’500–2’000 Steuern, je nach Wohnort. Mark kann zwar nicht direkt in 3a sparen, aber das Ehepaar entscheidet sich, einen zusätzlichen Sparplan (Säule 3b) für Mark einzurichten – so legt man indirekt auch für ihn etwas fürs Alter zurück. Dieses Beispiel zeigt: Auch wenn nur eine Person verdient, sollte diese nach Möglichkeit die 3a ausschöpfen, um wenigstens einen Teil des Ehe-Einkommens zu versteuern und fürs Alter vorzusorgen. Jeder Franken weniger beim Steueramt zählt!
Beispiel 3: Teilzeitarbeit und kein Pensionskassen-Anschluss.
Nadja und Thomas sind verheiratet. Nadja arbeitet 50% und verdient CHF 30’000 im Jahr; sie ist wegen des geringen Pensums an keiner Pensionskasse angeschlossen. Thomas arbeitet 100% mit CHF 75’000 Lohn und hat eine Pensionskasse. Wie viel können sie in 3a einzahlen? Thomas kann den vollen Betrag von CHF 7’258 einzahlen. Nadja hat kein „kleines“ 3a-Limit, da sie keine PK hat – für sie gilt das 20%-vom-Einkommen-Limit. 20% von CHF 30’000 sind CHF 6’000. So viel dürfte Nadja maximal einzahlen (was unter dem normalen 7k-Limit liegt). Zusammen könnten sie also CHF 13’258 in die dritte Säule stecken dieses Jahr. Wenn beide das tun, reduzieren sie ihr gemeinsames steuerbares Einkommen deutlich (von z.B. ~CHF 105’000 auf ~CHF 91’742). Die Steuerersparnis ist immer noch erheblich – vielleicht um die CHF 2’000 oder mehr je nach Kanton. Wichtiger noch: Beide sparen fürs Alter an. Nadja hätte ohne eigenen 3a-Beitrag später nur AHV und vielleicht etwas Pensionskasse (falls sie mal über der Schwelle verdient) – so kann sie trotz Teilzeit schon etwas aufbauen. Das Beispiel zeigt, dass auch mit Teilzeit-Einkommen die 3a Säule genutzt werden kann. Selbst wenn das Limit etwas niedriger ausfällt, ist jeder einbezahlte Franken ein Gewinn – für euch jetzt (Steuern) und für die Zukunft.
Beispiel 4: Selbständigkeit und Säule 3a.
Daniela und Philipp sind verheiratet. Daniela ist angestellt (Gehalt CHF 60’000) und Philipp ist selbständig mit ca. CHF 100’000 Einkommen (und keiner Pensionskasse). Daniela kann CHF 7’258 ins 3a einzahlen. Philipp darf 20% seines Gewinns in 3a legen – das wären CHF 20’000, allerdings maximal CHF 36’288. In seinem Fall wären 20% = CHF 20’000 erlaubt. Sagen wir, er möchte sich Liquidität bewahren und zahlt CHF 15’000 ein. Zusammen zahlen sie also CHF 22’258 ins 3a ein. Ihr steuerbares Gesamteinkommen verringert sich damit von etwa CHF 160’000 auf CHF 137’742. Die Steuerprogression wird deutlich gebremst – sie sparen sicherlich mehrere tausend Franken an Steuern. Philipp freut sich besonders: als Selbständiger hat er keine Pensionskasse, da ist die Säule 3a praktisch seine wichtigste Altersvorsorge neben der AHV. Durch die grosszügigere Regel kann er richtig viel auf die Seite legen und dabei steuerlich profitieren. Für Daniela und Philipp war es also klar: beide nutzen ihr Optimum (sie voll, er so viel er will/kann bis zur Grenze).
Diese Beispiele zeigen: Egal in welcher Konstellation – prüft jedes Jahr, wie viel jeder von euch in die Säule 3a einzahlen kann und möchtet. Ideal ist, wenn beide Partner einen Beitrag leisten, soweit es die finanzielle Lage zulässt. Falls es finanziell mal eng ist und ihr nicht beide voll einzahlen könnt, versucht zumindest irgendetwas einzuzahlen – auch kleinere Beträge bringen Vorteile (man muss nicht immer den ganzen Maximalbetrag schaffen). Und verteilt die Prioritäten sinnvoll: vielleicht kann der Besserverdienende mehr einzahlen, während der andere zunächst wichtigere Ausgaben deckt. Flexibilität ist auch ein Vorteil der 3a: Ihr könnt jederzeit während des Jahres einzahlen, in Raten oder alles auf einmal, wie es euch passt.
Zu guter Letzt stellt sich neben den Steuern die Frage nach der Nettorendite. Diese zeigt, wie viel nach Abzug von Steuern, Kosten sowie unter Berücksichtigung von Zinsen oder Anlagerenditen übrig bleibt. Ein unabhängiger Finanzberater kann dir helfen, deine persönliche Nettorendite zu ermitteln und was sich in deinem Fall wirklich lohnt.
Typische Stolperfallen bei der Säule 3a
Auch wenn Säule 3a an sich simpel klingt, gibt es ein paar Stolperfallen, in die man tappen kann – als Einzelperson, aber auch speziell als Ehepaar. Hier sind einige Fehler, die ihr vermeiden solltet, damit eure Vorsorge-Strategie nicht ins Straucheln gerät:
- „Säule 3a zu viel eingezahlt“ – Überschreiten des Maximalbetrags: Das ist ein Klassiker. Man ist motiviert und zahlt ein, vielleicht sogar zu viel des Guten. 😅 Wenn du den Maximalbetrag überschreitest (z.B. durch mehrere 3a-Konten oder parallel eine 3a-Versicherung und ein Bankkonto, ohne den Überblick zu behalten), wird der überschüssige Betrag steuerlich nicht anerkannt. Du kannst also den Teil über dem Limit nicht abziehen. Im schlimmsten Fall zahlst du darauf doppelt Steuern: zuerst keine Abzugsmöglichkeit und später bei Auszahlung wird er trotzdem besteuert. Was tun, wenn es passiert? Keine Panik: Wenn du merkst, dass du zu viel einbezahlt hast, kannst du in der Regel den überschüssigen Betrag zurückfordern. Melde dich bei der Bank oder Versicherung – sie sind vertraut mit dem Problem. Meist wird der überzahlte Betrag wieder ausbezahlt oder auf ein normales Konto umgeleitet. Wichtig ist, dies zeitnah zu regeln und bei der Steuererklärung nur den erlaubten Betrag als Abzug geltend zu machen. Am besten aber: von Anfang an den Überblick behalten, damit es gar nicht so weit kommt.
- Den Maximalbetrag nicht ausschöpfen, obwohl möglich: Das Gegenteil der Überzahlung ist auch eine verpasste Chance. Viele Paare (oder Personen allgemein) lassen jedes Jahr Geld liegen, indem sie weniger einzahlen, als sie dürften – oder gar nichts einzahlen. Wenn ihr es euch finanziell leisten könnt, versucht immer den vollen Betrag einzuzahlen. Es ist wie ein jährliches Gutscheinheft vom Steueramt: Nutzt ihr es nicht, ist es vorbei. Anders als bei der Pensionskasse kann man nicht einfach später nachzahlen (Nachholregelungen für 3a sind frühestens ab 2026 in Planung und selbst dann mit Einschränkungen). Also gilt: Pay now, save now. Sollte es mal knapp sein, priorisiert wenigstens einen von euch (z.B. der mit höherem Einkommen/Steuersatz) oder zahlt einen Teil ein. Aber ignoriert die 3a nicht, nur weil’s freiwillig ist. Euer zukünftiges Ich wird es euch danken!
- Keine Übersicht über mehrere Konten oder Policen: Viele von uns haben mittlerweile mehr als ein 3a-Konto – z.B. man startet bei Bank A, dann wechselt man den Job und macht bei Versicherung B eine 3a-Vorsorgepolice, usw. Als Ehepaar gibt’s dann vielleicht 4–5 verschiedene Vorsorgegefässe im Haushalt. Da kann man schon mal den Überblick verlieren, wer wie viel wo eingezahlt hat. Wenn du zum Beispiel monatlich auf Konto X einzahlst und dein Partner bei Versicherung Y eine jährliche Prämie zahlt, müsst ihr beide aufpassen, dass ihr jeweils unter eurem Limit bleibt. Sprecht euch ab und kontrolliert am Jahresende die Summe. Ein Tipp: Notiert euch zu Beginn des Jahres den vorgesehenen Betrag, oder richtet einen Dauerauftrag mit dem richtigen Monatsbetrag ein (bei CHF 7’258 wären das ca. CHF 605 pro Monat), so vermeidet ihr Zufallseinzahlungen, die am Ende zu hoch werden. Und wenn ihr mehrere 3a-Verträge habt, schaut genau hin: Vielleicht zahlt ihr in einen schon automatisch ein (Versicherungspolice), dann könnt ihr nur den Rest woanders einzahlen. Transparenz unter euch als Paar ist hier Gold wert – damit keiner dem anderen ungewollt Steuervorteile wegschnappt oder Probleme verursacht.
- Alles auf einmal beziehen (und zur falschen Zeit): Beim Einzahlen ist dies zwar kein Fehler , aber ein potenzieller Stolperstein (je nach Kanton!) am Ende: die Bezugstrategie. Wenn ihr beide mit 65 all euer 3a-Geld im selben Jahr bezieht, kann die Steuer auf den Kapitalbezug ziemlich happig ausfallen – vor allem, wenn beide hohe Guthaben haben. Zwar wird die Auszahlung zu einem ermässigten Satz besteuert, aber zwei grosse Beträge im selben Jahr können die Progression wieder hochtreiben (ja, es gibt auch bei Kapitalbezug eine Staffelung). Besser: Gestaffelt beziehen. Idealerweise eröffnet man über die Jahre mehrere 3a-Konten (z.B. 3–5 pro Person) und löst diese nicht alle auf einmal, sondern über mehrere Jahre verteilt ein. So bleibt jeder Bezug einzeln niedriger und wird weniger stark besteuert. Als Ehepaar könnt ihr das noch taktischer angehen: z.B. du beziehst deine Konten über einen Zeitraum von 5 Jahren und dein Ehepartner versetzt seine Auszahlungen leicht zeitversetzt, sodass ihr nicht im selben Jahr riesige Summen gleichzeitig bezieht. So umschifft ihr die Steuerfalle am Ende und maximiert, was netto übrig bleibt. Plant das frühzeitig, am besten spätestens einige Jahre vor der Pensionierung – oder lasst euch von einer Beratung dabei helfen.
- Vorsorgegeld unverzinst liegen lassen: Ok, Stolperfalle ist vielleicht übertrieben, aber ein häufiger Fehler ist, das 3a-Guthaben einfach auf dem Konto zu parken und die Chancen der Anlage nicht zu nutzen. Gerade bei jungen Ehepaaren mit langen Anlagehorizonten lohnt es sich, über Vorsorgefonds oder ETFs innerhalb der Säule 3a nachzudenken. Viele Stiftungen bieten 3a-Fonds an, mit denen euer Geld in Aktien, Obligationen etc. investiert wird. Historisch gesehen bringt das langfristig meist deutlich mehr Rendite als das klassische 0.x% Zinskonto. Natürlich schwanken Anlagen, und man muss seinen Risiko-Komfort kennen. Aber ein Fehler wäre, aus reiner Unwissenheit Jahrzehnte lang auf Zinsen zu hoffen, während man mit einem Fonds vielleicht ein viel grösseres Polster aufbauen könnte. Unser Tipp: Schaut euch die Anlagemöglichkeiten eurer 3a an. Vielleicht passt ein 3a-Fonds zu euch – insbesondere wenn ihr noch 20+ Jahre bis zur Rente habt und das Geld wirklich nicht vorher braucht. So holt ihr noch mehr aus jedem einbezahlten Franken heraus. (Und keine Sorge, man kann sein 3a-Geld auch auf mehrere Konten aufteilen und nur einen Teil investieren, je nach Risikolaune.)
Achtet auf diese Stolperfallen und sprecht als Paar darüber. Dann steht ihr finanziell auf einer soliden Säule – oder besser gesagt, auf drei soliden Säulen! 😉
Tipps: So holt ihr als Ehepaar das Maximum aus der 3a heraus
Abschliessend hier noch einmal die besten Tipps, wie ihr die Säule 3a besser nutzen könnt – damit eure Vorsorge und Steuern optimal aufgestellt sind:
- Zahlt regelmässig ein – am besten beide! Macht die 3a-Einzahlung zu einem festen Posten in eurem Budget. Ihr könnt z.B. einen Dauerauftrag einrichten, der monatlich einen Betrag auf euer Säule 3a Konto überweist. So verpasst ihr nichts und verteilt die Belastung über das Jahr. Wichtig: Jeder zahlt auf sein eigenes Konto ein. Sprecht euch ab, damit keiner vergisst zu sparen. Gemeinsam geht’s leichter – motiviert euch gegenseitig, dranzubleiben, vor allem am Jahresende noch einzuzahlen, falls etwas fehlt.
- Maximalbetrag ausnutzen, so weit es geht. Versucht, den jährlichen 3a Maximalbetrag voll auszuschöpfen, sofern es eure Finanzen zulassen. Es ist wirklich der effizienteste Weg, Steuern zu sparen. Sollte es mal nicht für den vollen Betrag reichen, zahlt zumindest so viel ihr könnt. Jeder einbezahlte Franken zählt. Und falls nur einer von euch arbeitet, stellt sicher, dass wenigstens dieser den Betrag maximal einbringt.
- Beobachtet eure Steuerersparnis. Es lohnt sich, nach ein paar Jahren mal nachzurechnen, was ihr durch die 3a bereits an Steuern gespart habt. Dieses „Erfolgserlebnis“ motiviert ungemein, weiterzumachen. Zudem könnt ihr so besser planen, wie viel ihr tatsächlich profitiert. Nutzt online Steuerrechner oder fragt beim Steueramt nach ungefähren Zahlen. Ihr werdet staunen, wie viel zusammenkommt – Geld, das ihr anderweitig für euch nutzen könnt.
- Mehrere Konten für den Auszahlungszeitpunkt. Wie oben erwähnt, ist es clever, pro Person nicht nur ein einziges 3a-Konto zu haben. Ihr könnt im Laufe eures Arbeitslebens mehrere 3a-Konten eröffnen (z.B. alle paar Jahre ein neues und dann die Einzahlungen aufteilen oder nacheinander füllen). Ziel ist, im Rentenalter die Gelder auf verschiedene Jahre zu verteilen beim Bezug. Plant als Ehepaar eure Bezugstermine abgestimmt, um die Steuerprogression zu minimieren. Das erfordert etwas Vorausdenken, zahlt sich aber in Form von weniger Steuern auf die Auszahlung aus.
- Anlageoptionen nutzen (für langfristigen Horizont). Informiert euch über Anlagen innerhalb der Säule 3a. Viele Ehepaare in jungen Jahren setzen auf 3a-Fondssparen: Das Geld wird beispielsweise in einen breit gestreuten Fonds investiert und kann über Jahrzehnte wachsen. Der Zinseszinseffekt ist mächtig – gerade wenn ihr beide ab 30 jedes Jahr einzahlt, habt ihr bis 65 noch 35 Jahre Anlagehorizont! Natürlich ist Sicherheit wichtig: wenn ihr eher vorsichtig seid oder das Geld eventuell früher braucht (z.B. für ein Haus), könnt ihr auch konservativer anlegen oder auf dem Konto lassen. Der Kernpunkt ist: Kümmert euch aktiv um euer 3a-Guthaben, nicht nur ums Einzahlen. So stellt ihr sicher, dass euer Geld für euch arbeitet.
- Bei Unsicherheit: Beratung in Anspruch nehmen. Die Welt der Vorsorge kann komplex wirken – aber du musst es nicht alleine meistern. Wenn ihr Fragen habt (z.B. „Wie viel sollen wir einzahlen?“, „Lohnt sich für uns ein 3a-Fonds?“, „Wie planen wir die Auszahlungen?“), dann zögert nicht, professionelle Beratung zu suchen. Als Finanzberater habe Ich täglich mit solchen Fragen zu tun und unterstütze Ehepaare dabei, optimale Entscheidungen zu treffen. Eine Stunde Beratung kann helfen, tausende Franken an langfristigen Vorteilen herauszuholen und Fehltritte zu vermeiden. Scheut euch nicht, Rat einzuholen, damit ihr alle Möglichkeiten ausschöpft.
Die Säule 3a ist für viele Schweizer Ehepaare ein echtes Wunderwerkzeug: Ihr spart gemeinsam Steuern und baut gleichzeitig Vermögen für später auf. Wichtig ist, die Regeln zu kennen – insbesondere den jährlichen Maximalbetrag pro Person – und als Team zu handeln. Wenn beide Partner mitmachen, heisst es „doppelt gewinnt“: doppelt einbezahlt, doppelt profitiert. Achtet auf mögliche Stolperfallen wie Überzahlungen oder vergessene Einzahlungen, und optimiert wo möglich (Stichwort gestaffelte Auszahlung und clevere Anlage). Mit etwas Planung lässt sich die dritte Säule so richtig effizient nutzen.
Am Ende geht es darum, eure finanzielle Zukunft selbst in die Hand zu nehmen. Ihr als Ehepaar könnt gemeinsam viel erreichen – sei es beim Sparen, Investieren oder Steuern sparen. Die Säule 3a bietet euch den Rahmen dazu. Nutzt ihn optimal aus! Und falls ihr dabei Unterstützung braucht oder einfach sicherstellen wollt, dass ihr nichts überseht:
Ich stehe euch gerne mit Rat und Tat zur Seite.
Zusammen schauen wir, dass ihr eure Vorsorgeziele erreicht und eure finanziellen Träume verwirklichen könnt. In diesem Sinne: auf zur dritten Säule – macht sie zu eurem gemeinsamen Erfolgsprojekt ! Viel Erfolg und happy Sparen! 🥂
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