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Category: Finanzbildung

Obligationen oder Aktien in der Schweiz – so optimierst du deine Geldanlage

Obligationen oder Aktien? Diese Frage stellt sich den meisten Anlegern in der Schweiz irgendwann. Ich erkläre dir, was diese Anlageklassen genau sind, wie sie funktionieren, und welche Chancen und Risiken sie mit sich bringen. Ausserdem erhältst du konkrete Empfehlungen (inklusive Empfehlungsliste Obligationen 2025 und Aktien-Tipps) sowie praxisnahe Beispiele. Mein Ziel ist es, dir fundiertes Wissen zu vermitteln und zu zeigen, wie eine professionelle Anlageberatung mit ganzheitlichen Beratungsansatz dich bei deiner Anlagestrategie unterstützen kann.

Was sind Obligationen und Aktien?

Obligationen (auch Anleihen oder Bonds – wie James Bond – genannt) sind festverzinsliche Wertpapiere, mit denen sich beispielsweise Staaten, Kantone oder Unternehmen Geld am Kapitalmarkt leihen. Als Käufer einer Obligation gibst du dem Herausgeber (auch Emittenten genannt) einen Kredit: Du erhältst regelmässige Zinszahlungen (Coupons) und am Ende der Laufzeit den Nominalbetrag, sprich dein Geld, zurück. Eine Obligation ist damit eine Schuldverschreibung – im Gegensatz zur Aktie, die einen Eigentumsanteil an einem Unternehmen darstellt.

Aktien dagegen verbriefen einen Anteil am Grundkapital einer Aktiengesellschaft. Als Aktionär wirst du Miteigentümer des Unternehmens, mit Rechten (z.B. Stimmrecht in der Generalversammlung) und dem Anspruch auf Gewinnbeteiligung (Dividenden), sofern diese ausgeschüttet werden. Der Wert deiner Aktie hängt vom Erfolg des Unternehmens und der Stimmung am Markt ab – er kann steigen (Kursgewinne) oder fallen, und im Extremfall (bei Konkurs) sogar auf null sinken.

Unterschiede im Überblick: Obligationen bedeuten Forderungen (du bist Gläubiger) und bieten fixierte Zinsen; Aktien bedeuten Beteiligung (du bist Eigentümer) und bieten variable Gewinnchancen. Obligationäre haben kein Stimmrecht und erhalten ihr Geld bei Fälligkeit zurück (ausser bei Zahlungsunfähigkeit des Schuldners), während Aktionäre Stimmrechte besitzen und auf eine unbegrenzte Wertsteigerung hoffen, aber auch Verlustrisiken tragen. Dafür werden Aktionäre im Konkursfall zuletzt bedient, Obligationäre dagegen vorrangig. Kurz gesagt: Obligationen = Fremdkapital, Aktien = Eigenkapital.

 

🤔 Wortabstammung von Obligation Das Wort „Obligation" stammt aus dem Lateinischen obligatio, was wörtlich „eine Bindung" oder „Verpflichtung" bedeutet. Es leitet sich vom Verb obligare ab, das „anbinden" oder „verpflichten" bedeutet (ob = „zu" + ligare = „binden"). Ursprünglich wurde der Begriff im Römischen Recht verwendet, um ein Schuldverhältnis zwischen zwei Parteien zu beschreiben. Im modernen Kontext bezeichnet eine Obligation ein Wertpapier, das eine Forderung oder Schuld repräsentiert. – Wikipedia –

 

🤔 Wortabstammung von Aktie Das Wort "Aktie" stammt vom mittelniederdeutschen axie ("Anspruch") und dem lateinischen actio (Klageanspruch/Handlung). Der Begriff erschien erstmals 1472 in Bremen, wurde durch die Niederländische Ostindien-Kompanie (1603) geprägt und setzte sich im 17. Jahrhundert im deutschsprachigen Raum durch. – Wikipedia –

Chancen und Risiken von Obligationen

Obligationen gelten traditionell als sichere und berechenbare Anlageform. Hier die wichtigsten Chancen und Risiken im Überblick:

  • Stabile Erträge: Hochwertige Obligationen bieten verlässliche Zinszahlungen und bei Fälligkeit die Rückzahlung des Nominalwerts. Das macht sie planbar und geeignet für Anleger, die regelmässige Erträge wünschen. Bei Emittenten mit erstklassiger Bonität (z.B. der Schweizer Staat) ist das Ausfallsrisiko minimal, allerdings sind dann auch die Zinsen niedrig. Kein bis kleines Risiko entspricht auch keinen Zinsen.
  • Wenig Volatilität: Obligationenkurse schwanken in der Regel weniger stark als Aktienkurse. In vielen Marktphasen tragen Anleihen zur Portfoliostabilität bei. In den letzten 20 Jahren halfen Obligationen fast immer, Verluste aus Aktien abzufedern, wenn die Börse stark einbrach. (Eine Ausnahme war die jüngste Inflationskrise 2021/22, in der sowohl Aktien als auch Anleihen temporär litten.)
  • Zinsänderungsrisiko: Steigende Marktzinsen können zu Kursverlusten bei bestehenden Obligationen führen – neue Anleihen werden dann mit höheren Zinsen ausgegeben und machen ältere weniger attraktiv. Umgekehrt steigen die Kurse vorhandener Bonds, wenn das Zinsniveau fällt. Dieses Risiko wird durch die Duration gemessen (Faustregel: je länger die Laufzeit, desto stärker reagiert der Kurs auf Zinsänderungen). Was eine Duration ist, erkläre ich weiter unten.
  • Kreditrisiko: Bei Unternehmensanleihen besteht das Bonitätsrisiko – verschlechtert sich die Finanzlage oder das Rating des Unternehmens, können die Bond-Kurse fallen oder im schlimmsten Fall zahlt der Schuldner Zins und Tilgung nicht mehr (Ausfallrisiko). Deshalb sollte bei Einzelobligationen auf solide Schuldner (mindestens Investment Grade Rating – AAA bis BBB) geachtet werden. Hochzinsanleihen (High Yield Bonds) locken zwar mit höheren Zinsen, haben aber ein deutlich höheres Ausfallrisiko und eignen sich nur für risikobewusste Anleger in kleiner Beimischung.
  • Inflationsrisiko: Fixe Zinscoupons können durch Inflation an Kaufkraft verlieren. Wenn die Teuerung hoch ist, sinkt der reale Ertrag von Obligationen – ein Nachteil gegenüber Aktien, die langfristig eher mit der Inflation steigen können. Inflationsindexierte Anleihen bieten hier einen Schutz, sind aber im Schweizer Markt rar.

Zusatz-Tipp: Wer Obligationen bis zur Fälligkeit hält, für den sind zwischenzeitliche Kursschwankungen eigentlich nebensächlich – man bekommt am Ende den Nennwert zurück (sofern es die Firma noch gibt ). Das wirkliche Risiko bei qualitativ hochwertigen Anleihen liegt daher primär in der Inflation und weniger in Kursverlusten, solange man nicht vorzeitig verkaufen muss.

Chancen und Risiken von Aktien

Aktien sind chancenreiche Anlagen, bergen aber auch erhebliche Risiken. Im Folgenden die wichtigsten Chancen und Risiken von Aktien:

  • Wachstumspotenzial: Aktien bieten langfristig die höchsten Renditechancen. Sie partizipieren am Unternehmensgewinn und -wachstum. Erfolgreiche Firmen steigern ihren Aktienkurs und schütten Dividenden aus. So konnten breit gestreute Aktienportfolios historisch jährliche Renditen im hohen einstelligen Prozentbereich erzielen – durchschnittlich 2-3x soviel wie Anleihen. Bei längerem Anlagehorizont besteht die Chance, dass Kursgewinne Schwächephasen mehr als ausgleichen.
  • Dividenden: Viele Schweizer Aktien zahlen regelmässige Dividenden. Beispielsweise bieten etablierte SMI-Konzerne wie Nestlé oder Novartis Dividendenrenditen um 3% jährlich, Versicherungsaktien wie Zurich Insurance Group oder Swiss Re sogar um 4–5%. Diese Ausschüttungen wirken wie ein „Zins“ auf die Aktienanlage und federn Kursschwankungen etwas ab.
  • Volatilität: Aktienkurse können stark schwanken. Kurzfristig sind auch Verluste von 20–50% (oder mehr) möglich, etwa in Finanzkrisen oder bei unternehmensspezifischen Problemen. Diese hohe Volatilität erfordert Nervenstärke und einen genügend langen Atem, um Abschwünge auszusitzen. Wer etwa 2020 im Corona-Crash oder 2022 bei geopolitischen Krisen investiert war, erlebte drastische Kursrückgänge – allerdings konnten sich die Märkte danach wieder erholen.
  • Unternehmensrisiko: Als Aktionär trägst du das volle Geschäftsrisiko eines Unternehmens mit. Schlechte Gewinne, Managementfehler, Skandale oder neue Konkurrenten können den Aktienkurs einbrechen lassen. Im Extremfall (Insolvenz) droht der Totalverlust, da Aktionäre im Gegensatz zu Obligationären im Konkursfall zuletzt bedient werden. Eine breite Diversifikation über viele Aktien minimiert das einzelnes Unternehmensrisiko.
  • Bewertungsrisiko: Aktien können zeitweise überbewertet sein. Ein hohes Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV – ø ca. > 19 je nach Branche) oder andere Kennzahlen können darauf hindeuten, dass viel Zukunftsfantasie im Kurs steckt. Sollten die Erwartungen enttäuscht werden, korrigiert der Kurs nach unten. Umgekehrt können unterbewertete Aktien bei Trendwende plötzlich kräftig steigen. Die richtige Bewertung zu finden, erfordert Erfahrung.

Chancen/Risiken zusammengefasst: Obligationen bieten Stabilität und planbare Zinsen, sind aber langfristig renditeschwächer und durch Zinsänderungen sowie Inflation bedroht. Aktien bieten Wachstum und Inflationsschutz, gehen aber mit hoher Volatilität und Verlustrisiken einher. Eine ausgewogene Anlagestrategie kombiniert idealerweise beide, um Chancen zu nutzen und Risiken zu streuen – dazu später mehr unter Diversifikation.

Für wen eignen sich Obligationen vs. Aktien? (Anlegerprofile)

 

Je nach Anlegertyp und finanzieller Situation eignet sich ein unterschiedlicher Mix von Aktien und Obligationen. Hier einige typische Profile und Überlegungen:

  • Konservativer Anleger (sicherheitsorientiert): Du willst vor allem Kapital erhalten und stabile Zinseinnahmen erzielen. Dein Anlagehorizont ist eher kurz- bis mittelfristig, grosse Kursschwankungen möchtest du vermeiden. Für dich sind Obligationen Schweiz in hoher Gewichtung sinnvoll – etwa Schweizer Bundesobligationen (geben aktuell kaum Zins – 0.3-0.5%!) oder erstklassige Unternehmensanleihen (da wird es schon interessanter ;-). Diese bieten planbare Renditen bei minimalem Ausfallrisiko. Ein kleiner Aktienanteil (vielleicht 20–30%) kann beigemischt werden, um etwas Wachstumspotenzial zu haben, aber der Grossteil des Portfolios bleibt in festverzinslichen Anlagen.
  • Ausgewogener Anleger (mittleres Risiko): Du verfolgst einen Mix aus Sicherheit und Wachstum. Dein Zeithorizont ist mittel- bis langfristig. Eine oft empfohlene Aufteilung für ausgewogene Profile ist ungefähr 50% Aktien und 50% Obligationen, um von beiden Welten zu profitieren. Die Obligationen-Komponente stabilisiert in der Regel das Portfolio und liefert Einkommen, während die Aktien-Komponente für Wachstum sorgt. Dieses Profil passt z.B. zu Anlegern mittleren Alters oder solchen, die für die Pension vorsorgen, aber noch einige Jahre Zeit haben. Auch andere Kombinationen sind sehr interessant und bringen zu einem ausgewogene Anlage, mit geringeren Schwankungen und Risiken. Mehr Infos erhältst du bei meinen Beratungen.
  • Dynamischer Anleger (risikofreudig): Du hast einen langen Anlagehorizont (10+ Jahre), verfügst über finanzielle Rücklagen und kannst auch grössere Schwankungen aushalten. Dein Fokus liegt klar auf Wertzuwachs. Für dich bietet sich ein hoher Aktienanteil an (z.B. 70–100% Aktien) und nur ein kleiner Teil in Obligationen zur Stabilisierung oder Opportunitätenwahrnehmung. Insbesondere jüngere Anleger oder gut informierte Investoren mit hoher Risikofähigkeit setzen verstärkt auf Aktien, da diese über lange Zeiträume die höheren Renditen abwerfen. Obligationen dienen hier nur als Liquiditätsreserve oder zur Beimischung, etwa in turbulenten Zeiten etwas aufzustocken, um bei Bedarf Aktien nachkaufen zu können.

Natürlich sind dies nur grobe Richtwerte. In der Praxis hängt die ideale Aufteilung von Risikofähigkeit, Risikobereitschaft und Anlagehorizont ab. Ein Finanzberater ermittelt dein persönliches Anlegerprofil und erstellt eine individuelle Vermögensaufteilung (z.B. 80/20, 60/40, 30/70 etc.), die genau zu deinen Zielen passt. Wichtig ist, dass du dich mit der Mischung wohlfühlen kannst und auch in schwierigen Börsenphasen an deiner Strategie festhalten kannst.

Obligationen und Anleihen Schweiz: Marktüberblick

Wie sieht der Schweizer Obligationenmarkt konkret aus? In diesem Abschnitt betrachten wir die wichtigsten Segmente: Staatsanleihen des Bundes (“Eidgenossen”), Unternehmensanleihen und die praktische Seite des Handels (kotierte Anleihen).

Schweizer Staatsobligationen (Eidgenossen): Die Anleihen des Bundes (auch liebevoll „Eidgenossen“ genannt) sind das Sicherste vom Sichersten. Die Schweiz hat AAA-Ratings von allen grossen Ratingagenturen, weshalb Schweizer Staatsanleihen sehr niedrige Coupons aufweisen. In der Vergangenheit lagen die Renditen 10-jähriger Eidgenossen zeitweise sogar im negativen Bereich (Investoren waren bereit, dem Bund Geld zu zahlen, nur um Sicherheit zu haben!). Aktuell, im Jahr 2025, rentieren eidgenössische 10-Jahres-Anleihen wieder leicht positiv – dazu gleich mehr. Bundesobligationen werden hauptsächlich von institutionellen Anlegern gehalten, aber auch Privatanleger können sie kaufen (über Banken oder Börse). Die Zinsen sind zwar gering, aber Ausfallrisiko und Schwankungen praktisch null, was diese Obligationen in der Schweiz zum Grundbaustein für konservative Portfolios macht. Typischerweise werden neue Bundesanleihen vom Bund via Auktion emittiert und anschliessend an der Börse gehandelt.

Unternehmensanleihen (Corporate Bonds): Neben dem Staat begeben auch viele Firmen Obligationen in Schweizer Franken. Darunter finden sich sowohl Schweizer Unternehmen (z.B. Grosskonzerne, Banken, Versicherer) als auch ausländische Unternehmen, die in CHF denominierte Anleihen begeben. Solche CHF-Unternehmensanleihen bieten meist etwas höhere Zinsen als Eidgenossen, entsprechend dem höheren Risiko gegenüber dem Staat. Beispiel: Eine CHF-Anleihe der BAT International Finance plc (BBB+ Rating) mit Laufzeit bis 2026 bietet etwa 0,7% Rendite – deutlich höher als gleichlaufende Staatsanleihen (~0,5%), aber eben mit Unternehmensrisiko. Erstklassige Schweizer Firmen mit AA-Rating liegen mit ihren Anleihen oft nur wenig über Staatsniveau (z.B. 0,5–1% Rendite). Für höhere Renditen müssen Anleger zu niedrigeren Ratings greifen (BBB oder tiefer) – hier steigen Zinsen auf 1–2%, jedoch mit dem Risiko eines Bonitätsverlusts. Insgesamt ist der Anleihenmarkt Schweiz durch die stabile Wirtschaft und Währung geprägt: Ausfälle sind selten, aber die Kehrseite sind eben recht tiefe Renditen. Anleihen von Top-Adressen wie Nestlé, Novartis oder der Zürich Versicherung sind begehrt und daher nicht hoch verzinst. Wer mehr Ertrag will, kann auf Nachranganleihen oder Hybridanleihen von Banken/Versicherern schauen, die etwas höhere Coupons bieten – aber Vorsicht: im Ernstfall können diese ausfallen oder zumindest Couponzahlungen aussetzen.

Kotierte Anleihen & Handel: Die meisten gängigen Obligationen sind an der Schweizer Börse (SIX) kotiert und können über jede Bank oder jeden Online-Broker gehandelt werden. Die Kursstellung erfolgt in Prozent des Nominals (100% = Pari). Bei Kauf/Verkauf über die Börse ist zu beachten, dass Stückzinsen anfallen: Der Marchzins (in der Schweiz gebräuchlicher Begriff für Stückzinsen) wird dem Verkäufer bezahlt und vom Käufer zusätzlich zum Kurswert entrichtet. Mehr dazu gleich im nächsten Abschnitt. Für Privatanleger, die nur kleine Beträge investieren wollen, sind zudem Fonds oder ETFs auf Schweizer Obligationen interessant – damit erhält man mit einem einzigen Investment gleich ein ganzes Bündel an Anleihen und reduziert das Klumpenrisiko. Alternativ gibt es Kassenobligationen (von Schweizer Banken herausgegebene festverzinsliche Anlagen), die jedoch oft längere Laufzeiten und weniger Handelbarkeit aufweisen. In jedem Falle gilt: Der Schweizer Obligationenmarkt bietet vom ultrakonservativen Eidgenossen bis zur Nachranganleihe alles – die Auswahl der richtigen Papiere erfordert aber Sorgfalt und Marktkenntnis. Eine Empfehlungsliste Obligationen von Experten kann hier sehr hilfreich sein.

Alternative Obligationen – Spezialformen mit eigenen Chancen und Risiken

Neben klassischen Anleihen gibt es noch einige Spezialformen von Obligationen, die besondere Merkmale und Renditechancen bieten. Diese sollten aber unbedingt mit einem spezialisierten Anlageberater besprochen werden:

  • Zerobonds (Nullkuponanleihen): Diese Anleihen zahlen keine jährlichen Zinsen. Stattdessen wird die Obligation unter pari (unter 100%) emittiert und bei Fälligkeit zu 100% zurückbezahlt. Der Ertrag entsteht durch die Differenz zwischen Kauf- und Rückzahlungskurs. Vorteil: keine Wiederanlageproblematik. Steuerlich in der Schweiz interessant, da der Gewinn als steuerfreier Kapitalgewinn gilt.
  • Pfandbriefe: Eine Schweizer Besonderheit mit erstklassiger Sicherheit. Diese werden von den Pfandbriefzentralen der Kantonalbanken und anderen Banken ausgegeben und sind durch Hypotheken besichert. Die Renditen liegen meist knapp über Staatsanleihen, bei sehr hoher Sicherheit.
  • Kantonsobligationen: Von den Schweizer Kantonen ausgegebene Anleihen. Sie bieten meist etwas höhere Renditen als Bundesobligationen bei immer noch sehr guter Bonität. Die genauen Konditionen variieren je nach Finanzkraft des Kantons.
  • Catastrophe Bonds (Cat Bonds): Eine spezielle Form von Anleihen, bei denen die Rückzahlung von Naturkatastrophen abhängt. Bieten oft höhere Renditen, aber mit dem Risiko des Totalverlusts bei Eintritt bestimmter Ereignisse. Nur für sehr erfahrene Anleger und mit professioneller Beratung geeignet!
  • Wandelanleihen (Convertible Bonds): Diese Anleihen können unter bestimmten Bedingungen in Aktien des emittierenden Unternehmens umgewandelt werden. Sie bieten die Sicherheit einer Anleihe plus die Chance auf Kursgewinne bei steigenden Aktienkursen.
  • Nachranganleihen (Subordinated Bonds): Diese Anleihen sind im Insolvenzfall anderen Verbindlichkeiten nachgeordnet. Sie bieten höhere Zinsen, tragen aber auch ein höheres Risiko. Besonders bei Banken und Versicherungen häufig.
  • Inflationsgeschützte Anleihen (Inflation-linked Bonds): Die Zinszahlungen und der Rückzahlungsbetrag werden an die Inflation angepasst. Bieten Schutz vor Kaufkraftverlust, aber meist mit niedrigeren Basiszinsen.
  • Green Bonds: Anleihen, deren Erlöse ausschliesslich in umweltfreundliche Projekte fliessen. Werden von Unternehmen, Staaten oder supranationalen Organisationen ausgegeben und gewinnen zunehmend an Bedeutung.

Diese Spezialformen erfordern besonderes Know-how und eine genaue Analyse der individuellen Risiken. Empfehlung: Lass dichvon einem spezialisierten Anlageberater zu diesen Instrumenten beraten. Er kann die Eignung für dein Portfolio prüfen und die steuerlichen Aspekte berücksichtigen.

Marchzins – was ist das und warum ist er wichtig?

Der Marchzins (auch Stückzins genannt) ist ein wichtiger Begriff beim Handel mit Obligationen. Er bezeichnet den aufgelaufenen Zins zwischen zwei Zinsterminen, den der Käufer einer Anleihe dem Verkäufer zahlen muss. Hintergrund: Anleihen zahlen Zinsen meist jährlich (manchmal halbjährlich). Wenn Sie eine Anleihe zwischen diesen Zinszahlungsterminen kaufen, hat der Verkäufer für die seit dem letzten Termin verstrichene Zeit Anspruch auf die anteiligen Zinsen – diese stecken im Kurs drin. Praktisch läuft es so ab: Der Käufer zahlt den Börsenkurs plus den aufgelaufenen Marchzins; am nächsten Kupontermin erhält der Käufer dann die volle Zinszahlung vom Emittenten. Unterm Strich bekommt so jeder den Zins für die Zeit, in der er die Anleihe gehalten hat.

Warum ist das nun wichtig? Zwei Gründe: Liquidität und Steuern. Erstens muss man wissen, dass beim Kauf einer Obligation unterjährig zusätzliche Kosten durch den Marchzins entstehen – dieser Betrag fliesst aber nicht an den Broker, sondern an den Vorbesitzer. Beim Verkauf erhält man den Marchzins entsprechend gutgeschrieben. Zweitens (und vor allem) gibt es in der Schweiz einen Steuereffekt: Zinsen aus Obligationen sind beim Privatkunden einkommenssteuerpflichtig, Kapitalgewinne dagegen steuerfrei. Der Marchzins wird steuerlich wie ein Teil des Kurswerts behandelt. Verkaufst du eine Anleihe kurz vor dem Zinstermin, bleibt der Marchzins (der im Verkaufskurs enthalten ist) für dich steuerfrei. Umgekehrt sollte man aus Steuergründen vermeiden, kurz vor dem Kupontermin eine Obligation zu kaufen – man würde dem Verkäufer den steuerfreien Marchzins zahlen und kurz danach selbst eine voll steuerpflichtige Zinsgutschrift erhalten. Dieses Phänomen nennt man auch die Marchzinsfalle: Der Käufer zahlt quasi dem Verkäufer einen steuerfreien Gewinn und bekommt selbst einen steuerpflichtigen Ertrag. Daher unser Tipp: Wenn möglich, achte beim Timing deines Obligationenkaufs darauf, ob demnächst ein Zinstermin ansteht. Ist es sehr kurz vorher, kann es vorteilhaft sein, bis nach dem Coupontermin zu warten (der Kurs der Anleihe wird nach dem Zinstermin nämlich um etwa den Kupon fallen – “ex Coupon” handeln – und man spart sich den Marchzins).

In Kurz: Marchzins ist der zwischenzeitlich aufgelaufene Zins. Für die Rendite macht es langfristig keinen Unterschied, da sich Kurs und Zinszahlung ausgleichen. Aber steuerlich lässt sich durch geschicktes Nutzen oder Meiden des Marchzinses ein kleiner Vorteil erzielen. Bei grösseren Beträgen oder vielen Anleihen im Depot lohnt es sich, diese Effekte mit deinem Finanzberater zu besprechen und gegebenenfalls in der Strategie zu berücksichtigen.

Rendite auf Verfall vs. aktuelle Zinszahlungen

Beim Vergleich von Obligationen stösst du häufig auf den Begriff Rendite auf Verfall (auch Verfallrendite oder Yield to Maturity, YTM genannt). Was bedeutet das und wie unterscheidet es sich vom aktuellen Zinscoupon?

Die Rendite auf Verfall gibt an, wie hoch die jährliche Gesamtrendite einer Obligation ist, wenn sie bis zur Fälligkeit gehalten wird. Einfach gesagt beinhaltet die Verfallrendite alle Erträge: die laufenden Zinszahlungen und den Effekt, dass die Anleihe am Ende zu 100% zurückgezahlt wird. Liegt der aktuelle Kurs unter 100%, erzielt man zusätzlich einen Kapitalgewinn bis zur Fälligkeit (der die Rendite erhöht). Liegt der Kurs über 100%, ergibt sich bis Fälligkeit ein Kapitalverlust (der die Rendite vermindert). Die Rendite auf Verfall ist also ein umfassenderer Massstab als der blosse Coupon.

Beispiel: Eine Obligation hat einen Coupon von 1% und läuft noch 5 Jahre. Wenn ihr Kurs genau 100% beträgt, ist die Rendite auf Verfall = 1% (man bekommt ja genau den Coupon als Ertrag). Steht die Anleihe aber z.B. bei 95%, dann ist die effektive Rendite höher: Man erhält 1% Zins pro Jahr plus am Ende 5% Kursgewinn (von 95 auf 100). Die Rendite auf Verfall läge in diesem Fall etwa bei ~2% p.a. umgerechnet. Umgekehrt, stünde der Kurs bei 105%, wäre die Verfallrendite unter 1%, da man zwar 1% Zins bekommt, aber bis Laufzeitende 5% an Kursverlust hinnehmen muss.

Aktuelle Zinszahlungen (Couponrendite): Damit ist meist die laufende Verzinsung gemeint, also Coupon geteilt durch aktuellen Kurs. Im obigen Beispiel wäre das bei Kurs 95%: 1%/95% ≈ 1,05% laufende Zinsrendite. Diese Kennzahl berücksichtigt aber nicht den Effekt der Rückzahlung zu pari und eignet sich daher nur für einen groben Vergleich der Einkommenskomponente. Wirklich entscheidend für Anleger ist die Rendite auf Verfall, denn sie zeigt den Gesamtertrag an, den man erwarten kann.

Warum ist das wichtig? Gerade bei unterschiedlichen Kupons und Kursen ermöglicht erst die Verfallrendite einen fairen Vergleich. Eine Anleihe mit hohem Coupon, die aber weit über Pari notiert, kann am Ende weniger Rendite bringen als eine niedrig verzinste Anleihe unter Pari. Anleihen mit gleicher Verfallrendite werfen (sofern kein Ausfall) für den Haltedauern-Investor den gleichen Ertrag ab, egal ob der Coupon hoch oder niedrig ist. Die Verfallrendite berücksichtigt auch den Marchzins und Wiederanlageeffekte (unter der Annahme, man könne die Kupons zum gleichen Zinssatz reinvestieren). Beachte: Die ausgewiesene Rendite auf Verfall geht von einer Hold-to-Maturity-Strategie aus. Verkaufst du vorher, kann deine tatsächliche Rendite abweichen, je nach dann geltendem Kurs.

Für Investoren heisst das: Achten bei Obligationen weniger auf den Coupon und mehr auf die Rendite auf Verfall. Letztere spiegelt den effektiven Ertrag wider. In den Kurslisten und Empfehlungstabellen (z.B. von Banken) wird daher i.d.R. die Verfallrendite angegeben. Natürlich solltest du auch Bonität und Laufzeit im Blick haben – eine höhere YTM geht meist mit höherem Risiko oder längerer Bindung einher.

Schweizer Staatsanleihen 10 Jahre – aktuelle Zinsen, Trends und Kaufmöglichkeiten

 

Aktuelle Zinsen: Werfen wir einen gezielten Blick auf die 10-jährigen Schweizer Staatsanleihen (den vielbeachteten Richtwert im Obligationenmarkt). Anfang 2025 liegen die Zinsen (Renditen) dieser Schweizer Staatsanleihen etwa bei 0,3–0,5% pro Jahr. Konkret betrug die Rendite der 10-jährigen Eidgenossenschaft am 1. April 2025 rund 0,458%. Das ist eine bemerkenswerte Entwicklung, wenn man bedenkt, dass vor einigen Jahren die Rendite noch im negativen Bereich lag. Zum Vergleich: In der Eurozone rentiert eine 10-jährige deutsche Bundesanleihe aktuell um ca. 2,7%, in den USA eine gleichlange Treasury sogar um ~3,8–4,0%. Die Schweiz bleibt also ein Niedrigzinsland – ein Spiegelbild der stabilen Schweizer Wirtschaft, niedrigen Inflation und starken Währung.

Trend: Im Verlauf der letzten Jahre sahen wir bei Schweizer Staatsanleihen einen Zinsanstieg von deutlich unter 0% zurück in den positiven Bereich. 2022 stiegen im Zuge globaler Inflation die Renditen rasch an und überschritten die Nulllinie. Anfang 2023/2024 lag die 10J-Rendite zeitweise um 0,6%, ging dann aber im Laufe von 2024 auf ca. 0,3% zurück. Nun, 2025, pendeln die Renditen um ~0,5%. Die Markterwartung laut Prognosen ist, dass die Rendite vorerst in diesem niedrigen positiven Korridor verbleibt. Gründe: Die Inflation in der Schweiz ist moderat (Verbraucherpreise +0,3% Feb. 2025), und die SNB hat nach ihren Zinserhöhungen den Leitzins auf derzeit 0,25% gesenkt. Einige Marktbeobachter rechnen bei weiteren Konjunkturabschwächungen sogar mit der Rückkehr zu Null- oder Negativzinsen bis Ende des Jahrzehnts – sicher ist das aber nicht. Für Anleger bedeuten diese Trends: Schweizer Staatsanleihen werden wohl weiterhin sehr niedrige Renditen bieten. Sie dienen primär der Sicherheit, weniger der Rendite-Maximierung. Sollten globale Zinsen wieder fallen (etwa bei Rezessionsgefahr), könnten Eidgenossen-Kurse steigen (Renditen sinken Richtung 0%). Umgekehrt ist bei überraschend starker Inflation auch ein Anstieg auf 1%+ denkbar, was Kursverluste bedeuten würde. Insgesamt erscheint das Potenzial aber begrenzt – „Eidgenossen“ bleiben ein Stabilitätsanker mit bescheidenem Zins.

Kaufmöglichkeiten: Wie kann man als Privatanleger Schweizer Staatsanleihen kaufen? Direkt vom Bund erwerben meistens nur Banken/Grossanleger bei Neuemissionen (Auktionen). Als Privatanleger kauft man am Sekundärmarkt, sprich über die Börse oder die Hausbank. Jede Schweizer Staatsanleihe hat eine Valorennummer/ISIN und kann ähnlich wie eine Aktie gehandelt werden. Die Stückelungen sind oft 5’000 CHF oder 1’000 CHF, sodass der Mindestbetrag überschaubar ist. Die Kurse der gängigen Laufzeiten werden täglich veröffentlicht (z.B. in Wirtschaftszeitungen oder Online-Finanzportalen). Wenn du konkret z.B. eine 10-jährige Bundesobligation erwerben möchtest, kannst du deiner Bank einen entsprechenden Auftrag geben (Kauf z.B. von Swiss Gov 0.5% 2032 etc.). Zu beachten sind neben dem Preis auch hier Marchzinsen (bei Kauf zwischen Couponterminen). Eine alternative Möglichkeit für Privatanleger sind ETF oder Fonds auf Schweizer Staatsanleihen. Diese kaufen einen Korb verschiedener Laufzeiten; Beispiele sind Fonds von iShares, UBS etc., die einen Schweizer Staatsanleihenindex nachbilden. Damit erhältst du mit einem Trade ein ganzes Bündel Eidgenossen. Der Nachteil sind kleine Verwaltungsgebühren und die Tatsache, dass der Fonds ständig rolliert (also kein definiertes Laufzeitende hat). Wer gezielt eine bestimmte Laufzeit halten will, nimmt eher die Einzelanleihe; wer bequem und breit gestreut investieren will, greift zum Fonds. Für Neukunden einer Finanzberatung kann es sinnvoll sein, erst einmal über Fonds eine Position in Staatsanleihen aufzubauen. Dein Berater kann dann immer noch im passenden Moment auf Einzelanleihen umschichten, wenn es Opportunitäten Gelegenheiten gibt (z.B. Neuemissionen mit etwas höherem Kupon) und das Depot genug diversifiziert ist. Generell gilt: Schweizer Staatsanleihen kauft man nicht für die Rendite, sondern für die Sicherheit.

Wichtige Kennzahlen für Obligationen und Aktien verstehen

Sowohl bei Obligationen als auch bei Aktien gibt es einige Kennzahlen, die dir helfen, die Attraktivität einer Anlage einzuschätzen. Hier ein Überblick der wichtigsten Kennziffern und wie man sie interpretiert:

Kennzahlen bei Obligationen

  • Coupon (Nominalzins): Dies ist der feste Zinssatz, den die Anleihe pro Jahr auf den Nominalwert zahlt (z.B. 1.5% p.a.). Der Coupon bestimmt die Höhe der Zinszahlung, sagt aber alleine wenig über die Güte der Anlage aus – wichtig ist der Coupon v.a. in Relation zum aktuellen Kurs (siehe „laufende Rendite“).
  • Rendite auf Verfall (YTM): Wie oben ausführlich erläutert, die effektive jährliche Rendite, falls man die Obligation bis zur Fälligkeit hält. Sie berücksichtigt Couponzahlungen und den Kursgewinn/-verlust bis zur Rückzahlung. Diese Kennzahl ist zentral, um Anleihen miteinander zu vergleichen. Sie wird in Prozent p.a. angegeben. Ein Blick auf die YTM zeigt z.B., dass eine 10-jährige Unternehmensanleihe A 1.2% Rendite bringt, während eine 5-jährige Staatsanleihe B 0.4% bringt – trotz eventuell höherem Coupon von B.
  • Rating: Die grossen Ratingagenturen (S&P, Moody’s, Fitch) vergeben Ratings zur Bonität des Emittenten. Von AAA (höchste Qualität) über AA, A, BBB (noch Investment Grade) bis hin zu BB und darunter (High Yield/Junk). Das Rating beeinflusst direkt die verlangte Rendite: Je schlechter das Rating, desto höher der Zins als Risikoprämie. Achte auf das Rating einer Obligation – alles im Investment Grade (AAA bis BBB-) gilt als relativ sicher, darunter wird es spekulativ.
  • Duration: Die Duration misst die Zinsempfindlichkeit einer Anleihe. Sie gibt näherungsweise an, um wieviel Prozent der Kurs fällt, wenn das Zinsniveau um 1% steigt (und umgekehrt). Lange Laufzeiten = hohe Duration = starkes Reagieren auf Zinsänderungen. Kurze Laufzeiten = niedrige Duration = relativ stabile Kurse selbst bei Zinsänderungen. Für Anleger bedeutet das: Wenn du steigende Zinsen erwartest, solltest du Anleihen mit kurzer Duration halten (z.B. via kurzlaufende Bonds oder Flexibilisierung). Bei fallenden Zinsen hingegen bringen langfristige Bonds Kursgewinne.
  • Stückzinsen/Marchzins: Wie zuvor beschrieben, der aufgelaufene Zins seit letztem Kupontermin, den der Käufer zusätzlich zahlt bzw. der Verkäufer erhält. Diese Grösse ist wichtig bei der Abrechnung, fliesst aber nicht in die Berechnung der Rendite auf Verfall ein (sie wird dort bereits berücksichtigt). Für die Steuer und Cashflow-Planung ist sie dennoch relevant (siehe Abschnitt Marchzins oben).
  • Konvexität: Für sehr fortgeschrittene Anleger – dies misst die Nicht-Linearität der Kursreaktion auf Zinsänderungen (eine Ergänzung zur Duration). Konvexität spielt im normalen Anlagealltag selten eine Rolle, es sei denn, man handelt grosse Anleihebestände oder exotische Bonds.

Kennzahlen bei Aktien

  • Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV): Das KGV ist die wohl bekannteste Aktienkennzahl. Es berechnet sich als Aktienkurs geteilt durch den jährlichen Gewinn pro Aktie. Beispiel: Firma X hat 5 CHF Gewinn/Aktie, und die Aktie kostet 100 CHF, dann ist KGV = 20. Das KGV sagt aus, das das Unternehmen mit dem 20-fachen seines Jahresgewinns bewertet ist. Ein hohes KGV (z.B. > 25) kann bedeuten, dass Anleger hohe Wachstumserwartungen haben (oder die Aktie überteuert ist). Ein niedriges KGV (< 10) kann auf Unterbewertung hindeuten (oder auf Probleme, die den Gewinn schmälern könnten). In der Schweiz schwankte das KGV des Gesamtmarkts (SMI) in den letzten Jahren meist zwischen ca. 15 und 20. Man vergleicht KGVs gern innerhalb derselben Branche. Achtung: KGV bezieht sich oft auf erwartete zukünftige Gewinne (Forward-KGV). Als Anleger solltest du KGVs also nicht isoliert betrachten, aber sie geben einen guten ersten Eindruck zur Bewertung einer Aktie.
  • Dividendenrendite: Dies ist die jährliche Dividende pro Aktie geteilt durch den Aktienkurs, in %. Beispiel: Aktie Y schüttet 3 CHF Dividende aus, aktueller Kurs 100 CHF, ergibt 3% Dividendenrendite. Für viele Schweizer Aktien (v.a. Blue Chips) ist die Dividendenrendite eine wichtige Kennzahl, da etliche Unternehmen traditionell hohe Dividenden zahlen. Renditen von 2–4% sind bei Grosskonzernen nicht ungewöhnlich, manche Titel (v.a. Versicherungen, Telekom) liegen auch bei 5%+. Eine hohe Dividendenrendite kann attraktiv sein als „Zusatzertrag“, allerdings sollte man prüfen, ob die Dividende nachhaltig erwirtschaftet wird (Stichwort Payout Ratio: Verhältnis Dividende zu Gewinn). Sehr hohe Dividendenrenditen können auch ein Warnsignal sein, wenn der Kurs stark gefallen ist (Markt erwartet evtl. Kürzung der Dividende).
  • Volatilität / Beta: Die Volatilität misst die Schwankungsintensität eines Aktienkurses. Oft wird das Beta angegeben – es zeigt, wie stark die Aktie im Vergleich zum Gesamtmarkt schwankt. Beta 1 bedeutet gleiche Schwankung wie der Markt, Beta 1.2 heisst 20% volatilier als der Markt, Beta 0.8 heisst weniger volatil. Defensive Schweizer Aktien (z.B. Nestlé) haben oft Beta < 1, zyklische Werte oder Finanzwerte eher > 1. Für Anleger, die nicht so viel Risiko mögen, können niedrige Beta-Werte interessant sein. Allerdings gehen niedrig volatile Aktien nicht unbedingt immer hoch – Beta sagt nur etwas über die Historie, nicht die Zukunft. Dennoch: Ein Portfolio mit z.B. lauter hochvolatilen Nebenwerten wird nervenaufreibender sein als eines mit soliden Standardwerten.
  • Marktkapitalisierung: Das ist der Börsenwert eines Unternehmens (Aktienkurs * Anzahl Aktien). Swiss Market Index (SMI) umfasst z.B. die grössten 20 Schweizer Firmen, angeführt von Nestlé (~CHF 300 Mrd. Marktkap.). Marktkapitalisierung ist weniger eine Kennzahl zur Bewertung, aber wichtig für die Einordnung: Large Caps (grosse Konzerne) sind meist stabiler, Small Caps können stärker wachsen, sind aber oft riskanter und weniger liquide.
  • Eigenkapitalrendite, Gewinnwachstum, Margen: Dies sind fundamentalere Kennzahlen. Für einen detaillierten Aktienvergleich schaut man auch auf die Eigenkapitalrendite (Gewinn/Eigenkapital), erwartetes Gewinnwachstum (% p.a.), Gewinnmargen etc. Diese liegen jedoch schon im Bereich tieferer Analyse. Für die meisten Anleger reichen zunächst KGV und Dividendenrendite, ergänzt um qualitative Einschätzung, um ein Gefühl für eine Aktie zu bekommen.

Lerne  die zentralen Kennzahlen zu lesen – bei Obligationen vor allem Rendite auf Verfall, Rating und Duration; bei Aktien insbesondere KGV und Dividendenrendite. Diese Zahlen helfen, informierte Entscheidungen zu treffen. Ein Finanzberater kann dich schulen, diese Indikatoren richtig zu interpretieren, oder dir Übersichten zur Verfügung stellen, in denen die wichtigsten Kennzahlen deiner Anlagen aufgelistet sind. So behältst du stets den Überblick.

Empfehlungsliste Obligationen 2025 – konkrete Anleihe-Tipps

Im Jahr 2025 ist das Zinsumfeld im Schweizer Franken zwar immer noch tief, aber deutlich attraktiver als noch vor einigen Jahren. Hier eine Empfehlungsliste von Obligationen (bzw. Anleihe-Kategorien), die für Schweizer Anleger aktuell interessant sein könnten. Diese Liste soll als Anregung dienen – für eine persönlich zugeschnittene Empfehlung solltest du jedoch eine individuelle Beratung in Anspruch nehmen, da die Eignung je nach Portfolio und Zielen variiert.

  • Schweizer Staatsanleihen (Eidgenossen): Für maximale Sicherheit empfehlen wir nach wie vor, einen Teil des Portfolios in eidgenössische Bundesobligationen zu halten. Beispielsweise ist die Schweizer Staatsanleihe 2033 (10-jährige Laufzeit) mit rund 0,5% Rendite auf Verfall eine Option. Auch wenn 0,5% p.a. niedrig erscheinen – als risikoloser Baustein sind Eidgenossen unschlagbar. Sie bieten Liquidität und Stabilität, was gerade in turbulenten Börsenzeiten Gold wert ist. Unsere Empfehlung: Beimischen je nach Risikoprofil 10–30% in Eidgenossen. Kaufen kann man diese entweder direkt (Einzeltitel) oder bequem über einen Staatsanleihen-ETF Schweiz. Beispiel für Einzeltitel: 0.5% Anleihe Schweiz 2025–2035 (fiktives Beispiel) oder tatsächliche ausstehende Anleihen wie die 0.25% Bundesobligation bis 2031. Für konkrete Emissionen beraten ich dich gern.
  • Erstklassige Unternehmensanleihen (CHF Investment Grade): Wer etwas mehr Rendite möchte, kann auf Schweizer-Franken-Unternehmensanleihen mit hoher Bonität setzen. 2025 finden sich z.B. Anleihen von Swisscom, Nestlé, Roche, UBS etc. mit Restlaufzeiten von 3–8 Jahren, die Verfallrenditen um 0,7–1,0% bieten. Ein Beispiel: 1.0% Novartis-Anleihe 2020–2027 könnte knapp 0,8% YTM bringen, oder 0,3% UBS-Anleihe 2021–2026 ähnlich um 0,6–0,7%. Diese Papiere sind sehr solide (Rating A oder höher) und eignen sich, um das Portfolio zu diversifizieren. Empfehlung: Stell eine kleine Auswahl solcher Corporate Bonds zusammen – z.B. je einen aus verschiedenen Sektoren (Bank, Pharma, Konsum, Versicherung), um Klumpenrisiken zu reduzieren. Alternativ gibt es CHF-Obligationenfonds, die das bereits erledigen. Vorteil eines eigenen kleinen Bond-Portfolios: Sie können gezielt Laufzeiten staffeln (Stichwort Laddering: z.B. ein Bond 2025, einer 2027, einer 2030 etc., um Zinsänderungsrisiko zu verteilen). Lass dich unbedingt beraten, wenn du dir nicht 100% genau weisst, was du machst. Es ist keine konkrete Empfehlung, eher Inspirationen für dich.
  • Inflationsgeschützte Anleihen (Linker): In CHF gibt es leider keine eigenen inflationsindexierten Staatsanleihen. Wer aber Sorge vor steigender Inflation hat, könnte über inflationsgeschützte Anleihen in EUR oder USD nachdenken, währungsgesichert auf CHF. Es gibt Fonds, die z.B. in inflationsindexierte deutsche/US-Anleihen investieren und das Währungsrisiko auf CHF hedgen. Diese liefern in einem echten Inflationsszenario deutlich bessere Realrenditen. Nachteil: Aktuell bei niedriger Inflation rentieren sie mager (teilweise sogar negative Realrendite). Als kleine Beimischung (max. 5–10%) können sie aber als Versicherung gegen plötzliche Teuerung dienen.
  • High-Yield- und Schwellenländer-Anleihen: Für risikofreudige Anleger kommen auch Hochzinsanleihen in Frage – sei es von niedriger gerateten Unternehmen oder Schwellenländer-Staatsanleihen (EM-Bonds). Diese können Renditen von 5–7% und mehr abwerfen. Allerdings raten wir zu Vorsicht: Diese Papiere haben deutlich höhere Ausfallsrisiken und reagieren stark auf Konjunkturumschwünge. Falls man solche Anleihen halten will, dann nur breit gestreut über einen Fonds/ETF und in kleiner Beimischung (z.B. 5% des Portfolios). Ein globaler High-Yield-Bond-ETF (möglichst währungsgesichert) könnte hier die beste Wahl sein – so verteilt sich das Emittentenrisiko. Für Anleger mit reinem CHF-Fokus gibt es auch ein paar CHF-Hochzinsanleihen, oft von kleineren Schweizer Firmen oder Fremdwährungsanleihen, die in CHF begeben wurden (sog. CHF-Global Bonds). Deren Renditen liegen vielleicht bei 2–3% für BB-Ratings. Diese können interessant sein, wenn man keine Fremdwährungsrisiken will, aber etwas mehr Ertrag als mit AAA-Bonds. Auch hier gilt: Know-How ist nötig. Unsere Empfehlung: High Yield nur mit kompetenter Beratung beimischen, wenn es zu deiner Risikostrategie passt.
  • Kassenobligationen / Pfandbriefe: Nicht zu vergessen sind Kassenobligationen (festverzinsliche Bankanlagen) und Pfandbriefanleihen (besichert durch Hypothekenportfolios). Kassenobligationen grosser Kantonalbanken bieten 2025 je nach Laufzeit (2–10 Jahre) etwa 1–2% Zins p.a. Dein Geld ist dabei bei der Bank fest angelegt (kein Börsenhandel, aber Einlegerschutz bis 100k CHF greift). Pfandbriefe, die von zwei Pfandbriefinstituten in der Schweiz emittiert werden, finanzieren Hypotheken und gelten ebenfalls als extrem sicher. Sie rentieren oft minimal über Bundesanleihen. Für Privatanleger sind diese Instrumente weniger bekannt, aber ein Baustein für absolute Sicherheit. Allerdings sind die Liquidität und Flexibilität geringer (Kassenobli kann man nur schwer vorzeitig auflösen). Diese kommen eher infrage, wenn man genau weiss, dass man einen Betrag X für Y Jahre nicht braucht und sicher anlegen will. In einem Beratungsgespräch lassen sich solche Optionen durchspielen – manchmal kann eine Kassenobligation einer Obligation mit ähnlicher Laufzeit durchaus vorgezogen werden, wenn der Zins passt und man die Einfachheit schätzt.

Hinweis: Die genannten Beispiele dienen der Illustration des Marktangebots in 2025. Vor einem Kauf sollte stets die aktuelle Marktlage und die individuelle Situation geprüft werden. Lass dich von einem professionellen Anlagespezialisten beraten. Dieser stellt die ein entsprechende Portfolio zusammen, dass nach eigenen Wünschen ein optimales Risko-Rendite Profil aufweist und zu deiner Gesamtsituation passt.

Aktien: Empfehlungen für 2025 in der Schweiz

Auch im Aktienbereich möchten wir einige Empfehlungen und Beispiele geben, die 2025 für Schweizer Anleger interessant sind. Hierbei geht es nicht um spekulative Tipps, sondern um eine strategische Auswahl, die zu einem soliden, diversifizierten Aktienportfolio beitragen kann.

  • Schweizer Blue-Chip-Aktien (SMI-Titel): Die 20 SMI-Aktien sind das Rückgrat des hiesigen Aktienmarktes. Wir empfehlen, dass Schweizer Anleger diese Schlüsselunternehmen im Blick haben. Besonders attraktiv sind die defensiven Qualitätstitel mit kontinuierlichen Dividenden. Nestlé (Nahrungsmittel), Roche oder Novartis (Pharma) sind etwa Weltmarktführer in ihren Branchen und haben sich über Jahrzehnte bewährt. Sie liefern stabile Erträge und Dividenden um 2–3%. Diese 3 Firmen machen bereits etwa 25% des Schweizer BIP aus. Diese Titel eignen sich als Basis-Investments, da sie auch in schwierigeren Zeiten relativ robust bleiben (Beta < 1, also geringere Schwankungen). Unsere Empfehlung: Core-Positionen in 5–10 grossen Schweizer Blue Chips (SMI Titel) aufbauen, insbesondere wenn man als Schweizer Anleger geringere Währungensschwankungen möchte. Die Gewichtung kann nach Marktkapitalisierung oder eigenen Präferenzen erfolgen. Beachte aber, dass der SMI stark konzentriert ist (Nestlé, Roche, Novartis machen zusammen ~50% des Index). Diversifiziere also innerhalb der Schweiz auch in andere Sektoren: ABB, Holcim, Swisscom, UBS, Zürich etc. decken Industriegüter, Bau, Telekom, Bank, Versicherung ab – damit hast du einen guten Branchenmix.
  • Dividendenstarke Titel: Viele Schweizer Anleger schätzen Aktien auch als Einkommensquelle. Neben den Blue Chips mit solider Dividende (siehe oben) gibt es ein paar Unternehmen, die besonders hohe Ausschüttungen bieten. Versicherungsgesellschaften wie Zurich Insurance oder Swiss Re locken oft mit Dividendenrenditen von 5% oder mehr. Auch Telekom (Swisscom) oder teilweise Banken (bei guter Lage) zahlen ordentlich. Wir empfehlen 2025 einen Blick auf Zurich Insurance – das Unternehmen ist finanziell sehr stark und hat angekündigt, die Dividende weiter zu steigern. Aber Achtung: Jage nicht blind der höchsten Dividendenrendite hinterher. Prüfe, ob das Geschäftsmodell zukunftsfähig ist und die Ausschüttung gedeckt ist. Als Dividendenstrategie bietet sich an, 3–5 Titel mit überdurchschnittlicher Dividende ins Portfolio zu nehmen. So generierst du einen Cashflow, den du entweder wieder anlegen oder als Einkünfte nutzen kannst. Dividendenausschüttungen sind in der Schweiz für Privatanleger zwar steuerlich nicht begünstigt (volle Einkommenssteuer darauf), aber bei vernünftiger Höhe wiegen die Vorteile diese kleine Kröte oft auf.
  • Schweizer Nebenwerte und Wachstumsaktien: Neben den grossen Namen gibt es auch mittelgrosse und kleinere Schweizer Unternehmen, die spannend sein können – gerade für fortgeschrittene Anleger. Beispiele: Straumann (Zahnimplantate), Siegfried (Pharma-Zulieferer), Geberit (Sanitärtechnik), Lindt & Sprüngli (Premium-Schokolade) etc. Diese sogenannten SPI-Titel können stärker wachsen als die etablierten Giganten. Allerdings sind sie oft höher bewertet (hohe KGVs) und schwanken teils stärker. Unsere Empfehlung: Wenn du bereits ein Fundament aus Blue Chips hast, kann eine gezielte Beimischung von 10–20% in ausgewählte Nebenwerte Sinn machen. Idealerweise solche, die in ihrem Nischenmarkt global führend sind – etwas, wofür die Schweiz bekannt ist. Achte aber auf ausreichend Diversifikation und setze nicht alles auf eine Karte. Auch Tech-nahe Werte (z.B. Logitech für Peripheriegeräte) können interessant sein. In 2025 sehen wir z.B. im Gesundheitssektor (Medtech/Pharma) und im Finanzsektor Erholungspotenzial, während zyklische Industrie wegen globaler Abschwungsängste etwas vorsichtiger gewichtet werden könnte. Hier kommt es aber immer sehr auf das Weltmarktgeschehen an.
  • Internationale Diversifikation via Fonds/ETFs: Obwohl der Fokus dieses Artikels auf Schweiz liegt, wollen wir betonen: Eine globale Diversifikation ist entscheidend, um Chancen voll auszuschöpfen. Der Schweizer Markt macht weniger als 1% der weltweiten Marktkapitalisierung aus – wer nur in der Schweiz investiert, verpasst viele Chancen (Tech-Giganten aus USA, Wachstumsfirmen aus Asien, etc.) und trägt ein Klumpenrisiko Heimatmarkt. Daher unsere klare Empfehlung: Nutze ETFs oder Fonds auf ausländische Märkte. Ein MSCI World ETF oder S&P 500 ETF beispielsweise kann perfekt deine Schweizer Titel ergänzen. In 2025 sind die USA immer noch der Innovationsmotor, Europa bietet Value-Aktien mit Nachholpotenzial, und die Emerging Markets könnten von einer Erholung Chinas profitieren. Sprich mit deinem Berater, welche Allokation sinnvoll ist – etwa 50% Schweiz / 50% Ausland im Aktienanteil, je nach Präferenz. Ich habe hier viel Erfahrung, wie man trotz Heimvorteil Schweiz die Welt im Depot hat (z.B. mittels Fonds, die währungsgesichert sind, falls man kein Währungsrisiko will).
  • Thematische Anlagen 2025: Wer gezielt Trends spielen will, kann 2025 z.B. auf Themen wie Nachhaltigkeit/ESG oder Technologie/Automation setzen. Es gibt einige Schweizer Aktien, die in solche Themen fallen (z.B. ABB im Bereich Automation/Robotik oder Partners Group im Bereich alternative Anlagen inkl. ESG). Oder man nutzt Themenfonds. Aber Vorsicht: thematisches Investieren kann höhere Volatilität mit sich bringen. Wir empfehlen, solche Themen nur in Massen beizumischen, etwa 5-10% des Portfolios, und immer mit langer Perspektive, da Trends sich oft langsamer durchsetzen als erhofft.

Aktien Fazit: Ein gutes Aktienportfolio für Schweizer Anleger im Jahr 2025 könnte z.B. so aussehen: 50% Schweizer Blue Chips (stabil, defensiv, Dividenden), 20% internationale ETFs (globale Streuung), 20% verschiedene substanzstarke Nebenwerte und ausl. Einzelwerte (für Extra-Wachstum) und 10% thematische Chancen. Die konkrete Ausgestaltung sollte aber individuell erfolgen. Wichtig ist regelmässiges Überprüfen und Rebalancieren – z.B. einmal im Jahr Gewinne mitnehmen und die ursprüngliche Aufteilung wiederherstellen. Ich unterstütze gern dabei, deine Aktieninvestments up-to-date zu halten.

Strategien zur Portfolio-Diversifikation mit Aktien und Anleihen

Wie kombiniert man nun Aktien und Obligationen optimal? Die Kunst der Portfolio-Diversifikation besteht darin, einen Mix zu finden, der deiner persönlichen Situation entspricht und gleichzeitig Risiken streut, ohne Rendite einzubüssen. Einige bewährte Strategien und Prinzipien:

  • 60/40-Regel als Ausgangspunkt: Ein oft genannter Klassiker ist das 60% Aktien / 40% Anleihen Portfolio. Diese Aufteilung galt lange als ausgewogene Standardstrategie für viele Anleger. Die Idee dahinter: 60% Aktien sorgen für Wachstum, 40% Anleihen stabilisieren und generieren Einkommen. Tatsächlich hat ein globales 60/40-Portfolio über Jahrzehnte sehr ordentlich funktioniert. Allerdings war die Phase 2015–2020 mit Negativzinsen eine Herausforderung, da die 40% kaum Ertrag brachten. Jetzt, 2025, da Anleihen wieder positive Renditen abwerfen, feiert das Konzept ein Comeback – Anleihen sind wieder eine gute Ergänzung zu Aktien. Natürlich muss 60/40 nicht strikt sein; je nach Risikoprofil können es auch 50/50 oder 70/30 etc. sein (siehe Anlegerprofile oben). Wichtig ist die Abstimmung auf dich persönlich.
  • Rebalancing und diszipliniertes Vorgehen: Diversifikation funktioniert nur, wenn man konsequent bleibt. Angenommen, du startest mit 50% Aktien / 50% Obligationen. Läuft die Börse extrem gut, kannst du nach einiger Zeit 60/40 oder 70/30 im Depot haben. Dann sollte ein Rebalancing stattfinden: Gewinne von den Aktien teilweise in Obligationen umschichten, um wieder 50/50 herzustellen. Umgekehrt in Börsentiefs: Da hilft die Anleihenkomponente, Geld frei zu haben, um günstig Aktien aufzustocken. So folgt man dem Prinzip „Billig kaufen, teuer verkaufen“ automatisch. Viele erfolgreiche Investoren oder Robo-Advisors nutzen dieses systematische Rebalancing. Ein Finanzberater kann das für dich überwachen und umsetzen, wenn du das möchtest.
  • Risikostreuung über verschiedene Dimensionen: Kombiniere unterschiedliche Anlageklassen (Aktien, Anleihen, evtl. Immobilien, Rohstoffe) und innerhalb dieser Klassen wieder breit streuen. Bei Aktien z.B. über Regionen und Branchen, bei Anleihen über Emittenten und Laufzeiten. In einem diversifizierten Portfolio sollen nicht alle Eier im selben Korb liegen. Die Mischung aus Aktien und Obligationen ist dabei fundamental: Aktienrisiken (Kurssturz bei Crash) werden durch Anleihen abgemildert, während Anleiherisiken (Inflation, Zinsänderung) durch Aktien abgefedert werden können. Oft bewegen sich Kurse von Anleihen und Aktien gegenläufig – wenn Aktien fallen, flüchten Anleger in sichere Anleihen, deren Kurse dann steigen. Das hat in der Vergangenheit meistens gut funktioniert. Manchmal können zwar auch beide Teile gleichzeitig verlieren (wie 2022, als steigende Zinsen sowohl Aktien als auch Anleihen drückten), aber solche Phasen sind zum Glück selten. Insgesamt glättet die Kombination die Wertentwicklung.
  • Dynamische Anpassung bei Lebenssituations-Änderung: Diversifikation ist keine starre Sache. Mit fortschreitendem Lebensalter oder sich ändernden Zielen sollte die Aktien/Anleihen-Mischung angepasst werden. Jung investieren – mehr Aktien; je näher am Ruhestand – mehr Obligationen, so die grobe Faustregel. Manche verfolgen eine „Lebenszyklus“-Strategie, wo man z.B. alle 5–10 Jahre den Aktienanteil etwas reduziert. Andere bleiben flexibel: etwa „CPPI“-Strategien, bei denen man einen Kapitalerhalt-Boden definiert und je nach Marktphase die Aktienquote dynamisch steuert (das geht aber sehr in die Trickkiste der Profis). Für die meisten Anleger reicht: Regelmässig prüfen, ob die aktuelle Mischung noch passt. Haben sich etwa Zinsen stark geändert, könnte es Sinn machen, nun wieder mehr in Obligationen zu geben als vor ein paar Jahren. Oder falls die Aktienmärkte extrem heiss gelaufen sind, vielleicht Gewinne mitzunehmen. Hier kann eine regelmässige Beratung helfen, um keinen blinden Fleck zu haben.
  • Diversifikation innerhalb der Anleihen und Aktien: Erwähnenswert ist, dass auch innerhalb der beiden Kategorien diversifiziert werden sollte. Bei Aktien hatten wir das schon – global streuen. Bei Obligationen bedeutet es: Nicht nur eine Art von Bond halten. Zum Beispiel sowohl Staatsanleihen als auch erstklassige Unternehmensanleihen, eventuell etwas Fremdwährungsanleihen (wenn man das Risiko managen kann) usw. Ausserdem über Laufzeiten staffeln (eine sogenannte Zinsstrukturkurven-Diversifikation). So reduzierst du das Risiko, zu einem ungünstigen Zeitpunkt alles neu anlegen zu müssen. Eine Anleihen-Leiter (Bond Ladder) – also gestaffelte Fälligkeiten – stellt sicher, dass regelmässig Geld frei wird, das dann zu aktuellen Zinsen reinvestiert werden kann.

Kurz gesagt: Die Strategie für ein gut diversifiziertes Portfolio lautet meist „Mix it, don’t max it“ – setze nicht einseitig auf nur Aktien oder nur Bonds, sondern finde die Mischung, die Rendite und Risiko ins gewünschte Verhältnis bringt. Die Schweizer Erfahrung zeigt: Ein Portfolio, das z.B. in den letzten Jahrzehnten 50/50 in SMI-Aktien und Eidgenossen investiert war, hat ordentliche Renditen bei erträglichen Schwankungen geliefert. Mit den aktuellen Zinsen können Anleihen wieder ihren Part erfüllen und liefern sogar wieder laufenden Ertrag. Nutze das aus, und scheue dich nicht, professionelle Unterstützung zu holen – denn die optimale Diversifikation zu finden und umzusetzen, ist eine Kernkompetenz guter Finanzberater.

Die richtige Balance von Aktien und Obligationen finden – Ich unterstütze dich dabei!

 

Obligationen oder Aktien? In der Schweiz muss das kein „Entweder-oder“ sein, sondern idealerweise ein Sowohl-als-auch im richtigen Verhältnis. Wir haben gesehen, dass Obligationen eine wichtige Rolle für Stabilität und planbares Einkommen spielen, während Aktien für Wachstum und Inflationausgleich unverzichtbar sind. Beide Anlageklassen haben ihre speziellen Begriffe (von Marchzins bis Rendite auf Verfall bei Bonds, oder KGV und Dividendenrendite bei Aktien) und ihre eigenen Chancen/Risiken. Als Anleger solltest du nun ein solides Grundverständnis haben, was Obligationen und Aktien in der Schweiz ausmacht und wie man sie im Jahr 2025 geschickt einsetzt.

Wichtig ist, dieses Wissen in eine konkrete Anlagestrategie umzusetzen. Genau dabei helfe Ich dir mit meiner Expertise. Ob du nun eine Empfehlungsliste Obligationen benötigst, die aktuell attraktivsten Schweizer Anleihen (Staatsanleihen Schweiz Zinsen, Unternehmensbonds etc.) enthält, oder ob du deine Aktienauswahl für 2025 optimieren möchtest. Gemeinsam erarbeiten wir ein massgeschneidertes Portfolio, abgestimmt auf dein persönliches Risikoprofil und deine Ziele.

Beispiel zum Abschluss: Stell dir vor, du hast 200’000 CHF anzulegen. Nach unserem Gespräch entscheiden wir uns beispielsweise für 40% in verschiedene Obligationen (u.a. Bundesobligationen, zwei erstklassige Unternehmensanleihen, ein Fonds für globale Anleihen zur Diversifikation) und 60% in Aktien (ein Kern aus 5 Schweizer Blue Chips, plus ein World-ETF und zwei Themenfonds für Wachstum). Durch diese breite Streuung bist du für verschiedenste Marktlagen gewappnet. Steigen die Zinsen unerwartet stark, federn Ihre Aktien (insb. Substanzwerte mit Pricing-Power) einen Teil der Bondkursverluste ab; laufen umgekehrt die Aktien mal schlecht, springen oft die Anleihen als Stabilitätsanker ein. Und währenddessen generiert dein Portfolio kontinuierlich Coupons und Dividenden – dein Geld arbeitet für dich.

Am Ende zählt: Die Mischung muss zu dir passen. Genau diese richtige Mischung zu finden, ist meine Leidenschaft. Wenn du nun das Gefühl hast, tiefer in das Thema einsteigen zu wollen oder professionelle Unterstützung bei Ihren Finanzentscheiden zu benötigen, dann kontaktiere mich gerne!

Vereinbare noch heute ein unverbindliches Erstgespräch. Lass uns gemeinsam deine Fragen klären – seien es Details zum Schweizer Obligationenmarkt, konkrete Renditeberechnungen oder die Überprüfung deiner aktuellen Anlagen. Ich erkläre dir verständlich die Vor- und Nachteile jeder Anlage und stellen dir auf Wunsch eine individuell abgestimmte Empfehlungsliste zusammen. Jetzt anfragen und von langjähriger Fachexpertise profitieren – für deinen finanziellen Erfolg mit Aktien und Obligationen in der Schweiz!

FAQ – Rund um Aktien und Obligationen

Wie viel Geld sollte man als Anfänger in Aktien investieren?

Als Anfänger sollte man nur so viel in Aktien investieren, wie man langfristig nicht benötigt. Ideal ist es wenn deine Anlagen auf deine Lebenspläne abgestimmt sind. Gute Planung ist die halbe Rendite. Wichtig ist ein langer Anlagehorizont (mind. 5–10 Jahre) und eine breite Streuung, z. B. über ETFs oder mehrere Einzeltitel.

Welche Schweizer Aktien sollte man jetzt kaufen?

2025 gelten defensive Blue Chips wie Nestlé, Novartis, Zurich Insurance oder Swisscom als solide Basis. Wer Wachstum sucht, kann Nebenwerte wie Straumann oder Geberit beimischen – ideal ist meist ein Mix aus Substanz- und Dividendentiteln.

Wo kann man am besten Aktienkurse sehen?

Aktuelle Aktienkurse findet man zuverlässig auf Finanzportalen wie finanzen.ch, cash.ch, bei Banken, in Börsen-Apps (z. B. Swissquote, Yuh) oder direkt auf der Website der Schweizer Börse (six-group.com).

Welche drei Obligationen gibt es?

Typische Obligationen in der Schweiz sind: 1) Staatsanleihen (z. B. Bundesobligationen), 2) Unternehmensanleihen (Corporate Bonds), 3) Kassenobligationen von Banken. Sie unterscheiden sich in Bonität, Laufzeit und Rendite.

Wie hoch sind die Zinsen bei Obligationen?

2025 liegen die Zinsen bei Schweizer Staatsanleihen mit 10 Jahren Laufzeit bei rund 0,5–0,6 % p.a.. Unternehmensanleihen guter Bonität bringen etwa 0,7–1,2 %, bei höherem Risiko sind auch 2–3 % möglich.

Kann man mit Obligationen Geld verlieren?

Ja – vor allem durch steigende Zinsen (was zu Kursverlusten führt), Bonitätsprobleme beim Emittenten oder vorzeitige Verkäufe unter dem Kaufkurs. Wer Anleihen bis zur Fälligkeit hält und auf gute Bonität achtet, minimiert dieses Risiko jedoch deutlich.

 

Disclaimer und Klarstellung

Dieser Blogbeitrag wurde von niemandem bezahlt und spiegelt ausschliesslich meine persönliche Meinung wider.

Kapitalanlagen sind mit Risiken verbunden und können im schlimmsten Fall zum kompletten Verlust des eingesetzten Kapitals führen. Es ist dein Geld – nimm dir die Zeit, dich gründlich zu informieren. Dies ist keine Anlageberatung. Anlageberatungen erfolgen ausschliesslich persönlich und individuell. Auch nicht digital, denn ein falscher Klick ist schnell gemacht, aber die Konsequenzen werden oft erst im Nachhinein schmerzhaft klar.

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SARON-Hypothek einfach erklärt: Vorteile, Risiken und Funktion

👁️‍🗨️ Auf einen Blick

die wichtigste Punkte über die SARON

  • Risiken und Chancen
  • aktuelle Zinsen der SARON
  • steuerliche Aspekte der SARON
  • ist SARON etwas für dich oder nicht

Erfahre einiges über die Hypothekart SARON. Damit du bessere Entscheidungen für dich treffen kannst.

Die SARON-Hypothek ist der Nachfolger von LIBOR-Hypothek und hat in den letzten Jahren immer mehr an Bedeutung gewonnen. Die SARON-Hypothek stellt eine attraktive Alternative zu traditionellen Festhypotheken dar. Die zugrunde liegenden Zinssatz und die Vorteile, die sie sich hier bieten sind für viele Anleger aber oft noch relativ unbekannt.

Was ist der SARON?

Der SARON (Swiss Average Rate Overnight) ist ein Referenzzinssatz für den Schweizer Franken, der auf tatsächlichen Transaktionen und verbindlichen Preisstellungen im Schweizer Repo-Markt basiert. Er repräsentiert den durchschnittlichen Zinssatz, zu dem sich Banken über Nacht gegenseitig Geld leihen. Der SARON wurde als Nachfolger des LIBOR eingeführt und gilt als transparenter und robuster, da er auf realen Markttransaktionen beruht.

Funktionsweise der SARON-Hypothek

Eine SARON-Hypothek ist eine variabel verzinste Hypothek, deren Zinssatz sich am SARON orientiert. Der Zinssatz setzt sich aus dem durchschnittlichen SARON (Compounded SARON) und einer individuellen Marge zusammen. Der Compounded SARON wird durch das Aufzinsen der täglichen SARON-Sätze über einen bestimmten Zeitraum, meist drei Monate, berechnet. Die individuelle Marge bleibt während der gesamten Laufzeit der Hypothek jedoch konstant und wird zu Beginn festgelegt.

Beispielrechnung zur SARON-Zinsberechnung

Angenommen, der aktuelle SARON-Zinssatz liegt bei 1,5 % und die Bank erhebt eine Marge von 0,8 %. Der effektive Zinssatz für die SARON-Hypothek wäre dann:

SARON-Zinssatz (1,5 %) + Bankmarge (0,8 %) = 2,3 % effektiver Hypothekarzins

Da sich der SARON-Zinssatz regelmässig anpasst, kann dieser Wert steigen oder fallen, was sich direkt auf die monatlichen Zinskosten der Kreditnehmer auswirkt.

Eine SARON-Hypothek ist eine variabel verzinste Hypothek, deren Zinssatz sich am SARON orientiert. Der Zinssatz setzt sich aus dem durchschnittlichen SARON (Compounded SARON) und einer individuellen Marge zusammen. Der Compounded SARON wird durch das Aufzinsen der täglichen SARON-Sätze über einen bestimmten Zeitraum, meist drei Monate, berechnet. Die individuelle Marge bleibt während der gesamten Laufzeit der Hypothek konstant und wird zu Beginn festgelegt.

Vorteile der SARON-Hypothek

  1. Transparenz: Der SARON basiert auf tatsächlichen Transaktionen, was ihn zu einem transparenten und nachvollziehbaren Referenzzinssatz macht.
  2. Flexibilität: Viele SARON-Hypotheken bieten die Möglichkeit, bei steigenden Zinsen in eine Festhypothek zu wechseln, um sich gegen Zinsänderungsrisiken abzusichern.
  3. Potenzial für niedrigere Zinsen: Bei sinkenden oder stabil niedrigen Geldmarktzinsen können Kreditnehmer von tieferen Zinssätzen profitieren.

Risiken der SARON-Hypothek

Trotz der genannten Vorteile sollten Kreditnehmer die Risiken einer SARON-Hypothek nicht unterschätzen:

  • Zinsänderungsrisiko: Da der Zinssatz variabel ist, können steigende Geldmarktzinsen zu höheren Hypothekarzinsen führen.
  • Unvorhersehbarkeit der Zinsentwicklung: Die zukünftige Entwicklung des SARON ist schwer vorhersehbar, was die Planung der langfristigen Finanzierung erschweren kann.

Strategien zur Absicherung gegen Zinsschwankungen

  • Wechsel in eine Festhypothek: Viele Banken bieten die Möglichkeit, eine SARON-Hypothek bei steigenden Zinsen in eine Festhypothek umzuwandeln.
  • Zinsabsicherungen (Cap-Produkte): Einige Finanzinstitute ermöglichen es, eine maximale Zinssatzgrenze (Zinscap) zu vereinbaren, um sich vor starken Zinserhöhungen zu schützen.
  • Regelmässige Beobachtung des Marktes: Eine enge Überwachung der SARON-Entwicklung und der SNB-Politik kann helfen, frühzeitig auf Änderungen zu reagieren.

Aktuelle Entwicklung des SARON-Zinssatzes

Der SARON-Zinssatz unterliegt Schwankungen, die von der Geldpolitik der Schweizerischen Nationalbank (SNB) und den Bedingungen auf dem Geldmarkt beeinflusst werden. Aktuelle und historische SARON-Zinssätze können auf der Website der SNB eingesehen werden.

Langfristige Perspektiven des SARON-Zinssatzes

Experten prognostizieren, dass der SARON-Zinssatz langfristig von mehreren Faktoren beeinflusst wird:

  • Geldpolitik der SNB: Falls die Inflation weiter hoch bleibt, könnte die SNB die Zinsen weiter anheben.
  • Internationale Wirtschafts- und Finanzlage: Entwicklungen im Euroraum oder den USA haben oft Auswirkungen auf den Schweizer Markt.
  • Langfristiger Trend zu höheren Zinsen: Nach einer langen Phase extrem niedriger Zinsen könnte sich ein dauerhaft höheres Niveau etablieren.

Wer eine SARON-Hypothek in Betracht zieht, sollte sich regelmässig über die wirtschaftliche Entwicklung und geldpolitische Entscheidungen der SNB informieren, um fundierte Entscheidungen treffen zu können.

Der SARON-Zinssatz unterliegt Schwankungen, die von der Geldpolitik der Schweizerischen Nationalbank (SNB) und den Bedingungen auf dem Geldmarkt beeinflusst werden. Aktuelle und historische SARON-Zinssätze können auf der Website der SNB eingesehen werden.

Historische Entwicklung des SARON-Zinssatzes

In den letzten Jahren hat sich der SARON-Zinssatz wie folgt entwickelt:

  • 2020: Aufgrund der expansiven Geldpolitik der SNB lag der SARON nahe 0 %.
  • 2022: Mit der Zinswende begann der SARON zu steigen, um der Inflation entgegenzuwirken.
  • 2025: Der SARON liegt aktuell bei rund 0.2 % (Stand: 2025.03, abhängig von SNB-Politik).
  • Jetzt: hier kannst du den aktuellen Satz nachschauen

Die Entwicklung des SARON hängt massgeblich von der SNB-Zinspolitik und internationalen wirtschaftlichen Faktoren ab.

Der SARON-Zinssatz unterliegt Schwankungen, die von der Geldpolitik der Schweizerischen Nationalbank (SNB) und den Bedingungen auf dem Geldmarkt beeinflusst werden. Aktuelle und historische SARON-Zinssätze können auf der Website der SNB eingesehen werden.

SARON-Hypothek im Vergleich zu anderen Hypothekenmodellen

Während bei einer Festhypothek der Zinssatz für eine bestimmte Laufzeit fixiert ist, passt sich der Zinssatz einer SARON-Hypothek regelmässig an die aktuellen Geldmarktzinsen an. Doch neben diesen beiden Optionen gibt es noch weitere Hypothekenmodelle, die je nach individueller Situation interessant sein können.

Vergleich: SARON-Hypothek vs. Festhypothek vs. Variable Hypothek

MerkmalSARON-HypothekFesthypothekVariable Hypothek
ZinssatzVariabelFixiert für LaufzeitVariabel
ZinsschwankungenJaNeinJa
PlanungssicherheitGeringerHochGering
FlexibilitätHoch (Wechsel möglich)GeringHoch
ZinssatzbindungKurzfristigMittelfristig bis langfristigKeine
EignungKreditnehmer mit hoher RisikobereitschaftSicherheit bevorzugende KreditnehmerPersonen, die stark fallende Zinsen erwarten

Die variable Hypothek bietet eine maximale Flexibilität, bringt aber noch grössere Zinsrisiken mit sich. Für sicherheitsorientierte Kreditnehmer ist hingegen eine Festhypothek die bessere Wahl, da sie konstante Raten und Planbarkeit bietet.

Während bei einer Festhypothek der Zinssatz für eine bestimmte Laufzeit fixiert ist, passt sich der Zinssatz einer SARON-Hypothek regelmässig an die aktuellen Geldmarktzinsen an. Dies bedeutet, dass Kreditnehmer bei einer SARON-Hypothek sowohl von sinkenden als auch von steigenden Zinsen betroffen sind. Eine Festhypothek bietet hingegen Planungssicherheit, da der Zinssatz über die gesamte Laufzeit konstant bleibt.

Steuerliche Aspekte einer SARON-Hypothek

Die Zinskosten einer SARON (sowie Fest-und Variable)-Hypothek können in der Schweiz steuerlich geltend gemacht werden. Hier einige wichtige Punkte:

  • Abzugsfähigkeit: Hypothekarzinsen sind in der Schweiz als Schuldzinsen grundsätzlich von der Steuer absetzbar.
  • Optimierungsmöglichkeiten: Je nach Kanton und Einkommenssituation kann es sinnvoll sein, verschiedene Finanzierungsmodelle zu prüfen, um die steuerliche Belastung zu minimieren.
  • Versteuerung von Vermögen: Da die Hypothekarschuld vom steuerbaren Vermögen abgezogen werden kann, hat eine SARON-Hypothek indirekte Auswirkungen auf die Steuerlast.
  • Tipp – Vorfälligkeitsentschädigung: Falls du eine Festhypothek hast und in Saron wechseln willst, kläre ab ob das du von den Steuern abziehen kannst. Es müssen gewisse Faktoren erfüllt sein und nicht jeder Kanton behandelt es gleich (vgl. BGE 2C_1165/2014 vom 03.04.17).

Ein Finanzberater kann helfen, die individuellen Vorteile optimal zu nutzen und die Finanzierung entsprechend zu gestalten.

Wie schliesse ich eine SARON-Hypothek ab?

Der Abschluss einer SARON-Hypothek erfordert mehrere Schritte:

  1. Vergleich von Angeboten: Verschiedene Banken bieten SARON-Hypotheken mit unterschiedlichen Margen an. Ein Vergleich kann helfen, die besten Konditionen zu finden.
  2. Bonitätsprüfung: Banken prüfen die Kreditwürdigkeit des Antragstellers. Dazu gehören Einkommen, Vermögen und bestehende Schulden.
  3. Vertragsabschluss: Nach der Prüfung unterzeichnet der Kreditnehmer den Hypothekenvertrag, in dem Zinssatz, Marge, Laufzeit und Wechseloptionen festgelegt sind.
  4. Überwachung der Zinsen: Da der SARON variabel ist, sollten Kreditnehmer die Zinsentwicklung regelmässig beobachten, um ggf. frühzeitig auf Änderungen zu reagieren.

Ein Finanzberater kann dabei helfen, den Prozess zu begleiten und die optimale Hypothekenstrategie zu entwickeln.

SARON Hypothek als Option für dich?

Die SARON-Hypothek bietet eine flexible Finanzierungsoption für Kreditnehmer, die von den aktuellen Geldmarktzinsen profitieren möchten. Es ist jedoch wichtig, die damit verbundenen Risiken zu verstehen und abzuwägen, ob diese Form der Hypothek den individuellen Bedürfnissen und der persönlichen Risikotoleranz entspricht. Eine sorgfältige Beratung durch einen unabhängigen Finanzberater kann dabei helfen, die optimale Finanzierungsstrategie zu finden.

Die SARON-Hypothek bietet eine flexible Finanzierungsoption für Kreditnehmer, die von den aktuellen Geldmarktzinsen profitieren möchten. Es ist jedoch wichtig, die damit verbundenen Risiken zu verstehen und abzuwägen, ob diese Form der Hypothek den individuellen Bedürfnissen und der persönlichen Risikotoleranz entspricht. Eine sorgfältige Beratung durch einen unabhängigen Finanzberater kann dabei helfen, die optimale Finanzierungsstrategie zu finden.

Für wen ist die SARON-Hypothek geeignet?

  • Kreditnehmer mit Risikobereitschaft, die von potenziell niedrigen Zinssätzen profitieren möchten.
  • Personen mit regelmässiger Marktbeobachtung, die in der Lage sind, auf Zinsveränderungen schnell zu reagieren.
  • Kunden, die langfristig flexibel bleiben möchten, um gegebenenfalls in eine Festhypothek zu wechseln.

Für sicherheitsorientierte Kreditnehmer ist hingegen eine Festhypothek die bessere Wahl, da sie konstante Raten und Planbarkeit bietet.

Die SARON-Hypothek bietet eine flexible Finanzierungsoption für Kreditnehmer, die von den aktuellen Geldmarktzinsen profitieren möchten. Es ist jedoch wichtig, die damit verbundenen Risiken zu verstehen und abzuwägen, ob diese Form der Hypothek den individuellen Bedürfnissen und der persönlichen Risikotoleranz entspricht. Eine sorgfältige Beratung durch einen unabhängigen Finanzberater kann dabei helfen, die optimale Finanzierungsstrategie zu finden.

Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur SARON-Hypothek

SARON oder Fest-Hypothek?

Wenn du genügend Geld hast und dich ein Zinsanstieg eher kalt lässt, dann tendiere ich zum SARON. Willst du jedoch dein Budget kalkulieren können und hast nicht viele Reserven auf der Seite, dann wäre die Festhypothek das Richtige. Rede hier mit einem unabhängigen Finanzberater. Übrigens: Festhypotheken von 5 Jahren sind die Lieblinge der Banken. Schau, dass du deinen Liebling findest.

Was ist eine gute Marge bei einer SARON-Hypothek?

Eine gute Marge liegt in der Regel zwischen 0,6 % und 1,0 %, abhängig von der Bank und der Bonität des Kreditnehmers. Je niedriger die Marge, desto günstiger die Hypothek.

Wie hoch ist der SARON-Zinssatz aktuell?

Der aktuelle SARON-Zinssatz schwankt täglich, da er sich an den Geldmarktzinsen orientiert. Die tagesaktuellen Werte können auf der Website der Schweizerischen Nationalbank (SNB) eingesehen werden.

Ist eine SARON-Hypothek sinnvoll?

Eine SARON-Hypothek ist dann sinnvoll, wenn Sie von potenziell niedrigen Zinsen profitieren möchten und flexibel auf Zinsschwankungen reagieren können. Wer mehr Planungssicherheit benötigt, sollte eher eine Festhypothek in Betracht ziehen.

Was ist der SARON-Zinssatz in der Schweiz?

Der SARON-Zinssatz ist der Referenzzinssatz für den Schweizer Geldmarkt. Er wird täglich von der SNB veröffentlicht und dient als Basis für viele Hypotheken.

Wie hoch ist die Bankenmarge bei einer SARON-Hypothek?

Die Bankenmarge variiert je nach Kreditinstitut und Bonität des Kunden, liegt aber typischerweise zwischen 0,6 % und 1,2 %.

Was ist die tiefste Marge für eine SARON-Hypothek?

Die tiefste Marge kann bei sehr guten Bonitäten und hohen Kreditbeträgen bei etwa 0,5 % bis 0,6 % liegen. Diese Konditionen sind jedoch oft verhandelbar.

Wie hoch ist der Mindestbetrag für eine SARON-Hypothek?

Der Mindestbetrag variiert je nach Bank, liegt aber oft zwischen 100’000 CHF und 250’000 CHF. Einige Banken bieten jedoch auch Hypotheken für kleinere Beträge an.

 

10 ETF Fehler, die dich deine Rendite kosten

👁️‍🗨️ Auf einen Blick:

Vermeide kostspielige ETF-Fehler, denn jeder Fehler muss korrigiert werden und kostet dich wertvolle (Lebens)Zeit! Ich zeige dir die 10 häufigsten Fehler beim ETF-Investing die ich in den Depots meiner Kunden (zu oft) sehe. Mehr erfährst du nach 5 Minuten Lesezeit

 

Du interessierst dich für ETFs (Exchange-Traded Fund)? Gratuliere dir zu dieser Entscheidung! Um mögliche Startschwierigkeiten zu vermeiden, zeige ich dir die 10 wichtigsten Fehler, die Anleger viel zu oft machen. So startest du wesentlich erfolgreicher in die Börsenwelt.

ETF-Fehler #1: 🎯 Zu viele Fonds im Depot

Kennst du das? Du kaufst hier einen ETF, da noch einen – und plötzlich gleicht dein Depot einem Sammelsurium. Mehr ist nicht immer besser. Mit 2-3 breit gestreuten ETFs bist du bereits optimal aufgestellt.

ETF-Fehler #2: 🐑 Herdentrieb

Bitcoin-ETFs! KI-ETFs! Cannabis-ETFs! Stopp. Lass dich nicht von jedem Hype mitreissen. Trend-ETFs sind meist teuer und riskant. Bleib lieber bei bewährten Klassikern wie MSCI World oder S&P 500. Der Herdentrieb und Emotionen wie Gier und Angst führen oft zu unüberlegten Investitionsentscheidungen – deshalb sind Disziplin und ein strukturierter Ansatz so wichtig.

ETF-Fehler #3: 💰 Zu sehr auf die Kosten fixiert

Klar, niedrige Gebühren sind wichtig, aber blind dem günstigsten ETF hinterherzujagen? Keine gute Idee. Achte auch auf Tracking-Differenz und Handelsvolumen.

ETF-Fehler #4: ⏰ Timing-Versuche

„Ich warte noch, bis der Markt fällt." Stop! Market-Timing funktioniert nicht. Nutze stattdessen einen Sparplan und investiere regelmässig – egal wie der Markt steht.

ETF-Fehler #5: 🔄 Doppelte Positionen übersehen

Du hast einen MSCI World UND einen S&P 500 ETF? Gratuliere, du hast die USA doppelt im Portfolio. Prüfe die Überschneidungen deiner ETFs genau.

 

Regel Nr. 1: Verliere niemals Geld. Regel Nr. 2: Vergiss niemals Regel Nr. 1. – Warren Buffet

ETF-Fehler #6: 😰 Verlustaversion

Manche Anleger haben Angst vor Verlusten. Sie behalten schlechte Anlagen zu lange. Das ist ein Fehler. Ein Beispiel: Wenn du 1.000 CHF verlierst, fühlt sich das sehr schlecht an. Wenn du aber 2.000 CHF gewinnst, freust du dich nicht doppelt so stark. Das zeigt: Verluste tun uns mehr weh als Gewinne uns Freude machen.

ETF-Fehler #7: ⚖️ Thematische Übergewichtung

Nur weil du von E-Autos überzeugt bist, solltest du nicht 50% deines Portfolios in einen Mobility-ETF stecken. Bleib diversifiziert!

ETF-Fehler #8: 🔀 Zu häufiges Umschichten

Buy and Hold! Ständiges Umschichten frisst Rendite durch Gebühren. Überprüfe dein Portfolio maximal 1-2 mal pro Jahr.

ETF-Fehler #9: 🦸‍♂️ Selbstüberschätzung

Die Selbstüberschätzung zeigt sich darin, dass 90% der aktiven US-Fonds nach 10 Jahren ihre Benchmarks unterperformen, wie der SPIVA Scorecard belegt.

ETF-Fehler #10: 🗺️ Keine Strategie haben

Investieren ohne Plan ist wie Segeln ohne Kompass. Lege fest: Welche Rendite? Welches Risiko? Welcher Anlagehorizont?

Fazit: 🎓 ETF-Investieren leicht gemacht

ETFs sind genial einfach – wenn du die grundlegenden Fehler vermeidest. Halte dich an diese Tipps, und du bist auf dem besten Weg zum erfolgreichen ETF-Investment.

Bereit, deine ETF-Investitionen zu optimieren? 🚀

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Leistungsprimat vs. Beitragsprimat in der Schweiz – deine Altersvorsorge optimieren

👁️‍🗨️ Auf einen Blick

In diesem Blogbeitrag dreht sich um das Duell zwischen Beitrags- vs. Leistungsprimat. Hier die wichtigsten Punkte

  • Rentensystem der Pensionskasse: Das Schweizer Vorsorgesystem unterscheidet zwischen Beitragsprimat (basierend auf einbezahltem Kapital) und Leistungsprimat (basierend auf zugesicherter Rentenleistung)
  • Die Wahl des richtigen Primats kann erhebliche Auswirkungen auf die spätere Rente haben
  • Vor- und Nachteile beider Systeme: Während das Beitragsprimat mehr Flexibilität und Transparenz bietet, garantiert das Leistungsprimat eine fixe Rente – die Wahl hängt von der persönlichen Situation ab

 

Die Schweizer Altersvorsorge basiert bekanntlich auf drei Säulen: der staatlichen Vorsorge (AHV/IV in der 1. Säule), der beruflichen Vorsorge (BVG/Pensionskasse in der 2. Säule) und der privaten Vorsorge (Säule 3a/3b).

Im Rahmen der beruflichen Vorsorge (BVG) gibt es zwei Modelle, wie Pensionskassenleistungen berechnet werden können: das Beitragsprimat und das Leistungsprimat.

In diesem Blogbeitrag erkläre Ich ausführlich, was Beitrags- und Leistungsprimat bedeuten, worin die Unterschiede liegen und welche Vor- und Nachteile beide Systeme haben. Ausserdem beleuchte Ich, für wen welches Modell vorteilhaft sein kann, wie sich die Modelle auf deine Pensionskassenleistungen auswirken und wie sie ins 3-Säulen-System eingebunden sind.

Ein besonderes Augenmerk lege Ich auf den Koordinationsabzug (inklusive Berechnungsbeispiel) sowie die Bedeutung dieser Konzepte bei Stellenwechsel, Frühpensionierung oder einem Wechsel in die Selbstständigkeit. Abschliessend gebe Ich praktische Handlungsempfehlungen für Versicherte, etwa wann sich ein Blick in den Vorsorgeausweis lohnt und wann eine Beratung sinnvoll ist.

Dieser Ratgeber richtet sich vor allem an Privatpersonen in der Schweiz, die ihre Vorsorgesituation besser verstehen und optimieren möchten. Durch fundierte Informationen möchte Ich Vertrauen schaffen – zögere bei Fragen nicht, mich direkt zu kontaktieren. Jetzt aber der Reihe nach:

Das 3-Säulen-System der Schweiz: Die 1. Säule umfasst AHV/IV (staatliche Vorsorge), die 2. Säule BVG/UVG (berufliche Vorsorge, z. B. Pensionskasse) und die 3. Säule 3a/3b (private, freiwillige Vorsorge). Im Folgenden konzentrieren wir uns auf die 2. Säule und die Modelle Leistungsprimat vs. Beitragsprimat.

Beitragsprimat und Leistungsprimat – einfach erklärt

Bevor Ich ins Detail gehen, klären wir erstmal die Begriffe Beitragsprimat und Leistungsprimat. Beide beziehen sich auf Systeme innerhalb der Pensionskasse (berufliche Vorsorge, 2. Säule) und legen fest, wie deine spätere Altersrente berechnet wird. Kurz gesagt:

  • Beitragsprimat: Die Beiträge (Einzahlungen) sind primär – die Höhe der Altersrente ergibt sich aus den einbezahlten Beiträgen und dem angesparten Kapital.
  • Leistungsprimat: Die Leistungen (Auszahlungen) sind primär – die Höhe der Altersrente ist im Voraus als Prozentsatz des versicherten Lohns festgelegt, unabhängig vom tatsächlich angesparten Kapital.

Was ist das Beitragsprimat genau?

Beim Beitragsprimat – auch bekannt als beitragsorientierte Vorsorge – hängt die Höhe Ihrer Rente davon ab, wie viel Kapital du während deines Erwerbslebens in der Pensionskasse angespart hast. Deine Beiträge (und die deines Arbeitgebers) werden auf dem Alterskonto gutgeschrieben, jährlich mit einem Zinssatz verzinst (mindestens mit dem gesetzlichen BVG-Mindestzins) und bei Pensionierung in eine Rente umgewandelt. Die Umwandlung erfolgt mittels des sogenannten Umwandlungssatzes: dieser Prozentsatz bestimmt, welchen Anteil des angesparten Kapitals du pro Jahr als Rente erhältst.

Beispiel Beitragsprimat: Beträgt der gesetzliche Umwandlungssatz im obligatorischen Teil derzeit 6,8 %, so ergibt ein Altersguthaben von z. B. 100’000 CHF eine jährliche Rente von 6’800 CHF. In der Praxis haben Pensionskassen oft zwei unterschiedliche Umwandlungssätze – einen für das obligatorische Guthaben (BVG-Minimum, momentan 6,8 %) und einen meist tieferen für das überobligatorische Guthaben (freiwillige Vorsorge über das BVG-Minimum hinaus). Einige Kassen verwenden auch einen sogenannten umhüllenden Umwandlungssatz, der einen Durchschnittswert darstellt, solange die gesetzliche Mindestleistung nicht unterschritten wird. Wichtig zu verstehen: Im Beitragsprimat ist die endgültige Rentenhöhe erst bei Pensionierung klar, da sie von der Summe deiner Beiträge, der Verzinsung (Anlageerfolg) und dem geltenden Umwandlungssatz abhängt. Dein Bruttolohn bei Pensionierung spielt hierbei nur indirekt eine Rolle (über die geleisteten Beiträge), aber es gibt keine fixe Rentenzusage als Prozentsatz des letzten Lohns.

Mehr über den Umwandlungssatz erfährst du in diesem Blog Beitrag.

 

Was ist das Leistungsprimat?

Beim Leistungsprimat – auch leistungsorientierte Vorsorge oder Defined Benefit (DB) genannt – wird die Rentenhöhe im Voraus definiert, und zwar als bestimmter Prozentsatz des versicherten zuletzt bezogenen Lohns. Die Pensionskasse garantiert also ein Leistungsziel, beispielsweise eine Rente in Höhe von 60 % des letzten versicherten Gehalts. Um dieses Leistungsziel zu erreichen, müssen die Beiträge entsprechend dynamisch festgelegt werden: Die Finanzierung der versprochenen Leistung erfolgt durch Arbeitnehmer- und Arbeitgeberbeiträge, die bei Bedarf (z. B. nach Lohnerhöhungen) angepasst werden müssen. Im Gegensatz zum Beitragsprimat gibt es im Leistungsprimat keine festen Altersgutschriften, keinen garantierten Mindestzins und keinen festen Umwandlungssatz – diese sind hier nicht relevant, da die Rente ja über den Lohn definiert wird. Stattdessen kalkuliert die Pensionskasse intern, welche Beiträge nötig sind, um die versprochenen Leistungen zu finanzieren.

Beispiel Leistungsprimat: Angenommen, dein Pensionskassenreglement sieht eine Altersrente von 60 % des letzten versicherten Lohns vor. Verdienst du im letzten Berufsjahr 90’720 CHF (das entspricht dem oberen BVG-Lohnmaximum 2025), ergibt sich nach Abzug des Koordinationsabzugs (dazu später mehr) ein versicherter Lohn von 64’260 CHF. 60 % davon entsprechen 38’556 CHF Jahresrente. Diese Summe würde dir die Pensionskasse im Leistungsprimat jährlich als Rente auszahlen – unabhängig davon, wieviel Guthaben tatsächlich angespart wurde. Umgekehrt bedeutet das: Sollte Ihr Lohn kurz vor der Pensionierung stark steigen, muss die Pensionskasse für das höhere Leistungsversprechen zusätzliche Beiträge einfordern (sogenannte Nachfinanzierung). Wird nicht nachgezahlt, kann das festgelegte Leistungsziel nicht vollständig erreicht werden.

Leistungsprimat vs. Beitragsprimat – die wichtigsten Unterschiede

Nachdem die Grundprinzipien klar sind, fassen wir die Unterschiede zwischen Beitragsprimat und Leistungsprimat übersichtlich zusammen. Die folgende Tabelle stellt die beiden Modelle direkt gegenüber:

MerkmalBeitragsprimat Leistungsprimat
Rentenhöhe abhängig vonAngespartem Kapital (Summe der Beiträge plus Verzinsung)Versichertem Lohn (i. d. R. letzter Jahreslohn vor Pension)
Rentenleistung im VorausNicht garantiert: endgültige Höhe erst bei Pensionierung bekanntIm Voraus als Leistungsziel definiert (z. B. 60 % des Lohns)
Umwandlungssatz / Mindest-zinsRelevant (gesetzlicher und überobligatorischer Umwandlungssatz, Mindestzins aufs Guthaben) Keine direkte Rolle (da Leistung prozentual zugesagt; Finanzierung intern kalkuliert)
Finanzielles RisikoGrösstenteils bei der versicherten Person (Anlagerisiko des Kapitals)Grösstenteils bei Arbeitgeber/Pensionskasse (müssen Leistung garantieren)
Transparenz für VersicherteHoch: Altersguthaben und Beiträge klar ersichtlich im VorsorgeausweisEher geringer: Komplexere Berechnung, Leistungsziel steht im Vordergrund
Flexibilität bei LohnänderungBeiträge sind festgelegt (bei Lohnerhöhung steigen zukünftige Beiträge linear mit)Lohnerhöhung kurz vor Pension erfordert Nachzahlung, um Leistungsziel zu sichern
Heutige VerbreitungStandardmodell (fast alle Pensionskassen bei Altersleistungen)Auslaufmodell (nur noch wenige Kassen, z. B. ältere oder öffentlicher Dienst)

Hier sehen wir: Im Beitragsprimat bestimmt das angesparte Alterskapital deine Rente, während im Leistungsprimat deine Lohn die Basis für die Rentenberechnung ist. Damit einhergehend liegt im Beitragsprimat das Anlagerisiko (Zins-/Marktrisiko) eher bei Ihnen als versicherte Person, wohingegen im Leistungsprimat die Pensionskasse bzw. der Arbeitgeber stärker in der Pflicht stehen, die Rentenzusage zu finanzieren. Aus Sicht der Versicherten ist die Finanzierung im Beitragsprimat transparent (jedes Jahr sieht man Guthaben und Zinsen im Vorsorgeausweis), während im Leistungsprimat zwar das Leistungsziel klar ist, aber die dafür notwendigen Beiträge oft weniger greifbar sind.

Vor- und Nachteile der beiden Systeme

Beide Modelle haben spezifische Vor- und Nachteile:

  • Beitragsprimat – Vorteile: hohe Transparenz und Nachvollziehbarkeit, einfachere Portabilität bei Stellenwechsel (das angesparte Kapital wird als Freizügigkeitsleistung mitgenommen), kein Zwang zur Nachfinanzierung bei Lohnsprüngen, und geringeres Risiko für den Arbeitgeber/Pensionskasse (da die Rente nicht fix zugesagt ist). Versicherte können zudem Zusatzkäufe (Einkäufe in die Pensionskasse) tätigen, um dein Altersguthaben gezielt zu erhöhen, was steuerlich attraktiv sein kann. Dieses System passt gut zu wechselnden Karrierewegen und einem Umfeld mit unsicheren Renditen, da die Leistungen an die effektiven Beiträge gekoppelt sind.
  • Beitragsprimat – Nachteile: Die künftige Rente ist unsicher – sie hängt von der Zinsentwicklung und den Anlageerträgen der Pensionskasse ab. Bei niedrigem Zinsniveau oder sinkenden Umwandlungssätzen (politisch diskutiert: Senkung auf 6,0 % im Obligatorium) fällt die Rente kleiner aus. Das Anlagerisiko (z. B. Börsenschwankungen) trägt letztlich der Versicherte mit; schlechte Performance kann die Altersleistungen schmälern. Für Gutverdienende besteht ausserdem das Risiko, dass dein gewohnter Lebensstandard nicht vollständig mit dem angesparten Kapital abgedeckt wird – insbesondere, wenn dein Lohn über dem BVG-Obligatorium liegt und die Pensionskasse nur den Minimum-Kapitalstock bildet.
  • Leistungsprimat – Vorteile: Die zu erwartende Rente ist planbar und garantiert, sofern die Pensionskasse leistungsfähig bleibt – meist wird ein bestimmter Lebensstandard (z. B. ~60 % des letzten Lohns) abgesichert. Für langjährig Versicherte mit steiler Lohnentwicklung kann das attraktiv sein: Wer z. B. kurz vor der Pensionierung seinen Spitzenlohn erreicht, erhält eine Rente basierend auf diesem höheren Lohn, auch wenn die Beiträge vorher auf geringerem Lohn beruhten. Auch bei Invalidität oder Tod während des Erwerbslebens sind oft Leistungen (IV-Rente, Hinterlassenen Rente) im Leistungsprimat grosszügig als Anteil des aktuellen Lohns definiert, was Angehörigen finanziell Stabilität gibt.
  • Leistungsprimat – Nachteile: Das System ist weniger flexibel und weniger transparent. Bei Lohnkürzungen oder Teilzeitarbeit gegen Ende der Karriere wirken sich diese direkt auf die zu erwartende Rente aus (da sie vom letzten Lohn abhängt) – ungünstig z. B. bei Reduktion des Pensums oder unbezahltem Urlaub kurz vor der Pension oder vor Eintritt einer Invalidität. Ausserdem müssen bei Lohnerhöhungen oft zusätzliche Einmaleinlagen geleistet werden, was für Arbeitgeber und Arbeitnehmer finanziell fordernd sein kann. Für die Pensionskasse bedeutet Leistungsprimat ein hohes finanzielles Risiko (Zins- und Langlebigkeitsrisiko voll bei der Kasse), was in Zeiten niedriger Zinsen viele Kassen an ihre Grenzen brachte. Daher sind Leistungsprimat-Pläne tendenziell teurer in der Finanzierung und aufwändiger in der Verwaltung. Bei Stellenwechsel kann die Berechnung der Freizügigkeitsleistung komplex sein (meist wird ein Äquivalenzwert des Leistungsanspruchs ermittelt), was für den Versicherten schwer nachvollziehbar ist.

Im praktischen Arbeitsalltag der Schweiz hat sich eindeutig das Beitragsprimat als Standard durchgesetzt – das Leistungsprimat ist nur noch in Ausnahmefällen anzutreffen. Laut einer Schweizer Pensionskassenstudie verwenden nur noch ca. 2 % der Kassen das Leistungsprimat, während 2005 noch rund 22 % der Versicherten in einem Leistungsprimat-Plan waren. Viele Pensionskassen kombinieren allerdings Elemente beider Systeme im sogenannten Duoprimat: dabei werden die Altersleistungen nach Beitragsprimat berechnet, während die Risikoleistungen (Invaliditäts- und Todesfallrenten) nach Leistungsprimat bemessen werden. Solche Mischmodelle ermöglichen eine fixe Absicherung der Risiken (z. B. 60 % des Lohns als IV-Rente), ohne das Alterskapital selbst leistungsorientiert auszurichten – über zwei Drittel der Kassen handhaben es heute so.

Praktische Auswirkungen auf deine Pensionskassenleistungen

Was bedeuten diese Modelle nun für dich als versicherte Person ganz konkret? Schauen wir uns einige praktische Aspekte an:

  • Altersrente: Im Beitragsprimat kannst du deinen aktuellen Altersguthaben-Stand auf dem Vorsorgeausweis sehen und anhand projizierter Beiträge und Zinssätze grob abschätzen, welche Rente möglich ist. Im Leistungsprimat siehst du hingegen meist deinen versicherten Lohn und den Prozentsatz der zugesicherten Rente. Beispiel: verdienst du kurz vor der Pension 120’000 CHF brutto, wäre im Leistungsprimat bei 60 % Zielrente eine Pensionskassenrente von rund 72’000 CHF/Jahr zugesichert (genauer: nach Abzug Koordinationsabzug versicherter Lohn 95’325 CHF, davon 60 % = 57’195 CHF/Jahr; zuzüglich erster Säule AHV rund 28 Tsd. ergibt ca. 85 Tsd. Gesamtrente). Im Beitragsprimat hinge die Rente bei 120’000 CHF Lohn davon ab, wie viel Alterskapital angespart ist – beispielhaft könnte man annehmen, es wurden 40 Jahre Beiträge einbezahlt, was (vereinfacht) vielleicht zu 750’000 CHF Kapital führt; mit 6,0–6,8 % Umwandlungssatz ergäbe das etwa 45’000–51’000 CHF Rente pro Jahr. Der Unterschied ist deutlich: Das Leistungsprimat hätte in diesem Szenario eine höhere Rente geliefert, aber nur unter der Annahme, dass diese auch finanziert werden konnte. In der Realität passen Pensionskassen ihre Leistungsziele an die Finanzierbarkeit an – sprich: ein reines Leistungsprimat mit solch hohen Leistungen ist heute selten.
  • Invaliditäts- und Hinterlassenenleistungen: Viele Kassen sichern bei Erwerbsunfähigkeit oder Todesfall einen Prozentsatz des aktuellen versicherten Lohns als Rente für die betroffene Person bzw. die Hinterbliebenen (z. B. 60 % Invalidenrente, 40 % Partnerrente). Das entspricht dem Leistungsprimat-Prinzip und wird – wie erwähnt – oft im Rahmen des Duoprimats eingesetzt. Das heisst, auch wenn deine Altersrente im Beitragsprimat geführt wird, könnten Risikoleistungen leistungsorientiert festgelegt sein (nach versichertem Lohn). Prüfe dein Pensionskassen-Reglement bzw. deinen Vorsorgeausweis: Dort ist ersichtlich, wie hoch die Leistungen bei Invalidität oder Tod wären. In der Regel profitieren hier Personen mit Angehörigen (die auf eine Hinterlassenenrente angewiesen wären) oder jene mit hohem Lohn besonders, da eine leistungsorientierte Regelung ihnen einen gewissen Prozentsatz dieses Lohns garantiert.
  • Indexierung/Anpassung: In reinen Leistungsprimat-Systemen war früher teils auch eine automatische Rentenanpassung an Lohnerhöhungen oder Inflation vorgesehen (ähnlich wie bei der AHV die Renten der Lohnentwicklung folgen). Heutzutage gibt es solche Mechanismen kaum mehr; auch laufende Renten aus Leistungsprimat sind nicht garantiert an die Teuerung gekoppelt (es sei denn, der Arbeitgeber stockt freiwillig auf). Im Beitragsprimat gibt es per se keine automatische Anpassung – die Rente ist fest, ausser es werden Überschussbeteiligungen gewährt.

Der Koordinationsabzug: So funktioniert die Versicherungskoordination

Ein zentrales Element der beruflichen Vorsorge in der Schweiz – unabhängig davon ob Beitrags- oder Leistungsprimat – ist der Koordinationsabzug. Doch was hat es damit auf sich?

Der Koordinationsabzug dient dazu, die 1. und 2. Säule zu koordinieren, damit Lohnbestandteile nicht doppelt versichert sind. Hintergrund: Die AHV (1. Säule) deckt bereits einen Teil des Einkommens ab (bis zur maximalen AHV-Rente). Deshalb wird nicht der ganze Bruttolohn in der Pensionskasse versichert, sondern nur der überschiessende Teil. Konkret wird vom jährlichen Bruttolohn ein fester Betrag – der Koordinationsabzug – abgezogen; das Ergebnis ist der koordinierte Lohn (auch versicherter Lohn genannt), auf dem die Pensionskassenbeiträge und -leistungen basieren.

Aktuelle Werte: Der Koordinationsabzug beträgt gesetzlich 7/8 der maximalen AHV-Rente. Im Jahr 2024 waren das 25’725 CHF, ab 1. Januar 2025 26’460 CHF pro Jahr. Die maximale AHV-Rente (jährlich) beträgt 2025 demnach 30’240 CHF. In der Praxis wird auch eine Eintrittsschwelle festgelegt: Verdient man weniger als ~22’680 CHF/Jahr (2025), unterliegt man nicht dem obligatorischen BVG (d. h. man ist bei diesem Arbeitgeber nicht in der Pensionskasse versichert). Verdient man knapp darüber, kommt nach Abzug des Koordinationsabzugs ein sehr kleiner koordinierter Lohn heraus – es gibt hier jedoch einen Mindestbetrag an versichertem Lohn, der angesetzt wird, um Kleinverdiener nicht völlig leer ausgehen zu lassen.

Berechnungsbeispiel – Koordinationsabzug: Frau Steiner hat ein Jahreseinkommen von 60’000 CHF. Zieht man davon den gesetzlichen Koordinationsabzug (26’460 CHF in 2025) ab, ergibt sich ein koordinierter Lohn von 33’540 CHF. Auf diesem Betrag basieren nun alle Beiträge an die Pensionskasse sowie die Berechnung der Leistungen. Das bedeutet: Frau Steiner und ihr Arbeitgeber zahlen nur auf diesen 33’540 CHF Beiträge ein (nicht auf die vollen 60’000 CHF), und entsprechend wird z. B. eine Altersrente im Beitragsprimat aus dem so angesparten Guthaben berechnet. Die ersten ~26’000 CHF ihres Einkommens gelten als durch die AHV abgedeckt.

Ein weiteres Beispiel: Herr Müller verdient 23’000 CHF im Jahr. Abzüglich Koordinationsabzug wäre der koordinierte Lohn –3’460 CHF, was keinen Sinn ergibt. Daher greift die Regel des Mindestkoordinationseinkommens: Herr Müllers versicherter Lohn wird auf 3’780 CHF aufgerundet. Diese Summe ist der minimale koordinierte Lohn (entspricht 1/8 der maximalen AHV-Rente). Personen mit sehr tiefem Einkommen haben also entweder einen kleinen versicherten Lohn oder, falls das Einkommen unter der Eintrittsschwelle liegt, gar keinen obligatorischen Pensionskassenschutz. In solchen Fällen sollte man unbedingt über freiwillige Vorsorge 3a nachdenken, um im Alter dennoch abgesichert zu sein – dazu später mehr.

Umgekehrt gibt es auch einen oberen Grenzbetrag: Das BVG-Obligatorium deckt 2025 nur Löhne bis 88’200 CHF ab. Nach Abzug Koordinationsbetrag resultiert ein maximal versicherter Lohn von 64’260 CHF (88’200 – 23’940* = 64’260; *2024 galt 25’725 Abzug, doch es wird i. Allg. auf 2025 angepasst). Verdient jemand mehr als 88’200 CHF, so ist der darüberliegende Teil des Lohns überobligatorisch – d. h. die Pensionskasse kann ihn freiwillig ebenfalls versichern (viele Arbeitgeber tun dies für Kader und Gutverdienende), muss aber nicht. In unserem Beispiel Frau Weber mit 100’000 CHF Einkommen: ihr koordinierter Lohn würde auf 64’260 CHF begrenzt, falls die Pensionskasse nur das Obligatorium versichert. Viele Pensionskassen bieten jedoch Lösungen, um auch Einkommensteile über dem Obligatorium zu versichern (oftmals in separaten Kadervorsorge-Plänen). Als gut verdienende Person lohnt es sich daher, genau hinzuschauen, wie hoch dein effektiver versicherter Lohn ist – Überschüsse solltest du eigenständig über Säule 3a/3b absichern, falls die Pensionskasse sie nicht abdeckt.

Der Koordinationsabzug ist für alle Versicherten relevant, da er bestimmt, welcher Teil Ihres Lohns in der zweiten Säule versichert wird. Er sorgt für eine faire Aufteilung zwischen AHV (Grundversorgung bis ca. 30k) und BVG (darüber hinausgehende Versorgung). Als Faustregel kannst du dir merken: Etwa die ersten 25–26 Tsd. CHF deines Jahreslohns werden durch die AHV abgedeckt, alles darüber durch die Pensionskasse. Die konkrete Auswirkung siehst du auf deinem Vorsorgeausweis – dort ist dein versicherter (koordinierter) Lohn ausgewiesen.

Leistungsprimat oder Beitragsprimat – welches System ist für wen vorteilhaft?

Im heutigen Schweizer System können Privatpersonen in der Regel nicht frei wählen, ob ihre Pensionskasse nach Beitrags- oder Leistungsprimat funktioniert – das wird vom Arbeitgeber bzw. der Vorsorgeeinrichtung vorgegeben. Dennoch stellt sich die Frage, welche Variante für wen vorteilhaft ist, oder in welchen Situationen das eine oder andere Konzept eine Rolle spielt:

  • Angestellte im Privatsektor: Hier kommt fast immer das Beitragsprimat zur Anwendung. Für die meisten Arbeitnehmer ist dies vorteilhaft, da Beiträge transparent ersichtlich sind und bei einem Stellenwechsel einfach das vorhandene Alterskapital mitgenommen wird. Allerdings sollten insbesondere ältere Angestellte beachten, dass ihre Rente stark von den erwirtschafteten Zinsen abhängt – in Zeiten tiefer Zinsen kann das angesparte Kapital weniger wachsen, was die erwartete Rente schmälert. Auch Veränderungen des Umwandlungssatzes (politische Reformen) treffen Beitragsprimat-Versicherte direkt. Daher ist es für Angestellte sinnvoll, regelmässig zu prüfen, ob ihr Altersguthaben ausreicht, um den gewünschten Lebensstandard zu finanzieren, und bei Bedarf mit privater Vorsorge (3. Säule) nachzuhelfen.
  • Angestellte im öffentlichen Sektor: Im öffentlichen Dienst gab es länger Leistungsprimat-Pläne, doch auch hier stellen viele Kassen um. Wer heute noch im Leistungsprimat versichert ist (z. B. gewisse kantonale Pensionskassen oder alte Pläne), profitiert von der klar definierten Leistung. Dies kann für langjährige Mitarbeiter attraktiv sein, insbesondere wenn der Lohn erst gegen Ende der Karriere seinen Höchststand erreicht. Für jüngere Mitarbeiter in solchen Systemen ist jedoch zu beachten, dass bei einem Wechsel in die Privatwirtschaft das angesammelte Leistungsversprechen in eine Freizügigkeitssumme umgerechnet wird – diese Summe kann unter Umständen geringer wirken als erwartet, weil man bisher weniger einbezahlt hat (dafür hätte man aber im alten System die Garantie gehabt, bei Pensionierung trotzdem eine gute Rente zu erhalten). Insgesamt gilt: Das Leistungsprimat bevorzugt tendenziell Versicherte, die ihrer Institution treu bleiben und am Ende einen hohen Lohn beziehen. Wer hingegen häufig die Stelle wechselt, hat keinen grossen Nutzen von leistungsorientierten Zusagen, weil er diese bei jedem Wechsel “abgilt”.
  • Gutverdienende und Kader: Für Personen mit hohem Einkommen stösst das obligatorische BVG schnell an Grenzen (Stichwort oberer Grenzbetrag und Koordinationsabzug). In Beitragsprimat-Kassen besteht der Vorteil, dass Arbeitgeber oft überobligatorische Lösungen anbieten: z. B. höhere Sparbeiträge für Kader oder eine 1e-Vorsorge (wo man Anlagestrategien fürs überobligatorische Kapital selbst wählen kann). Diese sind immer Beitragsprimat-basiert, geben aber mehr Gestaltungsspielraum. Ein klassisches Leistungsprimat (Prozentsatz vom Lohn) würde bei sehr hohen Löhnen zu enormen Renten führen, was heute unrealistisch ist. Daher sind Kaderpläne meist auch beitragsorientiert, jedoch mit höheren Sparbeiträgen oder separaten Konten. Gutverdienende sollten besonders darauf achten, Zusatzvorsorge zu betreiben (z. B. max. 3a einzahlen, in Wertschriften investieren etc.), da selbst eine gute Pensionskasse oft nur einen Teil des letzten Lohns abdeckt (die 60 % Zielgrösse gilt im Obligatorium nur bis ~88k CHF). Ein Leistungsprimat kann in der Theorie attraktiv klingen (z. B. 60 % von 200k = 120k Rente), doch in der Praxis gibt es solch grosszügige Leistungszusagen kaum, und wenn, dann mit entsprechend hohen Beiträgen.
  • Selbstständige: Wer selbstständig erwerbend ist (ohne eigene AG und ohne obligatoriumspflichtige Angestellte), untersteht nicht dem BVG. Das heisst, Selbstständige haben kein Beitrags- oder Leistungsprimat, weil sie gar keiner Pensionskasse angeschlossen sein müssen. Für Selbstständige besteht freiwillig die Möglichkeit, sich einer Vorsorgeeinrichtung anzuschliessen (z. B. der Stiftung Auffangeinrichtung BVG oder Verbandslösungen), was in der Regel auf Beitragsprimat-Basis erfolgt. Ansonsten bleibt nur die 1. und 3. Säule. Das bedeutet: Als Selbstständiger müssen man eigenverantwortlich für genügend Alterskapital sorgen. Vorteilhaft ist hier die Säule 3a: Selbstständige ohne Pensionskasse dürfen bis zu 20 % ihres Nettoeinkommens (max. 36’288 CHF pro Jahr, Stand 2025) in 3a einzahlen– deutlich mehr als ein Angestellter (mit max. ~7’258 CHF/Jahr). Dadurch lässt sich steuerbegünstigt Kapital aufbauen. Für Selbstständige ist es also essentiell, diese Möglichkeiten zu nutzen. Ein Leistungsprimat-System existiert für sie nicht, aber sie können im Prinzip ihr “eigenes Leistungsprimat” schaffen, indem sie sich ein Ziel setzen (z. B. Rente = 60% früheres Einkommen) und dann genug sparen/investieren, um dieses Ziel zu erreichen. Hierbei kann ein Finanzberater helfen, einen Plan zu erstellen.
  • Personen in speziellen Situationen: Es gibt noch einige Sonderfälle, in denen das Wissen um Beitrags- vs. Leistungsprimat nützlich ist. Zum Beispiel, wenn deine Firma eine Pensionskassen-Umstellung vornimmt (etwa Wechsel vom Leistungs- zum Beitragsprimat). In solchen Fällen wird in der Regel sichergestellt, dass Ihnen keine Anwartschaften verloren gehen – oft wird das bisherige Leistungsversprechen in ein Guthaben umgerechnet oder durch Einmaleinlagen abgesichert. Dennoch lohnt es sich, bei solchen Änderungen genau hinzuschauen und bei Unsicherheiten Expertenrat einzuholen. Ein anderes Beispiel ist die Aufteilung bei Scheidung: Bei einer Scheidung werden Pensionskassenguthaben geteilt. Im Leistungsprimat muss dazu ebenfalls ein fiktives Guthaben berechnet werden. Betroffene sollten hier Rücksprache mit der Kasse halten, um die Konsequenzen zu verstehen.

Wechsel der Arbeitsstelle, Frühpensionierung, Selbstständigkeit – was passiert mit meiner Vorsorge?

 

Im Verlauf des Erwerbslebens können sich Änderungen ergeben, die Einfluss auf die berufliche Vorsorge haben. Hier sind drei wichtige Szenarien und wie Beitrags- bzw. Leistungsprimat dabei eine Rolle spielen:

Stellenwechsel und Freizügigkeit

Wechselt man den Arbeitgeber, verlässt man in der Regel auch die bisherige Pensionskasse. Dank des Freizügigkeitsgesetzes (FZG) geht dein angespartes Vorsorgeguthaben aber nicht verloren: Du hast Anspruch auf die Freizügigkeitsleistung, die zu deiner neuen Pensionskasse mitgenommen oder auf ein Freizügigkeitskonto überwiesen wird. Im Beitragsprimat ist das einfach – Deine Freizügigkeitsleistung entspricht deinem Altersguthaben (inkl. allen eingebrachten Beiträgen, Zinsen, Einkäufen). Im Leistungsprimat muss die Pensionskasse Ihr Leistungsversprechen in ein Kapital umrechnen. Dies erfolgt nach gesetzlichen Vorgaben, damit es fair bleibt. Oft wird mindestens der Wert deiner einbezahlten Beiträge garantiert. Praktisch kann es jedoch sein, dass Versicherte aus einem Leistungsprimat-System beim Stellenwechsel weniger Kapital mitnehmen, als sie aufgrund des Leistungsziels erwarten würden – insbesondere wenn sie noch nicht lange dabei waren. Beispiel: Eine Person hätte im Leistungsprimat nach 20 Jahren 60 % Lohnrente erhalten, wechselt aber schon nach 10 Jahren die Stelle – die mitgegebene Freizügigkeit wird dann dem schon erdienten Anspruch entsprechen (was evtl. weniger als 30 % vom Lohn als Kapitalwert ist). Wichtig ist: Beim Stellenwechsel unbedingt den Übertrag des Guthabens veranlassen (nicht liegen lassen) und den Vorsorgeausweis der neuen Kasse prüfen. Falls deine neue Stelle plötzlich in einem anderen Primat-System ist (heute selten, da Leistungsprimat kaum mehr neu angeboten wird), solltest du dich erkundigen, ob es Besonderheiten gibt. In aller Regel kannst du jedoch dein erworbenes Kapital nahtlos einbringen. Tipp: Bewahre deinen alten Vorsorgeausweis auf und vergleichen ihn mit dem neuen, um zu sehen, ob alle Werte berücksichtigt wurden.

Frühpensionierung (vorzeitige Pensionierung)

Viele träumen davon, früher in Rente zu gehen, z. B. mit 63 statt 65 Jahren. Doch was bedeutet das für die Pensionskasse? In beitragsorientierten Kassen endet die Einzahlung früher, und oft wird bei vorzeitiger Pensionierung ein reduzierter Umwandlungssatz angewendet (da die Renten länger ausbezahlt werden müssen). Die Rente fällt also tiefer aus. Manchmal bietet die Pensionskasse an, die Pensionierung teilweise zu überbrücken – etwa indem man ab 63 bis 65 eine befristete Zusatzrente erhält (ähnlich einer vorbezogenen AHV), finanziert durch einen Abschlag auf dem Altersguthaben oder durch vorgängige Einkäufe. Im Leistungsprimat ist normalerweise im Reglement festgelegt, wie Frühpensionierungen gehandhabt werden: Z. B. könnte pro Jahr Vorbezug ein Abschlag von einigen Prozentpunkten auf die Rentenhöhe erfolgen (um die längere Rentenbezugsdauer auszugleichen). Beispiel: Statt 60 % vom Lohn mit 65 gibt es bei Pensionierung 63 vielleicht nur ~54 % vom letzten Lohn als Rente. Alternativ muss der Versicherte die fehlenden Beitragsjahre aus eigener Tasche einzahlen, um den vollen Anspruch zu wahren – was allerdings teuer ist. Planung ist hier alles: Wenn du einen vorzeitigen Ruhestand anstrebst, solltest du frühzeitig deinen Vorsorgeausweis konsultieren und berechnen (lassen), wie gross die Lücke wäre. Gegebenenfalls kann durch private Vorsorge (z. B. jährliche 3a-Einzahlungen, freiwillige Einkäufe in die Pensionskasse oder privates Vermögenssparen) vorgesorgt werden, um den Rentenvorbezug finanziell zu ermöglichen. Vergiss nicht: Bei Frühpensionierung entfällt auch die AHV-Rente für die vorgezogenen Jahre (es sei denn, du beziehst AHV ab 63 mit lebenslangem Abschlag). Einige Pensionskassen bieten eine Überbrückungsrente zur AHV an – erkundige dich, ob deine Kasse das ermöglicht und unter welchen Bedingungen.

Wechsel in die Selbstständigkeit

Der Schritt in die Selbstständigkeit – etwa, wenn du dein eigenes Unternehmen gründest oder als Freiberufler arbeitest – hat grosse Auswirkungen auf deine Vorsorge. Du scheidest in diesem Moment aus der obligatorischen 2. Säule aus (sofern du nicht freiwillig weiter versichert bleibst). Was passiert mit dem bisherigen Pensionskassengeld? Du hast Anspruch, dein ganzes Altersguthaben auf ein Freizügigkeitskonto oder -police zu übertragen. Dieses Geld bleibt gesperrt bis zur ordentlichen Pensionierung (oder kann z.B. für die Selbständigkeit, Wohneigentum oder endgültige Auswanderung vorbezogen werden). Ab diesem Zeitpunkt zahlst du keine weiteren BVG-Beiträge ein (es sei denn, du trittst einer freiwilligen Lösung bei). Das bedeutet: Du musst nun selbst Vorsorge betreiben, um keine Deckungslücke im Alter zu haben. Nutze als Selbstständiger unbedingt die Säule 3a maximal aus – wie erwähnt, darfst du viel höhere Beträge einzahlen als Angestellte, was ein grosser Vorteil ist. Zusätzlich ist zu überlegen, freiwillig eine BVG-Vorsorgelösung abzuschliessen: Einige Verbände oder Sammelstiftungen ermöglichen Selbstständigen, sich weiter in einer Pensionskasse zu versichern. Dies läuft dann i.d.R. nach Beitragsprimat ab, bietet aber ähnliche Leistungen wie für Angestellte (inkl. Risikoabsicherung für Invalidität/Tod). Der Haken sind natürlich die Kosten, die man allein tragen muss. Alternativ oder ergänzend sollte man prüfen, ob private Risikoversicherungen nötig sind – z. B. eine private Invalidenversicherung, Lebensversicherung für Hinterbliebene oder einfach der Aufbau eines Notgroschens. In jedem Fall gilt: Beim Wechsel in die Selbstständigkeit sollte man sich fachkundig beraten lassen, um einen Plan zu haben, wie man die wegfallende 2. Säule kompensiert.

Einbindung in das 3-Säulen-System und private Vorsorge (Säule 3a / 3b)

Wie eingangs erwähnt, stehen die drei Säulen der Altersvorsorge in der Schweiz nebeneinander und ergänzen sich. Säule 1 (AHV/IV) deckt eine Grundversorgung ab (Existenzsicherung), Säule 2 (BVG/Pensionskasse) soll zusammen mit Säule 1 etwa 60 % des letzten Einkommens gewährleisten (Sicherung des gewohnten Lebensstandards) und Säule 3 (private Vorsorge) dient dem zusätzlichen Bedarf und individuellen Vorsorgezielen. Die Diskussion Leistungsprimat vs. Beitragsprimat betrifft v.a. die zweite Säule, aber es ist wichtig, den gesamtheitlichen Kontext zu sehen:

  • Säule 1 (AHV): Unabhängig von Beitrags- oder Leistungsprimat erhalten alle Rentner die AHV-Rente. Sie ist gesetzlich auf maximal rund 30’000 CHF pro Jahr gedeckelt (für Alleinstehende) und hängt von den Einzahlungsjahren und Durchschnittseinkommen ab. Bei höheren Löhnen reicht die AHV alleine nicht weit – deswegen existiert die zweite Säule. Bei allen Überlegungen zur Vorsorge kannst du die AHV als gegebenen Baustein einplanen. Für viele Durchschnittsverdiener macht die AHV etwa 30–40 % der Gesamtrente aus.
  • Säule 2 (BVG – berufliche Vorsorge): Hier kommt es nun auf dein Vorsorgewerk an, ob deine Leistungen beitrags- oder leistungsorientiert bestimmt werden. Im Endeffekt zählt aber das Resultat: nämlich wie hoch deine jährliche Pension aus der Pensionskasse sein wird. Diese Leistung plus AHV ergibt deine „gesicherte“ Altersrente. Reicht diese Summe voraussichtlich nicht, um deinen finanziellen Bedarf im Alter zu decken, kommt Säule 3 ins Spiel. Beachte auch, dass es im BVG einen Mindestzins (aktuell 1,0 % auf obligatorisches Guthaben) und einen Mindest-Umwandlungssatz (6,8 %) gibt– Kassen dürfen mehr bieten, aber nicht weniger für den Obligatoriumsteil. Überobligatorisch sind die Leistungen frei gestaltbar. Dies führt dazu, dass sehr gute Pensionskassen (oft in Branchen mit Gesamtarbeitsverträgen oder im öffentlichen Sektor) den Versicherten mehr bieten als nur das gesetzliche Minimum, während andere nur das Minimum erfüllen. Prüfen deinen Vorsorgeausweis: Er weist obligatorisches und überobligatorisches Guthaben aus. Wenn du überwiegend Obligatorium hast, entspricht deine Vorsorgeleistung etwa dem gesetzlichen Minimum. Wenn du viel Überobligatorium hast, geniesst du die Vorteile einer besseren Kasse, aber achte darauf, dass auf diesen Teil oft tiefere Umwandlungssätze angewandt werden (was die Rente relativiert).
  • Säule 3a (gebundene private Vorsorge): Hier hast du die Möglichkeit, freiwillig vorzusorgen und dabei Steuern zu sparen. Du kannst jährlich einen maximalen Betrag in die Säule 3a einzahlen (Stand 2025: 7’258 CHF für Angestellte mit PK; 20 % vom Einkommen bis max. 36’288 CHF für Selbstständige ohne PK). Dieses Geld ist steuerlich abzugsfähig und zweckgebunden für die Altersvorsorge (oder spezifische Fälle wie Wohneigentumskauf, Auswanderung, IV). Warum ist 3a wichtig? Weil du damit Vorsorgelücken schliessen kannst. Im Beitragsprimat könnte z. B. deine erwartete Rente nur 50 % des letzten Lohns betragen – mit zusätzlichen 3a-Sparen kannst du Kapital aufbauen, um dir die Differenz auszuzahlen. Im Leistungsprimat sind zwar prozentual höhere Renten möglich, doch wenn du z. B. nicht bis zur Pension im selben System bleibst (Stellenwechsel) oder wenn der Leistungsplan nur das BVG-Minimum abdeckt, hilft 3a ebenfalls weiter. Auch kann man mit Steuerersparnis viel bewirken: Du sparst während des Einzahlens Jahr für Jahr Einkommenssteuer und bei Bezug (einmalige Kapitalauszahlung) gibt es einen reduzierten Steuersatz. Gerade für Gutverdiener ist 3a daher ein Muss, um steueroptimiert Vermögen fürs Alter aufzubauen. Denke daran, dass 3a-Guthaben oft in Wertschriften investiert werden können – hier besteht ähnlich wie in der Pensionskasse ein Anlagerisiko, aber auch Chance auf Mehrertrag. Wer in jungen Jahren beginnt, in 3a-Fonds einzuzahlen, kann vom Zinseszins profitieren und so die Abhängigkeit von der 2. Säule etwas reduzieren.
  • Säule 3b (freie Vorsorge): Darunter fällt alles Weitere, was du privat fürs Alter tust – vom Sparkonto über Investments (Aktien, Fonds) bis zu Wohneigentum oder Lebensversicherungen. Diese Formen sind nicht steuerbegünstigt wie 3a, bieten aber volle Flexibilität. 3b ist besonders relevant, wenn du bereits das Maximum in 3a ausgeschöpft hast oder grössere Beträge anlegen willst. Im Kontext Beitrags- vs. Leistungsprimat kann man sagen: Egal welches Pensionskassenmodell du hast, zusätzliche private Ersparnisse schaden nie. Im Gegenteil, sie geben dir Spielraum, früher in Rente zu gehen oder Unvorhergesehenes aufzufangen. Beispielsweise könntest du mit 3b-Vermögen eine allfällige Rentenkürzung (sollte deine Pensionskasse in Schieflage geraten) kompensieren. Auch für Wünsche im Alter, die über das Alltägliche hinausgehen (Weltreise, Ferienwohnung etc.), ist die 3. Säule der richtige Ort zu planen.

Optimierung durch private Vorsorge

Viele fragen sich, ob sie eher in die Pensionskasse einzahlen sollen (Einkauf) oder in 3a/3b investieren. Pauschal lässt sich das nicht beantworten – hier kommt es auf deine Situation an (lies dazu diesen Blog Beitrag). Ein Einkauf in die Pensionskasse (freiwillige Einzahlung) erhöht dein Altersguthaben (bei Beitragsprimat) bzw. kann vorhandene Lücken schliessen (z. B. wenn du Jahre ohne PK hattest oder bei Scheidung etwas abgeben musstest). Das bringt ebenfalls Steuerersparnisse und resultiert in höherer Rente oder höherem Kapitalbezug aus der Kasse. Jedoch ist das Geld dann gebunden in der Vorsorgeeinrichtung. Säule 3a ist flexibler in der Anlagestrategie (du kannst z.B. ein 3a-Depot mit Aktienfonds wählen) und du kannst das Geld bei Pensionierung gestaffelt beziehen (Tipp: mehrere 3a-Konten führen und gestaffelt auflösen, um Steuerprogression zu mildern). Säule 3b bietet die grösste Freiheit – das Geld bleibt jederzeit verfügbar, allerdings ohne Steuervorteil. Eine gesunde Mischung ist ideal: Nutze 3a jährlich maximal aus, prüfen, ob Einkäufe in die PK sinnvoll sind (insbesondere, wenn deine PK gute Leistungen bietet und du noch Steuerspielraum hast), und lege darüber hinaus verfügbares Kapital in 3b nach deinem Gusto an.

Zusammenhang mit dem Primat: Im Leistungsprimat-System können Einkäufe komplizierter sein (unbedingt ins Reglement schauen), da man damit evtl. zukünftige Leistungsansprüche erhöht. Im Beitragsprimat sind Einkäufe direkter sichtbar (sie erhöhen dein Guthaben 1:1). Unabhängig davon, solltest du die 3. Säule immer als zusätzliches Standbein betrachten, um deine Vorsorge zu optimieren.

Meine Handlungsempfehlungen für Versicherte

Zum Abschluss möchte Ich Ihnen einige konkrete Tipps und Empfehlungen mit auf den Weg geben, wie du mit dem Wissen um Beitragsprimat, Leistungsprimat und das 3-Säulen-System deine Vorsorge aktiv managen kannst.

Regelmässig den Vorsorgeausweis prüfen: Dein Pensionskassen-Vorsorgeausweis (jährlich zugestellt) ist der Schlüssel, um zu verstehen, wo du stehst. Schau nicht erst kurz vor der Pensionierung hinein! Überprüfe jährlich:

  • Versicherter Lohn: Stimmt er mit deinem Pensum und Einkommen überein? Wurden Veränderungen (z. B. Lohnerhöhung, Teilzeit) korrekt berücksichtigt?
  • Altersguthaben und projizierte Rente: Wächst dein Guthaben planmässig? Reicht die prognostizierte Rente (zusammen mit AHV) voraussichtlich für deine Bedürfnisse?
  • Leistungsprimat oder Beitragsprimat: Falls dein Ausweis Prozentsätze vom Lohn als Rentenleistung ausweist, bist du (teilweise) im Leistungsprimat. Weisst du dann um die Bedingungen (z. B. was passiert bei Lohnerhöhung oder Stellenwechsel)? Kläre Unklarheiten mit der PK.
  • Risikoleistungen: Notiere dir, wie hoch deine Invalidenrente und Hinterlassenenrenten wären. Falls du Familie hast, überlegen dir, ob diese Leistungen ausreichend wären oder ob zusätzlicher Versicherungsschutz nötig ist.

Bei Veränderungen im Berufsleben aktiv werden: Jede grössere Veränderung sollte ein Anlass sein, deine Vorsorge zu überprüfen:

  • Stellenwechsel: Verlange von der alten Kasse die Austrittsleistung und gib der neuen Kasse Bescheid. Achte darauf, dass kein Vorsorgegeld “liegen bleibt”. Nutze eventuelle Möglichkeiten, Einkäufe in die neue Kasse zu tätigen, vor allem wenn die neue Kasse bessere Leistungen bietet oder du Lücken hast.
  • Lohnerhöhung oder Karriereschritt: Höheres Einkommen kann heissen, dass ein grösserer Teil überobligatorisch ist. Frage nach Kadervorsorge Optionen oder überlege dir, zusätzlich in 3a/3b zu investieren, um das Einkommensplus auch vorsorgemässig abzusichern.
  • Teilzeitarbeit/Pensumsänderung: Reduziertes Pensum bedeutet oft tieferen versicherten Lohn – prüfe die Auswirkungen auf deine projizierte Rente. Es kann sinnvoll sein, freiwillig etwas mehr in 3a einzuzahlen, um die Differenz aufzufangen.
  • Selbstständigkeit: Kläre vorab, was mit deinem Pensionskassenguthaben geschieht und richte möglichst nahtlos ein Freizügigkeitskonto ein oder lasse es dir auszahlen als Liquiditätspuffer. Plane deine Sparraten für 3a, damit du den Wegfall der PK mit eigener Vorsorge kompensierst.

Vorsorgeplanung bei Lebensentscheidungen einbeziehen: Entscheidungen wie der Kauf eines Eigenheims, Familiengründung oder eben die Frühpensionierung wirken auf deine Vorsorge ein:

  • Bei Immobilienkauf kannst du Pensionskassengeld vorbeziehen oder verpfänden (Gesetz Wohneigentumsförderung). Das schmälert aber dein Altersguthaben – hier müsstest du abwägen und entsprechend anders wieder vorsorgen.
  • Mit Familie (Kinder, Partner) sind die Risikoleistungen wichtiger: Stell sicher, dass im Todesfall genügend Kapital vorhanden ist (über PK-Leistungen hinaus evtl. durch Risikolebensversicherung).
  • Planung Frühpension: Starte 5–10 Jahre vorher mit Hochrechnungen. Kannst du es dir leisten? Gibt es die Möglichkeit einer gestaffelten Pensionierung (Teilzeit arbeiten und teilweise Rente beziehen)? Manchmal bieten Arbeitgeber ab 58 flexible Lösungen an.

Lassen dich beraten: Das Schweizer Vorsorgesystem ist komplex – und es ändert sich. Ob BVG-Reform, Anpassung des Umwandlungssatzes, neue Steuergesetze (z. B. ab 2025 sind rückwirkende Einzahlungen in 3a unter Umständen erlaubt) – es ist schwierig, den Überblick zu behalten. Auch individuelle Faktoren (Steuersituation, Anlagen, Inflation, Familienplanung) spielen hinein. Eine professionelle Finanzberatung resp. Finanzplanung kann dir helfen, deine Vorsorge optimal aufzustellen. Ich als Finanzberatung Rubino habe mich auf ganzheitliche und nachhaltige Vorsorge- und Finanzplanung spezialisiert. Ich analysiere deine aktuelle Situation, zeige verständlich auf, wo Guthabenlücken oder Optimierungspotenziale bestehen, und entwickle mit dir gemeinsam eine massgeschneiderte Strategie – sei es durch Pensionskassen-Einkäufe, kluge 3a-Investments oder andere Massnahmen.

Nutze alle verfügbaren Möglichkeiten: Prüfe, ob du jährlich den 3a-Maximalbetrag einzahlen kannst– richte ggf. einen Dauerauftrag ein, um es nicht zu verpassen. Falls du mal einen Bonus oder eine Erbschaft erhältst, denk daran, einen Teil für die Vorsorge zurückzulegen. Und vergiss auch die staatlichen Angebote nicht: Wer bis 65 arbeitet, aber mit 63 bereits AHV beziehen möchte, kann das tun (mit lebenslangem Abzug). Umgekehrt kannst du AHV aufschieben, wenn du länger arbeitest. Diese Entscheidungen sollten gut durchdacht und im Kontext deiner Gesamtvorsorge getroffen werden.

Vorsorge verstehen und aktiv gestalten – Ich unterstütze dich dabei!

Ob Leistungsprimat oder Beitragsprimat, Pensionskasse oder 3. Säule – am Ende geht es darum, dass du im Alter finanziell abgesichert bist. Informiere dich über dein Vorsorgesystem und nimm deine Vorsorgeausweise ernst. Auch wenn heute das Beitragsprimat dominiert und vieles automatisiert abläuft, hängt deine zukünftige Rente von Entscheidungen ab, die du heute triffst: Wie viel du sparst, wie lange du arbeitest, welche Anlageentscheide du fällst und ob du Lücken rechtzeitig schliesst.

Nutze die oben genannten Tipps als Ausgangspunkt. Und wenn du merkst, dass du den Durchblick verlierst oder einfach eine zweite Meinung brauchst – zögere nicht, mich zu kontaktieren! Bei mir stehen deine Wünsche und Ziele im Zentrum. In einem unverbindlichen Gespräch analysieren wir deine Situation. Ich wie du neben all dem Fachchinesisch, effektive Wege finden können, deine Vorsorge zu optimieren. Insbesondere bei komplexen Anliegen (Frühpensionierung, Einkauf, Wechsel in Selbstständigkeit, Immobilienplanung, Sabbatical) ist eine individuelle Beratung Gold wert.

Sichere deine finanzielle Zukunft – kontaktier mich noch heute für eine persönliches Gespräch. Gemeinsam entwickeln wir deinen Plan für dich und deinen Finanzen. Jetzt Beratungsgespräch vereinbaren: Kontakt aufnehmen – Ich freue mich auf unser Gespräch!

Häufige Fragen rund um Leistung und Beitragsprimat

Wie hoch ist der Umwandlungssatz für das Obligatorium?

Aktuell beträgt der gesetzliche Mindestumwandlungssatz für das obligatorische Altersguthaben in der beruflichen Vorsorge 6,8 %. Das bedeutet, dass bei einem Altersguthaben von 100'000 Franken eine jährliche Rente von 6'800 Franken ausbezahlt wird.

Wie berechnet man den Umwandlungssatz?

Der Umwandlungssatz wird durch gesetzliche Vorgaben festgelegt und basiert auf Faktoren wie der durchschnittlichen Lebenserwartung und den erwarteten Anlagerenditen der Pensionskassen. Für das obligatorische Altersguthaben ist dieser Satz fixiert und beträgt derzeit 6,8 %. Für den überobligatorischen Teil gibt es kein Gesetz und legt die Pensionskasse, anhand Ihre versicherungsmathematischen Möglichkeiten fest.

Wann wird der Umwandlungssatz gesenkt?

Eine Senkung des Umwandlungssatzes erfolgt, wenn Faktoren wie eine steigende Lebenserwartung oder sinkende Anlagerenditen die Finanzierung der Renten gefährden. In der Vergangenheit wurde der Satz bereits angepasst, und es gibt Diskussionen über weitere Senkungen, um die finanzielle Stabilität der Pensionskassen zu gewährleisten. Mehr dazu im Blogbeitrag über den Umwandlungssatz.

Was ist ein guter Umwandlungssatz in der Pensionskasse?

Ein "guter" Umwandlungssatz hängt von individuellen Faktoren und den spezifischen Bedingungen der jeweiligen Pensionskasse ab. Während der gesetzliche Mindestumwandlungssatz bei 6,8 % liegt, können Pensionskassen für überobligatorische Guthaben eigene, oft niedrigere Sätze festlegen. Ein höherer Umwandlungssatz führt zu einer höheren Rente, muss jedoch nachhaltig finanzierbar sein.

Wie hoch darf der Koordinationsabzug sein?

Der Koordinationsabzug beträgt aktuell 7/8 der maximalen AHV-Jahresrente. Für das Jahr 2025 entspricht dies 26'460 Franken. Dieser Abzug wird vom Bruttojahreslohn abgezogen, um den koordinierten Lohn zu bestimmen, auf dessen Basis die Beiträge an die Pensionskasse berechnet werden. Der Koordinationsabzug kann je nach Plangestaltung der Pensionskasse jedoch auch tiefer, jedoch nicht höher sein.

 

Pensionskassenausweis lesen und verstehen

Stell dir vor, du hältst einen Schatz in deinen Händen – deinen Pensionskassenausweis. Aber wie bei einer Schatzkarte brauchst du erst den Schlüssel zum Verständnis. Lass uns gemeinsam diesen Schlüssel finden!

👁️ Auf einen Blick

  • Ab 50 sparst Du innerhalb von 15 Jahren mehr an als in den 25 Jahren davor
  • Deine Pensionskasse ist meist Dein grösster Vermögensanteil. Darum ist es auch wichtig, dass Du sie verstehst und ihn alle Jahre mal für dich checkst und nicht einfach ablegst.
  • Lass uns gemeinsam den Zahlensalat und das Fachchinesisch entwirren
  • Suchst Du einen neuen Job? Vergleiche neben dem Lohn unbedingt auch die Pensionskasse
  • Es gibt 3 grundsätzlich verschiedene Pensionskassen

Lesezeit ca. 5 Minuten

 

Kurz & bündig

Ausführlich

💡 Warum dein Pensionskassenausweis so wichtig ist

Wusstest du, dass deine Pensionskasse wahrscheinlich dein grösster Vermögensanteil ist? Das ist wie ein gut gefülltes Goldtresor, das du unbedingt den Zugang zu den Codes verstehen solltest. Besonders spannend: Ab 50 Jahren sparst du in nur 15 Jahren mehr an als in den 25 Jahren davor!

📋 Die wichtigsten Bestandteile deines Ausweises

Dein Ausweis enthält diese wichtigen Informationen:

  • Persönliche Angaben: AHV-Nummer, Geburtsdatum und Zivilstand. Zivilstand immer auch deine Pensionskasse entsprechend updaten.
  • Lohnbestandteile: Bruttolohn, versicherter Lohn und koordinierter Lohn. Bruttolohn ist der grösste Betrag, tönt nach “Brutal” viel. Auch AHV Lohn genannt. Koordinierter Lohn, da rechnet man die 1. Säule weg, damit du nicht quasi doppelt zahlst. Versicherter Lohn, Brutto minus Koordination = Versicherter Lohn
  • Altersguthaben: BVG-Sparbeiträge und Projektionen für Alter 65

🧓 Dein Alterskapital – von dem wirst du irgendwann leben

Stell dir vor: Dein Pensionskassenausweis ist wie ein Kontoauszug deiner Zukunft. Cool, oder? Aber was bedeuten all diese Zahlen?

Dein Altersguthaben ist wie ein Schneeball, der stetig wächst. Es besteht aus drei Teilen:

  1. Dein bereits gespartes Kapital. Man nennt dies auch Freizügigkeit und ist wie ein Startkapital
  2. Deine monatlichen Einzahlungen (von dir und deinem Chef)
  3. Der Zins (quasi der Turbo oder die Schnecke für dein Geld)

🎯 Der Umwandlungssatz – dein Wegweiser zur Rente

Der Umwandlungssatz ist der Satz, mit dem dein angespartes Kapital in einer Rente umgewandelt wird. Er basiert auf drei wichtigen Säulen:

  • Lebenserwartung
  • Hinterlassenenleistungen (Anwartschaften)
  • Technischer Zins

Mehr Details über den Umwandlungssatz findest du hier. Dieser steht nicht immer auf dem Ausweis. Du kannst ihn aber selbst berechnen: Altersrente × 100 ÷ Endalterskapital bei Pensionierung = Wert in Prozent, dies ist dein Umwandlungssatz.

🛡️ Deine Absicherung bei Risiken

Dein Ausweis informiert dich darüber, welche Leistungen du bei unerwarteten Ereignissen erwarten kannst. Zusammen mit dem Vorsorgereglement (den detaillierten Bedingungen) bestimmt er deine endgültigen Leistungen.

  • Tod: Witwen- oder Witwerrente (Achtung: Im Konkubinat gibt's keine gesetzliche nur freiwillige Partnerrente! Hier mehr Infos dazu)
  • Invalidität: Klare Regelungen zu Zahlungsbeginn und Leistungshöhe

💰 Finanzierung und Möglichkeiten

Dies sind die gesetzlichen BVGMindestsparbeiträge vom versicherten Lohn. Viele Pensionskassen bieten höhere Sparbeiträge an, was zu einer besseren Altersvorsorge führt.

Alterstufen Arbeitnehmer Arbeitgeber Total Sparbeitrag
25-343.5%3.5%7%
35-445%5%10%
45-547.5%7.5%15%
55-659%9%18%

Die Risikoleistungen, Vermögensverwaltungskosten und alle anderen Kosten werden entweder von deinen Beiträgen oder vom vorhandenen Vermögen finanziert. Du und dein Arbeitgeber teilen sich die Beiträge. Übrigens, U25-Jährige haben zwischen 18-25 “nur” das Risiko versichert.

Zusätzlich hast du verschiedene Möglichkeiten:

  • Einkaufsmöglichkeiten für eine bessere Rente (max. möglicher Einkauf – oder so)
  • WEF-Vorbezug mit speziellen Regelungen vor/nach 50, evtl. Verpfändung.
  • Einkauf durch Scheidung. Dies ist der Anteil, den du mit deinem Ex-Partner teilen durftest.

🏹 Job-Wechsel clever nutzen

Praxis-Tipp: Bei der Jobsuche nicht nur auf den Lohn schauen! Vergleiche unbedingt auch die Pensionskassen-Leistungen. Das kann später tausende von Franken Unterschied ausmachen. Wichtig: Dein angespartes Kapital (deine Freizügigkeit) solltest du erst nach der Probezeit überweisen. Dann weisst du nämlich, ob die neue Pensionskasse auf gesunden Beinen steht. Es wäre ungünstig, wenn du überweist und die Kasse sich in einer Unterdeckung befindet (Schieflage) – und ein paar Monate später vielleicht deine Firma sogar Konkurs geht. In diesem Fall kommst du nicht ohne Verluste heraus. Das ist zwar eher selten, aber nicht ungewöhnlich.

✅ Dein nächster Schritt

Hol jetzt deinen Pensionskassenausweis hervor – du findest ihn wahrscheinlich online über deine Pensionskasse Stiftung. Möchtest du Klarheit über deine Vorsorgesituation? Vereinbare ein kostenloses Erstgespräch mit mir. Gemeinsam schauen wir, wie du mehr aus deinem Geld machen kannst und welche Strategie auch zu dir passt.

⚡ Bonus-Tipp: Je früher du dich mit deiner Vorsorge beschäftigst, desto mehr Möglichkeiten hast du, deine finanzielle Zukunft aktiv zu gestalten! Es liegt in deinen Händen.

 

 

ETPs, ETFs, ETCs und ETNs: Investieren ohne Verwirrung

 

Kennst du das? Du willst dein Geld clever anlegen, aber diese Buchstabenkombinationen aus der Finanzwelt verwirren dich total. ETF, ETC, ETN, ETP – klingt wie eine Geheimsprache! Keine Sorge, nach diesem Artikel bist du der Experte.

🤔 ETP, ETF, ETC & ETN: Warum du den Unterschied kennen musst

Stell dir vor, du kaufst ein Auto, ohne zu wissen, ob es ein Sportwagen, ein SUV oder ein Kleinwagen ist. Ziemlich riskant, oder? Genauso verhält es sich mit ETPs und ihren verschiedenen Arten.

Der Unterschied kann über Gewinn oder Verlust entscheiden. Und genau deshalb schauen wir uns jetzt gemeinsam an, was hinter diesen Kürzeln steckt.

🎓 ETP: Die Mutter der börsengehandelte Produkte

Exchange Traded Products (ETPs) sind börsengehandelten Finanzprodukten die passiv gemanag

sind. Wenn ETP die Mutter ist, sind ETFs, ETCs und ETNs Ihre “Kinder”.

Die drei wichtigsten Eigenschaften von ETPs:

✅ Kontinuierlicher Börsenhandel: ETPs können während der Börsenöffnungszeiten jederzeit gekauft und verkauft werden

✅ Kostengünstig: Niedrigere Gebühren im Vergleich zu traditionellen Anlageprodukten

✅ Flexibilität: Ermöglichen Zugang zu verschiedensten Anlageklassen

📊 ETF: Der Klassiker unter den börsengehandelten Produkten

ETFs (Exchange Traded Funds) sind wie der zuverlässige Allrounder in deinem Investmentportfolio. Sie bilden einen ganzen Markt oder Index nach – quasi wie ein Korb voller verschiedener Aktien. Es gibt auch ETF auf Obligationen. Jedoch Achtung: ETF wird missbraucht (Begriff ist nicht geschützt) – immer öfter auch als Tarnung für aktiv gemanagte Fonds.

Das macht ETFs besonders:

🏆 Breite Streuung über viele Wertpapiere

🛡️ Einfach in der Umsetzung und sehr Liquide

💰 Sehr kostengünstige Verwaltungsgebühren

Konkrete ETF-Beispiele:

  • UBS ETF (CH) SPI® (CH0130595342) – für den Schweizer Markt
  • Vanguard S&P 500 UCITS ETF (IE00B3XXRP09) – für den US-Markt

Die Vorteile von ETFs auf einen Blick:

✅ Perfekt für Einsteiger – einfach zu verstehen und zu handeln

✅ Flexibel handelbar – wie eine Aktie kaufen und verkaufen

✅ Hohe Transparenz – du weißt immer, was drin ist

Ein ETF funktioniert wie ein gut sortierter Einkaufswagen: Statt einzelne Aktien auszuwählen, bekommst du mit einem Kauf gleich einen ganzen Markt. Das reduziert dein Risiko und spart Zeit bei der Anlageentscheidung.

💎 ETC: Der Rohstoff-Champion unter den ETPs

ETCs (Exchange Traded Commodities) sind deine Eintrittskarte in die Welt der Rohstoffe. Gold, Silber, Öl – hier kannst du in „hartes“ Investment investieren.

Das macht ETCs besonders:

  • 🏆 Direkte Investition in einzelne Rohstoffe
  • ⚠️ Besicherung durch physische Rohstoffe oder Garantien
  • 💡 Perfekt für Diversifikation deines Portfolios

Konkrete ETC-Beispiele:

  • ZKB Gold (CH0139101593) – 1:1 mit physischem Gold hinterlegt
  • WisdomTree WTI Crude Oil ETC (GB00B15KXV33) – bildet den Ölpreis ab

📝 ETN: Der exotische Verwandte im ETP-Universum

ETNs (Exchange Traded Notes) sind wie die Abenteurer unter den ETPs. Sie ermöglichen Investments in Bereiche, die sonst schwer zugänglich wären. Ein ETN ist eine Schuldverschreibung, die an der Börse gehandelt wird und die Performance eines zugrunde liegenden Index oder Wertpapiers nachbildet. Die Abbildung von Kryptowährungen oder anderen Fremdwährungen, ohne diese direkt kaufen zu müssen, ist das bekannteste Beispiel dafür.

ETN Besonderheiten:

  • 🌍 Zugang zu exotischen Märkten und Strategien
  • 🫰 Meist teuer in den Gebühren
  • ⚠️ Höheres Risiko durch Emittentenabhängigkeit: Der Emittent garantiert die Rückzahlung deines investierten Geldes.

ETN-Beispiele aus der Praxis:

  • 21Shares Bitcoin ETP (ABTC | CH0454664001) – für Krypto-Exposure
  • WisdomTree Short VIX ETN (IE00SXZM9G56) – für Volatilitätsstrategien

🎯 Welches Produkt passt zu dir?

Wahrscheinlich passt für 95% der Leute ein ETF. Der Rest kann sicherlich beigemischt werden. Ich denke gerade an Kryptowährungen. Wer es einfach und nicht ganz so sicher halten will wie eine Hard Wallet, ist da mit einem ETN sehr gut bedient. Wer etwas Rohstoffe resp. Gold dem Depot beimischen möchte, ohne physisches Gold selber zu lagern, dann ist ein ETC perfekt. Es ist wie bei einem guten Rezept: Die Mischung macht’s.

⚠️ Risiken verstehen und minimieren

Jedes Investment birgt Risiken. Bei ETCs und ETNs ist das wichtigste das Emittentenrisiko. Das bedeutet: Geht der Herausgeber pleite, wird dein Investment dem folgen. Informiere dich gut.

So minimierst du die Risiken:

✅ Auf Besicherung achten

✅ Nur seriöse Emittenten wählen

✅ Portfolio diversifizieren

🚀 Dein Weg zum erfolgreichen Investment

Mit diesem Wissen bist du bestens gerüstet. Jetzt ist der richtige Zeitpunkt zu handeln!

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Vorsorgelücke berechnen in der Schweiz: So geht’s

👁️‍🗨️ Auf einen Blick

Vorsorgelücke schliessen? 🤔 Hier sind die drei wichtigsten Punkte, die du wissen musst:

  • Was ist eine Vorsorgelücke?
  • Wie berechnest du deine Lücke?
  • Wie füllst du deine Lücke?

 

Eine Vorsorgelücke klingt nach etwas, das man lieber vermeiden möchte – und genau so ist es auch. Stell dir vor: Du arbeitest jahrelang fleissig, zahlst in deine AHV und Pensionskasse (2. Säule) ein, freust dich auf die Pensionierung… und dann reicht die Rente nicht, um deinen gewohnten Lebensstil zu halten. 🤔 Damit genau das nicht passiert, schauen wir uns hier im Detail an, wie du deine Vorsorgelücke berechnen kannst.

 

Was ist eine Vorsorgelücke genau?

Die Vorsorgelücke ist der Fehlbetrag zwischen deinem Einkommen im Alter und dem, was du eigentlich zum Leben brauchst. In der Schweiz basiert dein Renteneinkommen auf dem 3-Säulen-Prinzip der Altersvorsorge:

  • 1. Säule (staatliche Vorsorge: AHV) – diese Rente soll das Existenzminimum decken.
  • 2. Säule (berufliche Vorsorge: Pensionskasse, BVG) – sie soll zusammen mit der AHV etwa 60% deines letzten Einkommens sichern.
  • 3. Säule (private Vorsorge: z.B. Säule 3a) – freiwilliges Sparen, um Lücken zu schliessen und deinen gewohnten Lebensstandard abzusichern.

Wenn trotz AHV und Pensionskasse im Alter das Geld nicht reicht, entsteht eine Vorsorgelücke. Das ist leider nicht selten. Viele Pensionierte merken, dass die Renten aus 1. und 2. Säule im Schnitt nur ca. 60% des letzten Lohns ausmachen. Mit immer tieferen Umwandlungssätzen wird dies auch schwieriger zu erreichen. Dabei bräuchte man erfahrungsgemäss etwa 80% des letzten Einkommens, um den bisherigen Lebensstil weiterzuführen. Diese Differenz von etwa 20% (oder mehr) ist die Vorsorgelücke.

 

Warum gibt’s diese Lücke überhaupt? Meist, weil entweder der finanzielle Bedarf höher ist als gedacht (man will es sich im Ruhestand ja gut gehen lassen 🍹) und/oder nicht genug vorgesorgt wurde. Hier ein paar typische Ursachen für Vorsorgelücken:

  • Fehlende Beitragsjahre in der AHV (oder AHV-Beitragslücken): Wenn du nicht jedes Jahr ab 20 ordentlich AHV-Beiträge gezahlt hast, wird deine AHV-Rente tiefer ausfallen. Schon ein fehlendes Beitragsjahr kann rund 2.3% weniger AHV-Rente bedeuten – ein Leben lang.
  • Lücken in der Pensionskasse: Zum Beispiel durch Teilzeit, tiefe Löhne oder Erwerbspausen. Wenn du weniger verdienst oder zeitweise gar nicht, fliesst auch weniger in die 2. Säule. Ein klassisches Beispiel: Viele Frauen arbeiten wegen Familie eine Zeitlang Teilzeit oder gar nicht – zack, weniger Pensionskassenguthaben und somit kleinere Rente.
  • Keine oder zu geringe private Vorsorge (3. Säule): Wer nichts auf die Seite legt, lebt gefährlich. Wenn du jeden freien Franken ausgibst statt etwas in Säule 3a oder andere Anlagen zu sparen, fehlt dir dieses Polster später natürlich.

Die erste und zweite Säule reichen oft nicht, um im Alter die gleiche finanzielle Freiheit zu geniessen wie davor. Und je höher dein Lebensstandard (oder Einkommen) war, desto grösser kann die Lücke werden, weil AHV und BVG nach oben begrenzt sind. Das wollen wir verhindern!

 

Das Schweizer Vorsorgesystem in Kürze (1., 2. und 3. Säule)

Bevor wir rechnen, ein kurzer Überblick über die drei Säulen dazu:

  • AHV (1. Säule): Die Alters- und Hinterlassenenversicherung zahlt allen Pensionierten eine Rente. Sie ist obligatorisch und funktioniert umlagefinanziert (die Berufstätigen zahlen für die Rentner von heute). Die AHV-Rente ist jedoch gedeckelt. Bei voller Beitragsdauer (aktuell rund 44 Jahre) und ausreichendem Einkommen erhältst du die Maximalrente. Diese liegt aktuell bei etwa CHF 30’000 im Jahr (ca. CHF 2’500 pro Monat) für Alleinstehende. Die Mindestrente (wenn man immer nur sehr wenig verdient hat) ist etwa halb so hoch (~CHF 15’000/Jahr). Ehepaare zusammen bekommen maximal rund CHF 45’000/Jahr (sie sind plafoniert auf 150% der Maximalrente). AHV-Beitragslücken berechnen ist etwas für Profis, aber grob gilt: Pro fehlendes Jahr verlierst du ca. 1/44 der Rente. Verpasstes lässt sich bis zu 5 Jahre nachträglich einzahlen. Danach ist der Zug abgefahren und die Rente bleibt kleiner. Also immer schön lückenlos AHV bezahlen – auch während Studium, Weltreise oder Familienpause unbedingt abklären, dass keine Lücke entsteht!
  • Pensionskasse (2. Säule): Die berufliche Vorsorge (BVG) ist für Angestellte obligatorisch ab einem gewissen Mindesteinkommen. Dein Arbeitgeber und du zahlen gemeinsam in deine Pensionskasse ein. Auf deinem PK-Konto sammelst du so über die Jahre ein ordentliches Guthaben an. Dieses wird bei Pensionierung entweder in Form einer monatlichen Rente ausbezahlt oder du kannst (teilweise) als Kapital beziehen – je nach Pensionskassen-Reglement und deinen Wünschen. Die jährliche Pensionskassen-Rente wird berechnet anhand deines angesparten Kapitals und dem Umwandlungssatz. Beispiel gefällig? Angenommen, der Umwandlungssatz beträgt 6%, dann ergibt CHF 100’000 Pensionskassenkapital ca. CHF 6’000 Rente pro Jahr. Hast du also z.B. 500’000 Franken angespart, gibt das etwa 30’000 Fr. Jahresrente. Viele Pensionskassen haben für den obligatorischen Teil rund 6.8% Umwandlungssatz, für überobligatorische Teile oft etwas weniger (aktuell ca. 5% – die Zeiten der superhohen Zinsen sind vorbei). Wichtig: Auch in der 2. Säule können Beitragslücken entstehen, z.B. wenn du mal nicht angestellt warst (und somit keine Einzahlungen hattest) oder wenn du Pensionskassengeld bezogen hast (Vorbezug für Wohneigentum, Scheidungsauszahlung etc.). Diese Lücken bedeuten weniger Guthaben und somit weniger Rente. Allerdings kannst du freiwillige Einkäufe in die Pensionskasse tätigen, um Lücken zu füllen und deine Rente zu erhöhen (und dabei Steuern zu sparen – doppelte Freude! 🎉).
  • Private Vorsorge (3. Säule): Alles, was du privat fürs Alter sparst, fällt in Säule 3. In der Schweiz besonders beliebt: Säule 3a, weil du jährliche Einzahlungen bis zum gesetzlichen Maximum von aktuell rund CHF 7’000 (der genaue Maximalbetrag wird jedes Jahr festgelegt, für 2025 sind es CHF 7’258) von der Steuer abziehen kannst. Säule 3a-Gelder sind bis zur Pensionierung gebunden (mit wenigen Ausnahmen wie Hauskauf), aber dafür gibt’s eben den Steuervorteil und sie dienen genau dem Zweck, deine Vorsorgelücke zu schliessen. Daneben gibt’s Säule 3b – das ist freies Sparen oder Anlegen ohne spezielle Regeln, quasi alles, was du sonst noch für später auf die hohe Kante legst (Sparkonto, Wertschriften, Immobilien, etc.). Merke: Die dritte Säule ist freiwillig, aber sie ist oft der entscheidende Pfeiler, um deine Altersvorsorge vollständig zu machen. Stell dir die Altersvorsorge wie einen stabilen Dreibeinhocker vor – fehlt ein Bein, wird’s wackelig. 😉

AHV + Pensionskasse (1.+2. Säule) ergeben typischerweise etwa 60% deines letzten Lohns als Rente. Die restlichen ca. 20% (oder mehr) musst du selbst abdecken, idealerweise mit der 3. Säule oder anderen Ersparnissen. Wenn du das nicht tust, klafft sie vor dir: die Vorsorgelücke. Aber keine Angst, gleich erfährst du, wie du sie berechnest – und vor allem, wie du sie stopfen kannst.

 

Wieviel Geld brauchst du im Alter?

Bevor wir zum Rechnen schreiten, frag dich: Wie viel Geld willst oder brauchst du in der Pension pro Monat/Jahr? Diese Frage ist individuell – aber es gibt Faustregeln als Anhaltspunkt:

  • Die oft genannte 80%-Faustregel: Man sagt, etwa 80% des letzten Bruttoeinkommens sollten im Ruhestand zur Verfügung stehen, um den bisherigen Lebensstandard zu halten. Beispiel: Verdientest du vor der Pension 100’000 Fr. im Jahr (ca. 8’333 Fr./Monat), dann solltest du im Alter ungefähr 80’000 Fr. Jahresbudget haben (ca. 6’667 Fr./Monat). Warum nicht 100%? Weil gewisse Kosten im Alter tiefer sein können – z.B. sparst du keine AHV/PK-Beiträge mehr vom Lohn, viele legen im Alter weniger Geld auf die Seite, Berufs-Auslagen entfallen (Pendeln, auswärtiges Mittagessen etc.). Ausserdem sind viele im Alter bescheidener unterwegs als in jüngeren Jahren. 80% gelten daher als grober Richtwert.
  • Manche Experten empfehlen sogar 90% des letzten Einkommens als Ziel. Sicher ist sicher, gerade wenn du z.B. teure Hobbys hast oder viel reisen möchtest. ✈️
  • Natürlich hängt es von deinen persönlichen Plänen ab. Willst du im Alter täglich Kaviar und Champagner? 🍾 Dann reichen vielleicht selbst 100% nicht. Planst du dagegen, den grossen Van zu nehmen und günstig durch Europa zu tuckern, kommst du mit weniger aus. Wichtig ist: Ehrlich rechnen. Mach eine Budgetplanung für den Ruhestand: Welche Fixkosten hast du (Miete/Unterhalt Haus, Krankenkasse – die wird im Alter eher teurer –, Lebensmittel, Auto/GA, Steuern, Hobbys, Ferien…)? Die Summe sagt dir, was du jährlich brauchst, um bequem zu leben. Überlege dir auch, welche deiner Ausgaben du wirklich benötigst und welche nicht. Macht dich der tägliche Kaviar glücklich oder hast du das Glücksgefühl dann, wenn du es auch zwischendurch mal bewusst für dich schätzt.

Ein weiterer Punkt: Inflation und steigende Gesundheitskosten. 💉 Dinge werden tendenziell teurer, und im Alter gibst du vermutlich mehr für Gesundheit aus (Zahnarzt, Medikamente, Pflegeversicherung…). Diese Faktoren sprechen dafür, lieber etwas mehr Puffer einzuplanen. Aber keine Panik – wir bleiben erstmal bei der 80%-Regel für die Berechnung der Lücke, das ist ein guter Startpunkt.

 

So kannst du deine Vorsorgelücke berechnen

Genug Theorie – jetzt wird gerechnet! 📊 Keine Sorge, wir machen das Schritt für Schritt, ganz simpel. Du kannst ruhig deinen Taschenrechner zücken oder es im Kopf überschlagen. Hier ist die Anleitung, um deine Vorsorgelücke zu berechnen:

  1. Letztes Jahresgehalt ermitteln: Schau dir an, was dein (voraussichtliches) Brutto-Jahreseinkommen direkt vor der Pensionierung sein wird. Wenn du noch weit davon entfernt bist, nimm deinen aktuellen Lohn oder schätz grob, was du um die 64/65 verdienen könntest. Dieser Betrag ist unsere Basis. Beispiel: Sagen wir, CHF 90’000 pro Jahr (einfach als Rundzahl).
  2. AHV-Rente schätzen: Finde heraus, wie viel AHV-Rente du erwarten kannst. Wenn du kurz vor der Pension stehst, kannst du bei deiner Ausgleichskasse einen IK-Auszug (Individuelles Konto) anfordern – da steht drin, welche Löhne gemeldet wurden und ob Beitragslücken da sind. Die Ausgleichskasse berechnet dir auch deine voraussichtliche AHV-Rente. Alternativ gibt’s einen AHV-Rechner online, wo du einige Angaben machst und eine Schätzung kriegst. Für unsere Rechnung nehmen wir mal an, du bekommst die Maximal-AHV von CHF 30’000/Jahr (das entspricht ca. 2’500 im Monat), was etwa der Fall ist, wenn du immer einzahlt hast und ein durchschnittliches Einkommen im oberen Bereich hattest. Verdientest du deutlich weniger über dein Leben oder hast Lücken, kann es auch weniger sein – z.B. CHF 20’000 oder CHF 25’000. Halt dich fest an der Zahl, die für dich realistisch ist. 💡 Tipp: Wenn du unsicher bist, rechne erstmal mit der Maximalrente, dann siehst du die kleinstmögliche Lücke. Alles, was du weniger bekommst, macht die Lücke nur grösser.
  3. Pensionskassen-Rente schätzen: Als Nächstes kommt die Rente aus deiner 2. Säule. Deine Pensionskasse schickt dir jedes Jahr einen Vorsorgeausweis, auf dem steht, wie viel Kapital du schon hast und was für Leistungen du bei Pensionierung etwa erwarten kannst. Schnapp dir dieses Dokument (oder logg dich ins PK-Portal ein) und notiere dir die erwartete Jahresrente. Oft sind da zwei Zahlen: eine für Rente, eine für Kapitalauszahlung – nimm die Rente. Falls da nix steht, kannst du das ungefähr selber berechnen: Nimm dein aktuelles PK-Guthaben, projiziere es bis 65 (mit den weiteren Sparbeiträgen und etwas Zins; der Vorsorgeausweis macht das aber für dich) und wende den Umwandlungssatz an. Beispiel: Du hast prognostiziert CHF 500’000 Guthaben und deine PK rechnet mit 5.6% Umwandlungssatz – dann wär’s rund CHF 28’000 Rente pro Jahr. Für unser Beispiel nehmen wir an, die Pensionskassenrente beträgt CHF 28’000/Jahr. (Das wäre realistisch für jemanden mit 90k Einkommen, der viele Jahre einbezahlt hat, aber je nach Firma und Karriereverlauf kann es auch höher oder niedriger sein.)
  4. Renten aus 1. + 2. Säule addieren: Jetzt addieren wir AHV + Pensionskasse. In unserem Beispiel: CHF 30’000 (AHV) + CHF 28’000 (PK) = CHF 58’000 pro Jahr. Das ist dein voraussichtliches Einkommen im Alter aus den ersten beiden Säulen.
  5. Finanziellen Bedarf im Alter berechnen: Jetzt kommt die 80%-Faustregel ins Spiel. Nimm dein letztes Jahresgehalt (Schritt 1) und berechne 80% davon. Bei CHF 90’000 wären das CHF 72’000 im Jahr. Das wäre das Ziel-Einkommen, um deinen Lebensstandard zu halten. Wenn du konservativ bist, kannst du auch 85% oder 90% rechnen – aber bleiben wir bei 80% = 72k.
  6. Vorsorgelücke pro Jahr ermitteln (Differenz): Vergleich nun die Zahlen: Was du hast (aus Schritt 4) vs. was du brauchst (Schritt 5). In unserem Beispiel: Benötigt wären 72’000, vorhanden sind 58’000. Die Differenz beträgt 14’000 Franken pro Jahr. 💸 Voilà, das ist deine jährliche Vorsorgelücke! Mit anderen Worten: Dir fehlen pro Jahr nach Pensionierung etwa 14k, um finanziell genauso dazustehen wie vorher.
  7. Gesamte Lücke über die Rentenzeit: Falls du es genauer wissen willst, kannst du das auf deine erwartete Rentenbezugsdauer hochrechnen. Wie lange wirst du ungefähr Rente beziehen? Natürlich weiss das niemand genau (Glaskugel haben wir leider nicht 😜), aber nehmen wir mal an, du planst mit etwa 20 Jahren Ruhestand (z.B. von 65 bis 85 Jahre alt). Dann multipliziere die jährliche Lücke mit 20. In unserem Beispiel: CHF 14’000 × 20 = CHF 280’000. So viel zusätzliches Kapital müsstest du ungefähr haben oder ansparen, um diese Lücke über 20 Jahre zu decken. (Hier ohne Zinsen/Inflation gerechnet – das ist wirklich eine grobe Überschlagsrechnung. Real würden Renditen und Entnahmen etc. eine Rolle spielen, aber es geht ums Gefühl für die Grössenordnung.)
  8. Private Vorsorge berücksichtigen: Zum Schluss ziehen wir ab, was du an Ersparnissen schon hast oder planst einzusetzen. Hast du z.B. Säule 3a-Guthaben, Wertschriften, ein Mietobjekt oder sonstiges Vermögen, das du für die Rente nutzen willst? Zieh den Betrag (bzw. die daraus generierte jährliche Rente) vom errechneten Kapitalbedarf ab. Beispiel: Wenn du gemäss Schritt 7 CHF 280’000 bräuchtest und du hast bereits CHF 150’000 in Fonds oder 3a angespart, dann bleiben noch CHF 130’000 ungedeckt – das wäre dann deine effektive Vorsorgelücke, die du noch füllen solltest. In Jahreszahlen umgelegt: wenn 150k angelegt sind, könnten die ja z.B. ca. 7k pro Jahr an Rente abwerfen (je nach Anlage), sodass sich deine Lücke von 14k/ Jahr auf etwa 7k/ Jahr reduziert.

Uff, geschafft! 🎉 Das klingt nach vielen Schritten, aber eigentlich sind es drei Kernfragen: Was bekomme ich? Was brauche ich? Was fehlt dann? Die Antwort auf die letzte Frage ist die Vorsorgelücke.

Falls dir das zu trocken ist, schauen wir es doch mit konkreten Praxisbeispielen an – versprochen, gleich wird’s greifbarer!

 

Praxisbeispiele: Vorsorgelücke berechnen in Aktion

Theorie schön und gut – aber wie sieht das in der Praxis aus? Hier zwei Beispiele aus dem echten Leben, die zeigen, wie unterschiedlich eine Vorsorgelücke ausfallen kann. Wir betrachten zwei Zielgruppen: jemanden, der noch viel Zeit bis zur Pension hat (jung und agil 😅), und jemanden, der kurz vor der Rente steht. Beide wollen wissen, wo sie stehen.

Vorsorgelücke Beispiel 1: Laura, 35 Jahre, mitten im Berufsleben

Laura arbeitet Vollzeit, verdient CHF 80’000 im Jahr und hat noch 30+ Jahre bis zur Pensionierung. Ans Alter denkt sie selten – schliesslich hat sie gerade andere Prioritäten (Karriere, vielleicht bald mal eine Familie gründen, Reisen 🏖️…). Warum sollte Laura jetzt schon ihre Vorsorgelücke kennen? Na, weil Zeit ihr grösster Trumpf ist! Sie kann jetzt mit kleinen Beträgen viel bewegen.

Aktuelle Situation: Laura’s AHV-Beitragskonto ist zum Glück lückenlos (danke, Mama, dass du sie damals daran erinnert hast, im Studium den Mindestbeitrag zu zahlen 🙏). Pensionskasse: läuft automatisch via Arbeitgeber, ihr PK-Guthaben wächst stetig. Die jährliche Vorsorgeausweis-Prognose sagt, sie hätte bei gleichbleibendem Lohn bis 65 vielleicht CHF 600’000 angespart (was eine schöne Rente ergeben würde). Aber Laura wird vermutlich nicht immer 100% arbeiten – sie plant eine Auszeit von einem Jahr mit 40 und möchte ab 45 etwas reduzieren, um mehr Zeit für die Familie zu haben. Das bedeutet weniger Einzahlungen in die PK; ihr Guthaben wird also am Ende vielleicht tiefer ausfallen als prognostiziert. Zudem: Mit 80’000 Lohn und guter Karriereentwicklung könnte ihr Lebensstandard in 30 Jahren deutlich höher sein als heute. Wer weiss, vielleicht gönnt sie sich dann ein Eigenheim mit Garten, zwei Autos etc. – was die Kosten im Alter auch erhöhen würde.

Laura setzt sich also hin und macht einfach mal eine Rechnung: Sie geht von 100’000 Fr. letztem Einkommen aus (optimistisch 😉). 80% davon wären 80k (k= stellvertretend für tausend) als nötiges Einkommen im Alter. AHV schätzt sie mit voller Rente ~30k, PK-Rente gemäss heutigem Stand vielleicht ~35k/Jahr (weil sie noch lange einzahlt). Zusammen wären das 65k, also ca. 65% vom letzten Lohn. Die jährliche Lücke wäre grob 15k (80k benötigt minus 65k vorhanden). Multipliziert mit vielleicht 20 Jahren Rente ergibt ~300k, die sie privat brauchen würde. Laura hat bisher erst Säule 3a mit ~20k Guthaben und ein ETF-Depot mit 10k – also noch Luft nach oben. 😅 Aber: Sie ist erst 35. Wenn sie ab jetzt jedes Jahr brav z.B. 6’000 Fr. in Säule 3a einzahlt (und das evtl. investiert), kann sie bis 65 ohne Weiteres über 300’000 Franken ansparen (mit Zinseszins, realistische Rendite mal vorausgesetzt). Damit könnte sie ihre Lücke fast schliessen! Selbst wenn sie mal pausiert oder Teilzeit geht, dank frühem Start hat sie viel Zeit, das auszugleichen. Fazit für Laura: Jetzt vorsorgen ist halb so wild wie später aufholen. 💪 Sie beschliesst, künftig jedes Jahr den Maximalbetrag in 3a einzuzahlen und falls Boni übrig sind, sogar freiwillige Einkäufe in die Pensionskasse zu prüfen. So kann sie entspannt in die Zukunft schauen – die Lücke wird gar nie gross werden.

Vorsorgelücke Beispiel 2: Peter, 60 Jahre, kurz vor der Pensionierung

Peter steht auf der Ziellinie zum Ruhestand. 🍾 Er verdient aktuell CHF 100’000/Jahr als Kadermitarbeiter. Seine Frau ist schon pensioniert und bezieht AHV. Peter hat immer voll gearbeitet, aber vor 15 Jahren ein Sabbatical von 6 Monaten gemacht (dabei AHV-Beiträge nachgezahlt, sodass kein Loch entstand 👍). Auch hat er einmal CHF 50’000 aus der Pensionskasse für den Kauf eines Ferienhäuschens bezogen. Seine PK-Rente wird deshalb etwas kleiner ausfallen, denn dieses Geld fehlt im Topf. Peter möchte in 5 Jahren mit 65 aufhören und fragt sich, wie viel Rente er erwarten kann und ob das reicht.

Ein Blick in Peters AHV-Auszug: Er hat keine Beitragslücken. Seine AHV-Rente dürfte nahe dem Maximum liegen, da er gut verdient hat – ca. CHF 28’000/Jahr (etwas unter Maximum, weil ein paar Jahre in Teilzeit früher doch leicht weniger Lohn ergaben). Pensionskasse: Sein Vorsorgeausweis prognostiziert eine Jahresrente von CHF 40’000. Zusammen also rund CHF 68’000 pro Jahr. Das klingt erstmal ordentlich! Aber Peters aktueller Lebensstil ist komfortabel: Auf 100k Lohn konnte er gut leben und auch sparen. Im Alter fallen zwar Steuern und Sparen etwas geringer aus, aber er möchte gern viel reisen, und seine Krankenkassenprämie wird höher sein. Er schätzt, dass 80% seines letzten Lohns ausreichen müssten, also etwa CHF 80’000/Jahr. Vergleichen wir: 80k Bedarf vs. 68k Einkommen aus 1.+2. Säule. Das macht eine Lücke von 12’000 Fr. pro Jahr, also 1’000 Fr. pro Monat. Das merkst du im Portemonnaie – das ist z.B. der Unterschied zwischen jeder Woche fein Essen gehen oder nur einmal im Monat. 🍝

Peter rechnet weiter: Über vielleicht 20 Jahre Ruhestand wären das rund 240’000 Franken, die insgesamt fehlen. Zum Glück hat er private Vorsorge: Er hat drei 3a-Konten, zusammengenommen ca. 200’000 Franken, und noch etwas auf dem Sparkonto. Wenn er mit 65 pensioniert wird, kann er diese 3a-Guthaben beziehen (staffeln!) und zur Rentenaufbesserung verwenden. Hochgerechnet könnte ihm dieses Kapital etwa 10’000/Jahr zusätzliche „Rente“ ermöglichen (je nachdem, ob er es anlegt und wie er es bezieht). Damit wäre seine Vorsorgelücke fast geschlossen – wenn er das Geld smart nutzt. Alternativ überlegt er, ein Jahr länger zu arbeiten. Durch Arbeiten bis 66 würde er höhere PK-Leistungen erhalten (ein Jahr mehr Einzahlungen und kürzere Rentenbezugsdauer ➔ mehr Rente) und kann die AHV aufschieben, was ihm einen Zuschlag auf die AHV-Rente von rund 5.2% bringen würde. Das heisst, wenn er bis 66 wartet, bekäme er nicht 28k, sondern ca. 29.5k AHV pro Jahr lebenslang. Auch nicht schlecht. Zudem könnte er in dem Jahr noch mal 7k in 3a tun. All das zusammen würde die Lücke fast eliminieren.

Fazit für Peter: Er hat eine Vorsorgelücke, aber sie ist überschaubar. Durch seine Ersparnisse und eventuell ein leicht späteres Pensionierungsdatum kann er sie gut füllen. Er entscheidet sich, mal mit seiner Finanzberaterin (hallo 😉) durchzurechnen, was optimal ist: möglicherweise ein Teilzeit-Pensionierungsmodell (z.B. mit 64 schon 20% reduzieren, um sanfter Übergang), oder den Kapitalbezug der 3a staffeln, um Steuern zu sparen. Peters Motto: lieber jetzt planen als später büssen.

Diese beiden Beispiele zeigen: Jede Situation ist anders. Laura hat den Vorteil Zeit, Peter hat den Vorteil bereits Vermögen. Beide müssen aber ihre Vorsorgelücke berechnen und kennen, um die richtigen Entscheidungen zu treffen. Ob du jung oder alt bist – es lohnt sich immer, einen Blick auf die eigene Vorsorge zu werfen!

 

Wie kannst du deine Vorsorgelücke schliessen?

Eine Lücke zu haben, ist kein Drama – nichtstun wäre eins. 😉 Zum Glück gibt es diverse Möglichkeiten, gegenzusteuern. Hier kommen konkrete Tipps, wie du deine Vorsorgelücke reduzieren oder ganz schliessen kannst:

  • Frühzeitig sparen in Säule 3a: Der einfachste und effektivste Weg. 💰 Zahlen, wenn möglich, jedes Jahr den Maximalbetrag in deine Säule 3a ein. So baust du über die Jahre ein ordentliches Sümmchen auf und sparst jedes Jahr Steuern. Win-win! Falls du es nicht jedes Jahr voll schaffst, regelmässige kleinere Einzahlungen tun’s auch – Hauptsache, du fängst an. Über Jahrzehnte wirkt der Zinseszins Wunder, wie bei Laura gesehen.
  • Investieren statt nur sparen: Lass dein Geld für dich arbeiten. In 3a gibt es heutzutage tolle Anlagemöglichkeiten (Fonds, ETFs) – damit erzielst du langfristig meist höhere Renditen als auf dem Sparkonto. Natürlich mit etwas Risiko, aber bei 20+ Jahren Anlagehorizont darf man ruhig mutig sein. Auch ausserhalb 3a kannst du in Aktien, Fonds, Immobilien investieren, um Vermögen fürs Alter aufzubauen. Ein gut diversifiziertes Portfolio kann helfen, die Lücke zu füllen. 🌱📈
  • Pensionskassen-Einkäufe tätigen: Hast du jemals Lückenjahre in der PK gehabt (z.B. wegen Weiterbildung, Teilzeit, Auslandaufenthalt)? Oder hast du einfach noch Einkaufspotenzial laut deinem PK-Ausweis? Überlege, freiwillig in die Pensionskasse einzuzahlen. Dadurch erhöhst du dein PK-Guthaben direkt, was dir später eine höhere Rente verschafft. Und das Beste: Solche Einkäufe kannst du in der Steuererklärung abziehen – je nach Betrag gibt’s eine kräftige Steuersparmöglichkeit. Wichtig: Mach Einkäufe am besten einige Jahre vor der Pensionierung, damit das Geld noch etwas Rendite erwirtschaften kann und du nicht in Sperrfristen kommst (steuerlich muss ein Einkauf mehrere Jahre vor Bezug liegen, sonst gibt’s Einschränkungen).
  • AHV-Beitragslücken stopfen (falls vorhanden): Hast du den Verdacht, dass du mal ein Jahr oder zwei keine AHV bezahlt hast? Hol dir unbedingt den IK-Auszug von der Ausgleichskasse. Fehlende Jahre kannst du bis 5 Jahre danach nachzahlen. Wenn du innerhalb dieser Frist bist – nichts wie los, Beiträge entrichten! Jeder fehlende Jahresbeitrag kostet vielleicht ein paar Hundert Franken (je nachdem, ob du erwerbstätig warst oder nicht), aber sichert dir dafür im Alter hunderte Franken mehr Rente – Jahr für Jahr. Verpasst du die Frist, bleibt nur, die etwas tiefere Rente hinzunehmen oder ggf. via 3a zu kompensieren. Also: AHV-Lücken so früh wie möglich schliessen.
  • Länger arbeiten oder flexibel pensionieren: Nicht jedermanns Traum, aber eine Option. 😇 Jedes zusätzliche Jahr, das du arbeitest, bringt dir mehr Beitragszeit und Einkommen. Du zahlst länger in die AHV (und kannst sogar die AHV-Rente aufschieben, was pro aufgeschobenes Jahr ca. +5–6% Rente gibt). Du zahlst länger in die PK ein (mehr Guthaben, kürzerer Rentenbezug = höhere PK-Rente). Und du musst ein Jahr weniger von deinem Ersparten leben. Selbst Teilzeitarbeit im Alter kann helfen: Du beziehst vielleicht schon eine Teilrente, aber verdienst noch etwas dazu – damit schonst du dein Erspartes und bleibst aktiv. Natürlich sollst du den Ruhestand geniessen, aber für manche ist z.B. bis 66 oder 67 zu arbeiten verkraftbar, vor allem wenn’s Freude macht oder finanziell viel ausmacht.
  • Ausgaben anpassen: Der ungeliebte, aber wirkungsvolle Hebel: weniger brauchen. 🤷‍♂️ Falls deine Vorsorgelücke sehr gross ist und du sie realistisch nicht ganz füllen kannst, überleg dir, wo du im Alter sparen könntest. Vielleicht ist das Haus nach Auszug der Kinder zu gross und teuer – DOWNSIZING kann Geld sparen (und sogar Kapital freisetzen, wenn du verkaufst). Oder vielleicht tut’s ein Occasionsauto statt jedes Jahr der neueste Tesla. 🏎️ Auch die Steuern lassen sich optimieren: z.B. gestaffelt Kapital beziehen statt alles in einem Jahr (um Steuerprogression zu brechen). Solche Massnahmen senken deinen Finanzbedarf oder erhöhen dein verfügbares Einkommen und verkleinern so die Lücke von zwei Seiten.

 

Last but not least: Hol dir Unterstützung! Die Schweizer Vorsorgewelt ist komplex, und jeder hat andere Voraussetzungen. Eine professionelle Finanzberatung (hallo Finanzberatung Rubino 😊) kann dir helfen, deine exakte Vorsorgesituation zu analysieren. Gemeinsam schauen wir mit dir deine voraussichtliche AHV-Rente an, schauen die Pensionskassen-Prognose an, beziehen Inflation und Co. mit ein und finde heraus, wie gross deine Lücke wirklich ist. Vor allem aber zeigen wir dir massgeschneiderte Lösungen, wie du diese Lücke schliessen kannst – sei es durch clevere Anlagestrategien, Optimierung deiner Sparbeiträge oder Vorsorgemodelle, an die du vielleicht noch gar nicht gedacht hast. Oft kann man mit ein paar Stellschrauben sehr viel bewirken.

Beitragslücke Lösung: Kenne deine Lücke, schliesse deine Lücke!

Die Altersvorsorge muss kein Buch mit sieben Siegeln sein. Wichtig ist, dass du dich frühzeitig damit beschäftigst – egal ob du 35 oder 60 bist. Die Vorsorgelücke berechnen zu können gibt dir Klarheit: Wo stehe ich, was erwartet mich, und was kann ich heute schon tun, damit ich später gemütlich auf der Sonnenterrasse sitzen kann, ohne Geldsorgen im Nacken.

In der Schweiz haben wir ein starkes 3-Säulen-System, doch die beste staatliche Vorsorge nützt wenig, wenn du deinen persönlichen Bedarf nicht kennst. Nimm also dein finanzielles Glück selbst in die Hand: Rechne deine Renten zusammen, vergleiche mit deinen Wünschen, und pack das Thema an. Und wenn du dabei Hilfe brauchst oder einfach jemanden willst, der deine Annahmen überprüft und optimiert – Ich stehe dir gern zur Seite.

Denn unser Ziel ist es, dass du deine Pensionierung in vollen Zügen geniessen kannst – ohne böses Erwachen in Form einer grossen Vorsorgelücke. Mit Planung, Disziplin (und vielleicht einem Quäntchen Humor 😜) schaffst du es, dass aus der Lücke ein Lückchen wird oder sie ganz verschwindet. In diesem Sinne: Pack mers an! Damit du später sagen kannst: «Was für eine Vorsorgelücke? Ich bin finanziell top vorbereitet!»

Los geht’s – deine Zukunft dankt es dir!

 

 

 

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